Karl Herbert Scheer : Vollmachten unbegrenzt
ZBV 10
Terra SF 140, 14.10.1960
Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1959
Titelbild : Karl Stephan
Sie hatten das erste Superfernschiff der Erde "Titan" genannt. Die Erde auf einer weiten Außenbahn umkreisend, wollte Thor Konnat, Chef des GWA-Raumkorps, soeben den Startbefehl geben, als die Nachricht aus dem Hauptquartier von den Empfängern aufgenommen wurde. Sie klang harmlos. Der Kommandant wird abgelöst und die "Titan" geht ohne den GWA-Agenten auf Zielkurs. Konnat kehrt in einem Kurierboot zur Erde zurück und dort findet er das Grauen schon vor, was er auf dem fernen Mars suchen wollte.Klappentext des BALOWA-Leihbuchs
Die Geschehnisse beginnen sich in spontaner Wucht zu überstürzen. Firmen erhalten geheimnisvolle Fabrikationsaufträge und ein Schwachsinniger begeht die erste klare Handlung seines Lebens, als er schreiend zur Waffe des Wärters greift.
Eine häßliche, jedoch hochinteressante Frau bezaubert eiskalt denkende Großindustrielle. Thor Konnat findet es bemerkenswert, daß eine plump erscheinende Maschine lebenden Nachwuchs gebären kann.
Die mit vollendeter Meisterschaft erzählte Handlung erlaubt dem Leser kaum eine Atempause, da die Geschehnisse so rasch und mit überwältigenden Ideen angefüllt aufeinander folgen, daß ein 'Aufhörenkönnen' völlig ausgeschlossen ist.
Major Thor Konnat, Spezialagent der allmächtigen GWA, zweifelt erstmals an den Machtmitteln der weltumspannenden Riesenorganisation. Erschöpft nickend, versucht er zu begreifen, warum auch ein positronisches Robotergehirn verlegen werden kann.
Sie erleben mit "Vollmachten unbegrenzt" einen ZBV-Roman, dessen kosmische Rahmenhandlung mit den Bewohnern der Erde so eng und so geschickt verknüpft ist, daß daraus ein Werk von dynamischer Wucht entstanden ist.
Scheer erzählt nicht - er erlebt mit, was Sie in jeder Zeile feststellen werden. Ein einmaliger Roman aus dem Balowa Verlag.
ZBV, der zehnte Band der Serie. Zunächst als Leihbuch erschienen, jetzt heftigst gekürzt als Heftroman. Um ein Beispiel für die Kürzungen zu geben : Entfallen sind unter anderem die ersten 20 Seiten, die schildern, wie Konnat als Kommandant der "Titan" abgelöst wird. Das hat keinen Einfluß auf die Handlung, nimmt dem Roman aber ziemlich viel Lokalkolorit. Trotzdem liest er sich immer noch faszinierend, "ZBV" ist auch in der reduzierten Form eine faszinierende Serie. Nach den einfachen Agentenabenteuern am Anfang geht es jetzt gegen die denebischen Invasoren, ZONTA ist noch nicht erwacht. Mir persönlich macht es Spaß, diese ZBV-Hefte zu lesen, insbesondere als ich die gesamte überarbeitete ZBV-Serie in der Blach-Ausgabe im Regal stehen habe und es mich interessiert, wie und wo gekürzt wurde und welchen Einfluß das auf das Flair der Serie hat. Es wäre sicher auch interessant, einen Vergleich der überarbeiteten Fassungen mit der Leihbuch-Erstausgabe zu ziehen. Aber diese Bände sammle ich (noch?) nicht ...
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