J. E. Wells : Befohlenes Dasein
TERRA SF 135, 09.09.1960
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1959
Titelbild : Karl Stephan
Man spricht nicht umsonst von der "dunklen" Vergangenheit. Und gerade wir Erdenmenschen können uns auf unsere geschichtliche Vergangenheit nicht allzu viel einbilden, denn in unserer Geschichte wimmelt es nur so von Kriegen, Schreckensherrschaften, Unterdrückungen, Irrtümern, Mord und Brand. Jedes Zeitalter aber dünkt sich als das erhabene und fortschrittliche und allein glückbringende. Und wenn man uns die Frage vorlegte, in welchem Zeitalter wir zu leben wünschten, so gäbe es wohl keinen, der die Vergangenheit vorzöge: wir alle verschrieben uns nur der Gegenwart, wenn nicht sogar der ungewissen Zukunft.Klappentext des HÖNNE-Leihbuchs
Was geschähe wohl mit uns, wenn wir mit unserer heutigen Denkungsart gezwungen wären, zur Zeit der Inquisition, zur Zeit Neros, zur Zeit des 30jährigen Krieges zu leben?
Dieses Thema hat der bekannte SF-Autor J. E. Wells mit einer Erzählung umrankt, die an grausamer Deutlichkeit, an "real fiction" nichts zu wünschen übrig läßt. Vielleicht aber hat diese Geschichte auch ein Gutes an sich: wir sollten die Zeit, in der wir leben höher einzuschätzen lernen und uns nicht nach Vergangenem sehnen. Denn im Vergangenen werden wir immer nur Fremde und Eindringlinge sein.
Noch nicht gut, aber deutlich besser als seine früheren Romane. Gerade im Bereich der TERRA-Serie erkennt man das Betreben des Autors, mit der Moderne mitzuhalten. Und wäre nicht mit Darlton, Scheer und Mahr eine frische, unverbrauchte Riege an SF-Autoren auf den Plan getreten, wäre es J.E. Wells vielleicht sogar gelungen. So bleibt er aber deutlich hinter diesen zurück, auch wenn er diverse andere Altautoren mit seinen moderneren Roman ebenso deutlich überholt hat.
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