Karl Herbert Scheer : Großeinsatz Morgenröte
ZBV 07
TERRA SF 113, 15.04.1960
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1958
Titelbild : Johnny Bruck
Erstmalig seit der Gründung der Geheimen-Wissenschaftlichen-Abwehr ist diese für die Sicherheit der westlichen Menschheit verantwortliche Polizeiorganisation übergangen worden, und schon zeichnen sich Geschehnisse ab, die sich in kürzester Frist zu einem Chaos entwickeln. In hartnäckigem Konkurrenzkampf zwischen dem Space-Department und der Raum-Marine ist in geheimen Atom- und Raumschiffwerken eine Rakete entwickelt worden, deren Besatzung in relativ kurzer Zeit, den Mars erreichte, dort landete und zum Rückflug ansetzte. Erst als die unter seltsamen Symptomen erkrankte Mannschaft mitsamt der "Alpha" im tiefsten Ostasien verschwindet, wird von plötzlich verzweifelnden Wissenschaftlern und Militärs die GWA eingeschaltet. Für die aktiven Agenten dieser weltumspannenden Organisation begint ein Unternehmen, das mit phantastischen Vorbereitungen anläuft und mit dem Großeinsatz Morgenröte endet.Klappentext des BALOWA-Leihbuchs
Die wissenschaftlichen Forschungsteams der GWA arbeiten Hand in Hand mit den staatlichen Labors der Raum-Marine und des Space-Departments. Unterlagen werden geschaffen; geheimste Neuentwicklungen werden rücksichtslos eingesetzt. Alle Fäden laufen im Hauptquartier der GWA zusammen und der Spezialagent Major Thor Konnat erhält seine Einsatzbefehle.
Ein Mann beginnt zu verzweifeln, wenn er an die Ereignisse denkt, die neun wagemutige Raumfahrer vom Mars mitgebracht haben. Die "Alpha" liegt schwer havariert in einem versteckten Winkel der innerasiatischen Berge, und nur dort ist das zu finden, was eigentlich der westlichen Menschheit gehört. Welche Erreger sind in die Atmosphäre eingeschleppt worden? Was ist auf dem roten Planeten wirklich gefunden worden?
"Großeinsatz Morgenröte" ist ein Roman von betäubender Darstellungskraft. Unerfaßlich und doch so wahrscheinlich, vermittelt die logisch aufgebaute, technisch fundierte Handlung das Dasein und den Kampf der Generation von morgen. Thor Konnat verliert sein Ich; als Clint Hofart kämpft er gegen das Erbe einer Welt, die den Menschen immer vertraut gewesen sein muß.
"Großeinsatz Morgenröte" ist kein normaler Roman mehr, sondern ein mitreißendes Erlebnis, das jeden Leser zur handelnden Person erhebt.
Dieser Roman zeigt deutlich, daß KHS bereits 1958 Weltbürger war. Er kennt keine "Gelbe Gefahr", für ihn sind Asiaten gleichberechtigt mit den Amerikanern, nur die politischen Systeme unterscheiden sich. Dies macht die späteren "Monitor"-Vorwürfe umso perfider, speziell, wenn man diesen Roman mit anderen deutschen zeitgenössischen vergleicht. Inhaltlich ist das aber noch ein SF-Krimi, einer der letzten ZBV-Romane alter Coleur, bevor Scheer mit der ZBV-Serie zu neuen Höhen aufbricht. Auch hier geht es wieder "nur" um einen Agenteneinsatz, die Bonds der nächsten Jahre werden von KHS sozusagen vorweggenommen. Doch auch dieser Agenteneinsatz wird spannend geschildert, selbst wenn man als ZBV-Fan den eigentlichen großen ZBV-Romanen entgegenfiebert und diesen hier nur der Vollständigkeit halber liest.
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