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Samstag, 19. November 2016

Robert Ervin Howard : Conan - Die Original-Erzählungen



Robert Ervin Howard : Conan - Die Original-Erzählungen
Festa-Verlag 2015
Hardcover, je 400 Seiten, je 24,- €
Aus dem Amerikanischen von Lore Straßl
Übersetzungen der Sekundärtexte von Jürgen Langowski und Erik Simon
Titelbilder : Arndt Drechsler
Innenillustrationen : Mark Schultz, Gary Gianni und Greg Manchess


Hither came Conan, the Cimmerian, black-haired, sullen-eyed, sword in hand, a thief, a reaver, a slayer, with gigantic melancholies and gigantic mirth, to tread the jeweled thrones of the Earth under his sandalled feet.
The Phoenix on the Sword

Wie Carsten Kuhr so treffend sagte, wäre eine Inhaltsangabe der einzelnen Geschichten mehr als überflüssig. Conan ist eine der Archetypen der Fantasy, in den verschiedensten Medien seit fast einem Jahrhundert veröffentlicht. Und da stellt sich dann tatsächlich die Frage, die Carsten Kuhr so präzise formuliert hat : "Braucht es da wirklich noch einmal eine neue Conan-Ausgabe ?"


Heyne-Erstauflage

Nun, ebenso wie Carsten Kuhr werde ich die Frage mit "ja" beantworten, allerdings aus einem etwas anderem Fokus heraus als er. Sehen wir uns dazu die bisherigen deutschen Ausgaben an. Howard schrieb seine Geschichten in den 30ern, nach seinem frühen Selbstmord blieben diverse Fragmente, Exposes und teilweise fertig geschriebene Geschichten zunächst unveröffentlicht. Seine Nachlassverwalter nahmen die in WEIRD TALES veröffentlichten Geschichten, schrieben die Fragmente zuende, glätteten einige Stellen und brachten alles in eine inhaltlich chronologische Ordnung. Diese Geschichten wurden dann bei Heyne in den 70ern erstmals in einer deutschen Ausgabe aufgelegt, korrekterweise wurden Robert E. Howard, L. S. de Camp und Lin Carter als Autoren genannt, letztere hatten die Geschichten zuende geschrieben und bearbeitet. Nach dem Erfolg von "Conan the Barbarian" von John Milius mit Arnold Schwarzenegger wurden die Bücher in erweiterten Fassungen in einer einheitlich beigen Form mit Filmbildern auf den Covern neu bei Heyne aufgelegt. Jetzt waren auch Sekundärtexte und Briefe enthalten. In der Zwischenzeit hatten sich auch andere Autoren an der Figur des "Conan" versucht, so daß diese Ausgabe ein Mix der verschiedensten Stile darstellt. Ich persönlich sehe diese Ausgabe als unbedingt empfehlenswert, jeder Fantasy-Autor sollte sie in seinem Regal stehen haben.


Heyne-Neuauflage "beige Ausgabe"

Warum ? Nun, weil sich dort sehr schön literarische und stilistische Unterschiede festmachen lassen. Howard, geboren Anfang des 20. Jahrhunderts, hatte in seinem Dorf in Texas noch die letzten Ausläufer des Wilden Westens mitbekommen. Und er unterhielt sich mit den echten tough guys, Ölbohrern, Firefighter, Cowboys undsoweiter undsofort. Auch Howard selber war ein Freak, er hat sich schon mal mit seinem Schriftstellerkumpel C. A. Smith hinterm Haus einen Schwertkampf geliefert. Robert Ervin Howard war also von seinem Umfeld und seiner Erziehung etwas ganz anderes als beispielsweise der zivilisierte New Yorker Lyon Sprague de Camp. Und dieser Unterschied macht sich auch massivst in den Conan-Geschichten bemerkbar, das fiel selbst meinem unbedarften, viel jüngerem Ich auf. Howards Conan ist barbarisch, ursprünglich, wenig bis überhaupt nicht von der Zivilisation beleckt. Dahingegen ist der Conan, den de Camp und Carter beschreiben, ein zwar einfacher, aber durchaus zivilisierter Barbar, wesentlich weniger primitiv und ursprünglich als der von Howard konzipierte. Und gerade wegen dieser ganz unterschiedlichen Behandlungen der Figur des Conan durch verschiedene Schriftsteller ist und bleibt die beige Heyne-Reihe für den einfachen Fantasy-Fan das Nonplusultra.

FESTA-Ausgabe Schutzumschlag

Weshalb also dann die Festa-Ausgabe, auch noch als Hardcover für mein Bücherregal? Nun, das hatte mehrere Gründe. Meine Erwartungen nach dem Lesen des Inhaltsverzeichnisses wurden übrigens auch bis auf eine voll erfüllt. Fangen wir mit der einfachsten an, der Ausstattung und der Haptik. Sehr schöne Hardcover mit Lesebändchen, einheitliches Aussehen, gelungene Schutzumschläge, die die Bücher vom Mainstream abheben, für mich als Semi-Bibliophilen waren das schon Argumente. (Das semi-bibliophil erkläre ich, wenn ich mich mit der "Edition Andreas Irle" auseinandersetze.) Sie sahen auf der Festa-Homepage (alle Bilder sind von dort entnommen) gut aus und haben mich auch als ich sie dann in der Hand hatte voll überzeugt. Aber so etwas war ich von Festa ja bereits gewohnt, die Horror-Editionen von REH und CAS stehen bei mir ebenfalls im Regal.

FESTA-Ausgabe Hardcover

Anyway, man soll ein Buch ja nicht nur nach seinem Cover beurteilen. Also weiter zum Inhalt. Festa wirbt mit "Robert E. Howard – Die Originale". Und genau das bekommt man auch serviert. In der Übersetzung von (u.a.) Lore Straßl legt Frank Festa hier die Originaltexte Howards vor, unbearbeitet von Carter und de Camp und – vorzugsweise – auch von den zeitgenössischen Herausgebern. Jede Geschichte ist entweder genau so, wie Howard es sich gedacht hatte, oder so, wie sie zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Auch wurden die Geschichten nicht in chronologischer, sondern in bibliographischer Reihenfolge gedruckt, also in der Reihenfolge, in der Howard sie auch geschrieben bzw. veröffentlicht hat. Das ist schon ein anderes Lesen als das simple Konsumieren der beigen HEYNE-Reihe. Auch sind die Bücher nur etwa zu 2/3 mit den Stories gefüllt, den Rest nehmen liebevoll editierte Fragmente und sekundärliterarische Kommentare ein. Oder – und das ist wirklich ein Genuß – frühere Versionen der einzelnen Geschichten, Exposés in den verschiedensten Stadien, leider zuwenig Briefe. Insgesamt also eine Fülle primärliterarischen Materials, an dem sich Forscher austoben und Leser schwelgen können. Diese Sachen waren meines Wissens bisher nicht auf Deutsch (man bedenke einmal die Arbeit der Übersetzerin) erhältlich.

FESTA-Ausgabe : Ein Blick ins Innere

Für mich als Leser war es faszinierend, aber ich bin ja auch Nur-Leser. Für einen Fantasy-Autor stellt sich die Sache noch etwas gewinnbringender dar. In der beigen Heyne-Reihe kann er den bearbeiteten Howard und die verschiedensten Stile anderer (zivilisierterer) Autoren miteinander vergleichen. Die Festa-Ausgabe bietet diesem heutigen Fantasy-Autor zusätzlich die Möglichkeit zum stilistischen und organisatorischem Quellenstudium, indem sie nicht nur die Originale Howards, sondern auch die Textschnippsel auf dem Weg dorthin abdruckt. Und wenn mir als reinem Leser die Festa-Ausgabe diesbezüglich schon Spaß gemacht hat, wie geht es da erst dem mit Fachwissen "bewaffnetem" Autor ?

Einziger Wermutstropfen dieser Ausgabe ist das (amerikanische) Vor- bzw. Nachwort. Diese Conan-Ausgabe ist nämlich die deutsche Übersetzung der Neuausgabe von 2003, inklusive der unreflektierten Lobhudeleien der Herausgeber. Das muss so nicht sein – ist aber andererseits auch schön von Festa, auch diesen Quark abzudrucken. Apropos : Statt sich wie die letzte Ich-presse-auch-noch-den-letzten-Blutstropfen-aus-meinen-Lizenzen-Ausgabe von Heyne auf übergroße, überteuerte und unhandliche Ziegelsteine zu konzentrieren, hat Frank Festa die Bücher geteilt und sechs normale statt drei sehr dicke Hardcover herausgebracht. Auch wenn ich kein Fan dieser "Ich teil' das mal auf zwei Ausgaben auf, bringt mehr Geld"-Politik deutscher Verlage bin, fand ich das Format eigentlich ok. Scheint hier eher 'ne Geschmackssache zu sein.

In jedem Fall sind die Conan-Bände aus dem FESTA-Verlag ihr Geld wert. Hat Spaß gemacht, die alten Geschichten zu lesen. Allerdings steigert sich Festa noch mit "Kull", aber davon demnächst.

Montag, 9. Mai 2016

Karl Edward Wagner : Kane



Karl Edward Wagner : Kane
Band 1 : Der Blutstein
Band 2 : Kreuzzug des Bösen
Golkonda 2014 / 2015
Paperbacks, je etwa 300 Seiten, jeweils 16,99 €
Titelbild und Innenillustrationen : Tom Edwards


Zwei Herrscher in einem Konflikt, der sich bald zum Krieg aufschaukeln könnte: der gebildete Dribeck, Herr eines Stadtstaates, der seinen Männern noch den Beweis erbringen muss, dass er auch mit dem Schwert umzugehen weiß; und Malchion, der Wolf, trinkfester Anführer der rauen Breim, der in Ermangelung tauglicher Söhne seine Tochter zur Kriegerin ausgebildet hat. Sie beide gieren darauf, ihre Position zu festigen und einander mit Spionen das Leben schwer zu machen.

Doch in einer Welt voller Geheimnisse, die bereits in Vergessenheit gerieten, als Berge und Meere noch jung waren, gehen Kreaturen um, die älter sind als die Menschheit. Eine davon ist Kane, der unsterbliche Schwertkämpfer und Gelehrte, und für ihn sind die Fürsten der Menschen und ihre nichtigen Kämpfe nur Mittel zum Zweck. Mit dem Ring aus Blutstein, der ihm in die Hände fällt, will er eines der Rätsel vergangener Zivilisationen lösen, das vielleicht besser im Dunkeln geblieben wäre ...

Mit diesem Band startet eine überarbeitete Neuausgabe der Kane-Saga, einem der klassischen Meisterwerke der Fantasy. Neben Robert E. Howards Conan und Michael Moorcocks Elric ist Karl Edward Wagners Kane die dritte zeitlose Heldengestalt, die das Genre maßgeblich geprägt hat.
Klappentext "Der Blutstein"

Etwas abgrundtief Böses regt sich in der uralten Festung des beschaulichen Ingoldi: Als Wegelagerer auf der Flucht dringt der skrupellose Orted in die zerfallende Zitadelle ein und verlässt sie wieder als Prophet eines vergessenen Gottes. In Windeseile hat er genug aufgepeitschte und hemmungslose Anhänger um sich geschart, um sie auf eine Welt loszulassen, deren untergegangene und verfeindete Reiche nur darauf warten, erobert zu werden.

Die Schneise der Gewalt, die Orteds Schwarzer Kreuzzug hinterlässt, lockt den ruhelosen Kane herbei. Stets auf der Suche nach einem Grund, seine endlose Wanderschaft zu unterbrechen, stürzt er sich in die Schlacht. Doch Kane kämpft nicht für einen Glauben oder die Freiheit, sondern allein für sich selbst. Und in den alten Göttern, die insgeheim ihre Netze spannen, hat er womöglich ebenbürtige Gegner gefunden ...
Klappentext "Kreuzzug des Bösen"

Ich habe ja ein Faible für Klassiker, für eine schöne Neuausgabe gebe ich auch gerne etwas Geld aus. Und so habe ich mir die überarbeiteten Versionen des Golkonda-Verlags besorgt und begann begeistert, sie zu lesen. Ich kenne Kane natürlich, aber eine schöne Neuausgabe macht mir immer wieder Spaß.

Diesmal habe ich aber echt ins Klo gegriffen und kann vor diesen Ausgaben nur warnen.

Nicht etwa, daß sie schlecht gemacht sind, wenn man das Buch aufschlägt, sieht man unter anderem eine upgedatete Version des Titelbilds :

So weit, so gut, doch sobald man zu lesen anfängt, kriegt man die Krise :

Ich frage mich, welcher Schwachkopf im Verlag dieses affektierte Schriftbild ausgewählt hat ! Bei jedem "s" stolpert man, der Lesefluss wird jedesmal unterbrochen. Nach siebzig Seiten habe ich aufgegeben, diese Bücher sind unlesbar. Ein schönes Beispiel dafür, wie dilettantische Dorftrottel eine ansonsten schöne Ausgabe kaputtmachen können. Von daher kann ich vor dieser Ausgabe nur warnen und empfehle, weiterhin bei der alten Bastei-Lübbe-Ausgabe zu bleiben.

Montag, 28. Dezember 2015

Simon R. Green : Der Mann mit dem goldenen Torques



Simon R. Green : Der Mann mit dem goldenen Torques
Shaman Bond 01
Feder&Schwert 1124, 08/2015
Originalausgabe 2007
überarbeitete Neuausgabe
deutsche Erstausgabe als "Wächter der Menschheit", Bastei-Lübbe 20615 (2010)
Aus dem Amerikanischen von Axel Franken
Taschenbuch, 584 Seiten, 14,99 €
ISBN 978-3-86762-223-3


Mein Name ist Bond. Shaman Bond.

Na ja, eigentlich stimmt das nicht ganz. Ich heiße Drood. Eddie Drood. Einer der großen und mächtigen Droods. Ihr wisst schon – die Droods? Die harten, höllisch gut aussehenden Kämpfer, die es mit den Monstern der Welt aufnehmen, damit ihr unbeschwert leben könnt. Wir Droods sind die einzigen, die zwischen denen und euch stehen. Wir sind die letzte Hoffnung der Welt.
Reihenmotto

Wisst ihr was? Es ist alles wahr. Alles, wovor ihr euch immer gefürchtet habt, angefangen bei Verschwörungstheorien bis hin zu Monstern unter dem Bett und Geistern und Ghoulen. Der einzige Grund, warum sie noch nicht die Welt beherrschen, ist, dass meine Familie schon immer da war und sich ihnen in den Weg gestellt hat. Wir bewachen die Tür, bewahren euch vor dem bösen Wolf, und dabei kennt ihr noch nicht mal unsere Namen. Mein Name ist Bond. Shaman Bond. Na ja. Eigentlich ist das nur mein Deckname. Wenn du ständig mit den Geschöpfen der Nacht zu tun hast, kannst du jedes Bisschen Humor gut brauchen. Mein echter Name lautet Eddie Drood. Und ich habe die Lizenz, dem Übernatürlichen in den Arsch zu treten. Ich habe meinen Job immer geliebt. Bis er mir eines Tages um die Ohren flog ...
Klappentext

In den großen Verlagen sind nach dem Abtreten der Titanen (Jeschke, Hahn, Körber, Pukallus, Alpers) keine Leute eingestellt worden, welche das hohe Niveau weiterführen konnten. Einzelromane, Reihen und Zyklen werden immer liebloser publiziert, unqualifizierte Controller, die auf kurzfristige Erfolge aus sind, haben das Sagen. Das ist ...suboptimal.

Aber die Nachfolger von Jeschke et aliae sind ja nicht weg vom Literaturbetrieb, sie haben sich nur andere Wirkungskreise gesucht. Guido Latz baut mit dem Atlantis-Verlag den legitimen Nachfolger der Heyne-SF-Reihe auf. Ernst Wurdack konzentriert sich in seinem Verlag auf Space Operas, nachdem er sich bereits im Bereich Kurzgeschichten und Krimis profiliert hat. Golkonda gibt nicht nur Liebhaberausgaben von Captain Future und Kane heraus, sondern hat dieses Jahr auch das SF-Jahrbuch von Heyne übernommen. Frank Festa konzentrierte sich auf den Horror-Bereich im weitesten Sinne und gibt in seinem eigenen Verlag Autoren wie Lovecraft, Howard und Clark Ashton Smith in sehr gelungenen Nobelausgaben (teilweise in deutscher Erstveröffentlichung) heraus. Joachim Körber verlegt innerhalb der Edition Phantasia anspruchsvolle SF, Fantasy und Phantastik, teilweise in deutschen Erstausgaben oder erstmaligen deutschen Komplett-Übersetzungen. [Nur Ronald M. Hahn macht nix und trötet nur so ein bißchen mit seinen Wupperkrampen vor sich hin. Um mit Theo Lingen zu sprechen : "Traurig, traurig, traurig!" ;-) ]

Bei den Schriftstellern sieht es nicht anders aus. Dirk van den Boom reicht der Output, den er regelmäßig jedes Jahr bei Atlantis hat (Tentakel, Kaiserkrieger, Kaiserkrieger Vigiles, Rettungskreuzer Ikarus, Daxxel) nicht mehr aus und weicht auf Cross Cult aus um seine Skiir-Trilogie auf den Markt zu bringen. Stefan Burban wurde es mit zwei Romanreihen (Ruul, Drizil) und einer Fantasy-Reihe (Söldner) zu langweilig, so daß er noch eine weitere, längere Fantasy-Reihe (Dämonenkrieg) beim Atlantis-Verlag begonnen hat. Matthias Falke ist vom Eigenverlag ohne Umweg zu Begedia gegangen und führt dort seine Enthymesis-Romane fort. Ich könnte noch lange in dieser Form weiterzählen, über Verlage und Schriftsteller, denn ich habe weiß Gott noch nicht alle "Klein"verlage genannt, die sich momentan im Bereich SF/F in Deutschland profilieren. Aber ich will ja auch mal zum eigentlichen Thema dieses Beitrags kommen.

Denn dieser Roman von Simon R. Green ist keine deutsche Erstauflage. Wie schon bei Jim Butchers Harry Dresden-Romanen hat Feder&Schwert hier die Rechte übernommen und führt die Shaman Bond-Reihe weiter. Die bereits bei Bastei-Lübbe herausgegebenen Romane werden in überarbeiteter Form neu herausgegeben, genau so wie bei Harry Dresden. (Oder wie bei den Liaden-Romanen von Sharon Lee und Steve Miller. Da haben die Schnarchnasen von Heyne auch in der Gegend rumgepennt, so daß der gesamte Liaden-Zyklus jetzt in sehr gelungener Form bei Atlantis als Paperback verlegt wird. Die Cover sind übrigens in den Staaten sehr gut angekommen, es wurde allgemein bedauert, daß weder T-Shirts noch Kaffeetassen mit diesen Motiven existieren. Aber ich schweife wieder ab...)

Der Roman ist wie gesagt keine Erstauflage, die ersten vier habe ich in der Bastei-Ausgabe bereits gelesen und mich köstlich amüsiert. Im Moment habe ich Band 01 und Band 06 im Regal stehen und warte auf die weiteren Ausgaben. Ähnlich wie die Nightside-Geschichten sind die Romane um Eddie Drood sehr eigenwillig chaotisch, humorvoll geschrieben und sehr kreativ. Die Übersetzungen stammt von Axel Franken, der ab Band 02 als Übersetzer durch Susanne Picard verstärkt bzw. ersetzt wurde. Der neue Band 06, eine deutsche Erstausgabe, wird weiterhin von Susanne Picard übersetzt, so daß in den Ausgaben von Feder&Schwert auch eine gewisse Übersetzungskonsistenz beibehalten wird. Sehr angenehm empfinde ich die saubere Durchnummerierung der Reihe und die Korrektur der Buchtitel. Denn die sind alle an James Bond-Filme angelehnt, wie auch Eddie Drood etwas von Bond hat. Insbesondere die Action-Szenen lassen auch ein gewisses Faible von Simon R. Green für den britischen Geheimagentenklassiker nicht verleugnen.

Hat auch Spaß gemacht, den ersten Band wieder zu lesen. Den neuen Band 06 lese ich aber erst, wenn Feder&Schwert mit den anderen soweit ist. Also lasst euch nicht allzu lange Zeit... :-)

Montag, 26. Oktober 2015

Klassiker in Neuauflage - Fritz Leiber : Hexenvolk



Fritz Leiber : Hexenvolk (Conjure Wife)
Phantasia Horror 3009
Edition Phantasia 2008
Ungekürzte Neuübersetzung
Originalausgabe UNKNOWN WORLDS 04/1943
Aus dem Englischen von Joachim Körber
Paperback, ca. 250 Seiten, 15,90 €
ISBN 978-3-937897-31-8
Leseprobe

Hinter jedem großen Mann, so das populäre Sprichwort, steht eine große Frau ... womöglich gar eine mit Zauberkräften? Was, wenn die zahlreichen Errungenschaften, auf die man(n) so stolz ist, gar nicht denkbar wären, würde Frau nicht ab und zu hilfreich und mit magischen Tricks eingreifen? Das muß der Universitätsprofessor Norman Saylor am eigenen Leib erfahren, als er seiner Frau Tansy verbietet, seine Karriere mittels Zauberei zu fördern ... sein Leben wird zum Alptraum, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Klappentext

Hat Spaß gemacht, den Roman mal wieder zu lesen. Ein Roman aus der Zeit, als sich das Genre von den Konventionen des viktorianischen Schauerromans löste und die Urban Fantasy begründete. Sehr schön zu lesen, wie die Magie nach und nach Einzug in das geordnete Leben des Universitätsprofessors Norman Saylor hält. "Conjure Wife" ist sozusagen eine Vorlage für die Moderne, Leute, die den Roman nicht kennen, dürften sich an "Buffy" ebenso wie an "Harry Dresden" erinnert fühlen.

Ich habe natürlich die PABEL-Ausgabe aus den 70ern und wie bei "Almuric" ist die Übersetzung von Joachim Körber sehr nah am Original dran. Zu nah vielleicht, denn das Buch ist hoffnungslos veraltet. "Battered, Tattered, Yellowed, & Creased" bringt es schön auf den Punkt :
There’s a strong “behind every man is a good woman,” happy hausfrau mentality here, which comes off as sexist, but isn’t helped by Norman’s realization that a woman’s irrationality and traditionalist mentality is what allows her to channel magic. All women are witches, while most men are prevented from gaining this power due to their cold, rational logic. You could argue that it does empower women—they’re the movers-and-shakers in occult power—but I’m not going to make that argument. Nor am I going to defend the book’s references to “Negroes” and “southern Negro superstition.” No overtly hostile racism or misogyny, but it is very much a product of its time.

Von daher kann ich dieses Buch nur Fans empfehlen, die sich auch mit klassischen Werken auseinandersetzen wollen und diese in den zeitlichen Kontext stellen können. Dem modernen Fantasy-Leser gibt es wenig, denn - basierend auch auf diesem bahnbrechenden Werk von Fritz Leiber - wurden in dem Dreivierteljahrhundert seit seinem Erscheinen deutlich bessere, mehrdimensionalere und literarisch ausgefeiltere Romane geschrieben. Wer sich jedoch für die Anfänge dieser modernen urban Fantasy interessiert, ist mit "Conjure Wife" bestens bedient.

Rezension auf sf-radio von Thomas Harbach

Sonntag, 25. Oktober 2015

Klassiker in Neuauflage - Robert E. Howard : Das Blut Belsazars



Robert E. Howard : Das Blut Belsazars
Deutsche Erstausgabe
Edition Phantasia 2012
Phantasia Paperback Pulp Fiction 5002
Originalausgabe ORIENTAL STORIES 1931
mit einem Nachwort von Christian Endres
Aus dem Amerikanischen von Joachim Körber
Paperback, ca. 150 Seiten, 12,90 €
ISBN 978-3-937897-52-3

enthält die Stories
Joachim Körber : Vorbemerkungen zur Edition
Die Falken von Outremer (Hawks of Outremer, Oriental Stories, 04-06/1931)
Das Blut Belsazars (The Blood of Belshazzar, Oriental Stories Herbst 1931)
Die Sklavenprinzessin [Fragment] (The Slave Princess, Paradox 2010)
Die Sklavenprinzessin [Synopsis] (The Slave Princess, Paradox 2010)
Christian Endres : Nachwort


Irland im zwölften Jahrhundert: In höchster Gefahr flieht Cormac Fitzgeoffrey aus dem von blutigen Kriegen und Stammesfehden gezeichneten Land. Da der hünenhafte, jugendliche Krieger nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll, schließt er sich Richard Löwenherz auf dessen drittem Kreuzzug ins Heilige Land an und findet ein gleichermaßen belagertes und umkämpftes Reich vor, in dem die unterschiedlichen Macht- und Interessensgruppen um die Vorherrschaft kämpfen. Um einen gefallenen Freund zu rächen, tötet er einen französischen Lord im Zweikampf und wird fortan nicht nur von den Arabern gehetzt und gejagt, sondern gilt auch als Außenseiter und Verfemter seiner eigenen Leute. Einsam kämpft Cormac fortan für sich und gegen alle – lediglich von den hohen Idealen ritterlicher Tugend und Tapferkeit geleitet.

Mit Cormac Fitzgeoffrey schuf der Vollblut-Geschichtenerzähler Howard eine von zahlreichen historischen Figuren, die, was Spannung und Abenteuer angeht, seinen großen Fantasy-Helden in nichts nachstehen. Die Geschichten um Cormac Fitzgeoffrey erscheinen erstmals in deutscher Übersetzung.
Klappentext

Ist ja nicht ganz richtig, wenn ich dieses Buch hier unter "Klassiker in Neuauflagen" einordne. Denn Joachim Körber hat hier - auch zu meiner eigenen Überraschung, und ich habe schon einiges an Romanen und Stories von REH gelesen - die Geschichten um Cormac Fitzgeoffrey nicht nur in genauer Übersetzung, sondern auch in deutscher Erstausgabe verlegt. Ich hab' da ziemlich verblüfft geguckt, als weder in meiner eigenen SF-Bibliothek noch bei Christian Pree dort etwas zu finden war. Zusammen mit dem Festa-Verlag ist also in diesem Jahrtausend die Edition Phantasia einer DER Anlaufpunkte für deutsche Übersetzungen der Howardschen Phantastik.

Die Edition Phantasia konzentriert sich dabei auf die originären Howardschen Werke. Vieles von dem, was unter dem Namen "Howard" (zu Recht, wie ich anmerken möchte, nur damit keine Mißverständnisse entstehen) vermarktet wird, lag nach Howards Tod nur als Fragment oder Konzept vor. Diese Konzepte wurden von den Nachlassverwaltern liebevoll und sorgfältig ausgeführt, zuende geschrieben und in den Kanon der Howardschen Geschichten integriert. Insbesondere L. S. de Camp hat sich hier deutlich hervorgetan. Aber es gibt da ein Problem : Robert E. Howard kannte seine Helden aus der Realität. Das heisst nun nicht, daß er tatsächlich mit Conan durch die Gegend gelatscht ist, aber die Menschen, nach denen er seine Helden modellierte, lebten tatsächlich, waren auf Ölplattformen oder als Cowboys beschäftigt und echte tough guys. Howard, geboren 1906 in Texas, lebte sozusagen in der Übergangsphase zur Neuzeit und hat aus den weniger zivilisierten Tagen noch einiges mitbekommen. De Camp, geboren 1907 in New York, lebte zwar zur gleichen Zeit, jedoch in deutlich zivilisierteren Umgebungen. Und diesen Unterschied in den zivilisatorischen Umgebungen und Erfahrungen merkt man deutlich. So ist zum Beispiel der Unterschied der klassischen Conan-Stories zwischen einer rein Howardschen und einer von de Camp bearbeiteten eklatant. Nicht besser, nicht schlechter, einfach anders. Ich persönlich bin bei jeder Komplettlesung der Conan-Stories immer wieder hin- und hergerissen : Einerseits sind die Howardschen Originale viel unmittelbarer, viel "barbarischer" in den Beschreibungen, andererseits ist es schade, daß Howard seine Ideen nicht ausführen konnte und ich bin de Camp dankbar, daß er die Fragmente zuende schrieb.

Die Edition Phantasia konzentriert sich in ihrer Ausgabe voll auf das Original. Das hat den Vorteil, daß man - anders als bei den Conan-Anthologien - nicht durch einen Stilbruch irritiert wird. Der Nachteil ist, daß man von dem Fragment "Die Sklavenprinzessin" und der sich anschließenden Synopse, beides original howardsch, etwas unbefriedigt zurückgelassen wird. Ich zumindest hätte gerne die Geschichte zuende gelesen. Aber die Alternative wäre eine Verwässerung der howardschen Charaktere gewesen, ein Abdruck der 1979 von Richard L. Tierney finalisierten Geschichte. Und das ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Die Konzentration auf originales Material von Howard ist daher meiner ganz persönlichen Meinung nach eine durchaus zielführende Entscheidung der Edition Phantasia. Ich bin einmal gespannt, was da noch kommt.

Die Geschichten selbst sind typischer Pulp der 30er. Nicht sehr selbstreflektierend, eher direkte Action-Geschichten, in denen der Held (und jeder andere Protagonist) erst zuschlägt und dann überlegt. Elric ist eben noch Jahrzehnte entfernt. Spannend sind die Stories auch, wie alles von Howard - und interessanterweise nicht rassistisch. Was mir hier wieder einmal aufgefallen ist, ist die Gleichbehandlung Howards vom Christentum und anderen Religionen und von Menschen aller Hautfarben und Tönungen. Cormac Fitzgeoffrey ist kein hehrer Ritter, einem Ideal des Christentums verpflichtet, sondern ein mittelalterlicher Raufbold, der sich mit jedem anlegt, der ihm und seinen Zielen - meistens Geld - im Weg steht. Seine Kampfgenossen können ebenso Könige (Löwenherz und Saladin haben Auftritte in den Geschichten) wie Kreuzritter, Diebe, Mörder, Glücksritter jeglicher Religion und Hautfarbe sein. Seine Gegner ebenso. Howard schildert fröhlich eine sich von niemandem vereinnamen lassenden Persönlichkeit, die sich in grimmiger Fröhlichkeit durchs Leben schlägt. Und auch wenn mich Cormac doch sehr stark an Howards andere Helden erinnert, hat es schon Spaß gemacht, die Geschichten das erste Mal auf Deutsch zu lesen.

Rezension auf sf-radio von Thomas Harbach

Samstag, 24. Oktober 2015

Klassiker in Neuauflage - Robert E. Howard : Almuric



Robert E. Howard : Almuric (Almuric)
Edition Phantasia 2010
Phantasia Paperback Pulp Fiction 5001
Originalausgabe WEIRD TALES 05-08/1939
Ungekürzte Neuübersetzung 2010
mit einem Nachwort von Joe R. Lansdale
Aus dem Amerikanischen von Joachim Körber
Paperback, ca. 200 Seiten, 14,90 €
ISBN 978-3-937897-42-4
Leseprobe


Esau Cairn ist ein Mann, der nicht in unsere zivilisierte Welt passt. Als er unverschuldet in einen Mordfall verwickelt wird, versetzt ihn ein befreundeter Wissenschaftler mittels einer geheimnisvollen Maschine auf den fernen Planeten Almuric. Dort, inmitten einer urzeitlichen Umwelt mit wilden Bestien, archaischen Kulturen und tödlichen Dämonen, findet der hünenhafte Kraftprotz seine wahre Bestimmung im Überlebenskampf in einer rauen und unwirtlichen Umgebung. Aus dem verfemten Außenseiter auf Erden wird ein gefeierter und umjubelter Krieger, der seine Kampfkünste in vielen gefahrvollen Situationen unter Beweis stellen kann.
Klappentext

Ebenso wie der FESTA-Verlag hat auch Joachim Körbers "Edition Phantasia" einige sehr schöne Neuauflagen klassischer Werke im Angebot. Ich wollte mir die schon lange besorgen, kam aber nie dazu und es ist ja nicht so, als würde ich unter Mangel an Lesestoff leiden. Letztens habe ich mich dann endlich dazu aufgerafft, bestellt und wurde prompt in der Folgewoche krank, so daß ich statt meiner TERRA Sonderbände mir die drei Neuauflagen vornahm.

"Almuric" ist ein Roman in der Tradition von Burroughs "John Carter". Esau Cairn wird auf einen fremden, fernen, barbarischen Planeten versetzt, erlebt dort Abenteuer und verliebt sich in eine wunderschöne Einheimische. Keines von Howards besten Werken, man merkt dem Roman an, daß die Länge etwas für Howard Ungewohntes war. Das könnte vielleicht an der Entstehungsgeschichte liegen :

When it first appeared in Weird Tales in 1939 as a three-part serial, it didn’t exactly push any envelopes, and was a rather thin novel. Its history explains that. Howard had started the manuscript in 1934 after a British publisher expressed interest his work but needed novels instead of short stories; he had several abortive attempts at novels, culminating in the Conan novel The Hour of the Dragon near the end of 1934. Where Almuric went after that, nobody knows; it’s indicated Howard “finished” it in 1936. Years after Howard’s death a copy showed up in the offices of Otis Adelbert Kline, Howard’s agent and former pulpster. As both Howard and science-fiction fantasies were all the rage, Kline prompted sold it to Weird Tales in ’39, and when Howard and sword-based-subgenres began booming in the ’60s, Ace reprinted it.
Quelle

Daß der Roman im Gegensatz zu den Conan-, Kull- oder Solomon-Kane-Geschichten derart abfällt, liegt an dem mangelhaften Weltenbau. Anders als in seinen anderen Stories ist "Aluric" relativ oberflächlich geschrieben, der Planet seltsam blutleer und die Charaktere stark schematisch. Deshalb wurde früher der Verdacht geäußert, daß Otis Adelbert Kline den Roman weiter / zu Ende geschrieben hat. Ich glaube das nicht, die Diktion erscheint mir typisch Howardsch. Auch gibt es überzeugende wirtschaftliche Argumente dagegen :

Many have accused Otis Adelbert Kline of writing the manuscript himself and passing it off as his own; a thin theory, given that Kline had a strong reputation himself, and many contacts in the industry. Likewise, he’s been accused of finishing the novel for Howard, being a Burroughs imitator himself. Given Kline’s meticulous attention to detail and pseudo-perfectionism with his own planetary romances, I doubt he’d have left Almuric in such a thin and flimsy state as it now exists. In either case, he left it under Howard’s name when he could have received a higher fee as co-author (50%) than as literary agent (10%). Never mind Almuric‘s tepid action sequences, and that Kline was an amateur fencer who loved writing swordfights.
Quelle

Mein persönlicher Eindruck ist, daß Howard selbst dies nicht gut genug fand, mit dem Helden Esau Cairn nicht warm wurde und den Plot lieber für einen anderen seiner Helden aufbewahren wollte. Wie gesagt, nicht Howards bestes Werk, aber lesbar, spannend und in der Neuübersetzung für den Howard-Fan fast schon ein Muß. Die deutsche Erstausgabe ist 1973 bei Heyne erschienen (HEYNE SF 3363), Übersetzer war Yoma Cap. Das Taschenbuch hat 126 eng bedruckte Seiten und entspricht in der Übersetzung seiner Zeit. Körber hat hier eher den frühen Howard mit seiner Diktion der 30er übersetzt. Das macht den Roman weder besser noch schlechter, ist aber stärker am Original dran. [Was Joachim Körber sich auch leisten kann, denn heutzutage ist die Fantasy fest in Deutschland etabliert. Das war 1973 anders, dort ging es auch darum, Fantasy einem breiterem Leserkreis überhaupt erst einmal schmackhaft zu machen.]

It was not my original intention ever to divulge the whereabouts of Esau Cairn, or the mystery surrounding him. My change of mind was brought about by Cairn himself, who retained a perhaps natural and human desire to give his strange story to the world which had disowned him and whose members can now never reach him. What he wishes to tell is his affair. One phase of my part of the transaction I refuse to divulge; I will not make public the means by which I transported Esau Cairn from his native Earth to a planet in a solar system undreamed of by even the wildest astronomical theorists. Nor will I divulge by what means I later achieved communication with him, and heard his story from his own lips, whispering ghostily across the cosmos.
Original

Ursprünglich hatte ich nicht die Absicht, das Geheimnis um Esau Cairns Verschwinden zu enthüllen. Es war Cairn selbst, der mich dazu bewog : Es ist verständlich, daß er seine Geschichte der Welt mitteilen wollte, die ihn verstieß, und deren Bewohner ihn nun nie wieder sehen werden. Was erzu erzählen hat, ist seine Angelegenheit, und ich gebe es weiter ohne Veränderungen und Zusätze. Ich selbst aber kann und will nicht mein Geheimnis preisgeben - die Methode, durch die ich Esau Cairn von seinem Heimatplaneten Erde auf einen Planeten versetzte, der eine Sonne umkreist, von deren Existenz unsere Astronomen nicht einmal träumen. Ich weiß, daß die Menschheit nicht reif für dieses Geheimnis ist, ja es nicht einmal begreifen würde. Ich kann auch nicht erklären, auf welche Weise ich später mit Cairn Verbindung aufnahm und seine Geschichte aus seinem eigenen Munde hörte - in Worten, die als geisterhaftes Flüstern den Kosmos durchquerten.
Übersetzung Yoma Cap

Ursprünglich war es gar nicht meine Absicht, den Aufenthaltsort von Esau Cairn preiszugeben oder das Rätsel um seine Person zu lösen. Cairn selbst jedoch führte meinen Sinneswandel herbei, da er den vermutlich natürlichen und allzu menschlichen Wunsch verspürte, seine seltsame Geschichte eben jener Welt mitzuteilen, die ihn verstoßen hatte und für deren Bewohner er jetzt unerreichbar geworden ist. Was er zu berichten wünscht, ist seine Angelegenheit. Doch über einen Aspekt meiner Rolle bei der Übereinkunft werde ich in jedem Falle Stillschweigen bewahren: Auf keinen Fall mache ich die Methode öffentlich, mit deren Hilfe ich Esau Cairn von seiner Heimat, der Erde, zum Planeten eines Sonnensystems beförderte, von dem sich nicht einmal die phantasievollsten Astronomen jemals auch nur hätten träumen lassen. So wenig ich preiszugeben gedenke, wie es mir später möglich war, eine Kommunikation mit ihm zu bewerkstelligen und ihn seine Geschichte höchstpersönlich schildern zu hören, ein geisterhaftes Flüstern durch den gesamten Kosmos.
Übersetzung Joachim Körber

Man merkt deutlich, daß die Übersetzung von Yoma Cap ganz im Stil der 70er ist und ein damaliges Publikum ansprechen sollte. Körbers Übersetzung hingegen ist eher etwas für Fans, die schon seit Jahren (auch) klassische SF/F lesen und hier eine schöne Neuübersetzung genießen können. Ich habe beide Übersetzungen genossen : Die aus den 70ern beim Aufbau meiner Sammlung vor Jahrzehnten, - sozusagen meine Sturm- und Drang-Jahre - die Körbersche jetzt, nach dem Lesen zigtausender Bücher und in wesentlich abgeklärter Einstellung. Auf jeden Fall kann ich die Ausgabe der "Edition Phantasia" uneingeschränkt empfehlen.

HEYNE 3363, Cover vom "Atelier Heinrichs"

Freitag, 31. Oktober 2014

Robert E. Howard : Die unter den Gräbern hausen



Robert E. Howard : Die unter den Gräbern hausen
FESTA 2635, 22.08.2014
Originalausgabe
Hardcover mit Lesebändchen, 416 Seiten, 28,- €
Aus dem Amerikanischen von Manfred Sanders
ISBN 978-3-86552-238-2
Leseprobe


Inhalt
Die unter den Gräbern hausen
Der Nasenlose
Der Dunkle Mann
Der Geist von Tom Molyneaux
Das Haus von Arabu
Der Dämon des Ringes
Würmer der Erde

Solomon Kane
Blutige Schatten
Die Burg des Teufels (unvollendetes Fragment)
Die Kinder Assurs (unvollendetes Fragment)
Der Falke von Basti (unvollendetes Fragment)
Die Schwarzen Reiter des Todes (unvollendetes Fragment)
Der Schädelmond

Sekundärmaterial
Don Herron: Der finstere Barbar

Robert E. Howard (1906–1936) gilt mit seinen Geschichten um Helden wie Conan von Cimmerien, Red Sonja, Bran Mak Morn, Solomon Kane und Kull von Atlantis als der Begründer der modernen »Schwert und Magie«-Fantasy. Er war ein Schriftsteller von gewaltiger visionärer und literarischer Kraft, der leider sehr jung starb. Bis heute finden seine fantastisch-historischen Erzählungen eine enorme Fangemeinde.

Festa veröffentlicht erstmals auf Deutsch seine unheimlichen Geschichten (5 Bände), darunter einige die zu H. P. Lovecrafts »Cthulhu-Mythos« gezählt werden können.

Das Bonusmaterial bilden Briefe zwischen H. P. Lovecraft und Robert E. Howard sowie Essays zu Leben und Werk des Texaners.
Verlagsangabe

Über die Howard-Ausgaben des Festa-Verlags habe ich vor zwei Jahren schon einmal etwas geschrieben. Auch der aktuelle Band enttäuscht nicht : Ein vernünftiges Hardcover mit Leseband, gut übersetzte und ausgewählte Geschichten, alle neu übersetzt, viele zum ersten Mal auf Deutsch. Aufgefallen ist mir die Sorgfalt der Edition, es werden eher Story-Fragmente veröffentlicht als die von de Camp und Carter zuende geschriebenen Geschichten.

Sehr schön finde ich persönlich auch den Solomon-Kane-Teil, den ich zwar bereits aus den alten TERRA FANTASY-Taschenbüchern kenne, der hier aber sukzessive neu übersetzt in den verschiedenen Teilen der Ausgabe besser zur Wirkung kommt. Den Abschluß bildet ein Essay von Don Herron von 1984, das sage und schreibe inklusive der ausführlichen Anmerkungen knapp 60 Seiten lang ist. Eine sehr empfehlenswerte Reihe, das einzige, das mir etwas gefehlt hat, ist eine Bibliographie der deutschen Ausgaben dieser Stories. Ich hoffe jedenfalls, daß diese Ausgabe doch noch nach dem 5. Band weitergeführt wird, kaufen werde ich mir auf jeden Fall auch den nächsten Band.

Sonntag, 1. September 2013

Leichenfledderer

Franz Kafka dürfte momentan, wo immer er auch sein mag, sich ziemlich ärgern. Nachdem seine Romane jetzt so langsam aus dem Copyright rausfallen, hat sich ein Volltrottel doch tatsächlich erblödet, Die Verwandlung: Der Bestseller Science Fiction Roman mit folgendem Klappentext auf Amazon herauszugeben :
Wie gesagt, Franz Kafka dürfte im Grab rotieren.

Donnerstag, 2. Mai 2013

Michael Sullivan : Valerian der Söldner



Michael Sullivan : Valerian der Söldner
Atlantis 2013
Titelbild : Allan J. Stark
Hardcover mit Lesebändchen, ca. 240 Seiten, 14,90 €


Als Prinzessin Ajani, Herrscherin eines Landes auf dem mittelalterlich anmutenden Planeten Scylla, von einem vordergründig nach Bodenschätzen forschenden intergalaktischen Konzern bedroht wird, der seine überlegenen Waffen gegen ihre noch nach den Gesetzen von Ruhm und Ehre lebenden Krieger einsetzt, bittet sie das Militär der terranischen Föderation um Hilfe.

Ironischerweise wird nur ein einziger Mann zu ihrer Unterstützung abgestellt: Der unberechenbare, unbequeme und streitsüchtige Ex-Söldner Valerian, der sich nach einem Verbrechen gezwungen gesehen hatte, in die Armee einzutreten, um seiner Strafe zu entgehen.

Entgegen allen Vermutungen verstehen sich die Adlige und der ungehobelte Klotz nach einigen gemeinsam überstandenen Gefahren prächtig, und der Söldner beginnt mächtig auf Scylla aufzuräumen …


Die Geschichten um Valerian erschienen erstmals als TERRA ASTRA-Heftromane in den 80ern. Und die Geschichte ist auch dementsprechend. Emanzipation Fehlanzeige, der Held ist übermenschlich heroisch, die Heldin sexy und unterwürfig, der Fiesling schleimig, die Außerirdischen geheimnisvoll und der Konzern echt böse. Aus diesem Zutaten rührte Michael Sullivan alias Klaus-Michael Vent einen interessanten Roman zusammen, der sich auch heute noch spannend liest. Eine literarische Zeitreise sozusagen, denn man erkennt, in welchen Topoi sich die SF in den letzten 30 Jahren weiterentwickelt hat - und wo nicht.

Der bei Atlantis erschienene Roman ist sozusagen ein ungekürzter »Author's Cut«. Die Geschichte wurde so herausgegeben, wie der Autor es sich damals vorgestellt hatte, gestrichene Kapitel wurden wieder eingefügt und die Storyline des Autors wiederhergestellt. Allein deshalb lohnt es sich schon, diesen Roman zu kaufen. Aber auch ohne Quellenvergleich sind die Erlebnisse von Valerian wiederlesenswert, ich jedenfalls habe den Roman genossen.

Montag, 26. November 2012

Klassiker in Neuauflage : Clark Ashton Smith



Clark Ashton Smith : Die Stadt der singenden Flamme
FESTA-Hardcover mit Lesebändchen, ca. 400 Seiten, 28,- €
ISBN 978-3-86552-083-8
Leseprobe

Inhalt
Stephen Jones: Die vergessenen Welten des Klarkash-Ton
Über Fantasy (Briefauszug)
Aus den Grüften der Erinnerung
Die Stadt der Singenden Flamme
Jenseits der Singenden Flamme
Das neunte Skelett
Der malaiische Kris
Die Abscheulichkeiten von Yondo
Die Auferweckung der Klapperschlange
Die Schrecken der Venus
Will Murray: Das Hyperborea von Clark Ashton Smith
Die Geschichte des Satampra Zeiros
Die Muse von Hyperborea
Das Tor zum Saturn
Das Manuskript des Athammaus
Das wunderliche Schicksal des Avoosl Wuthoqquan
Ubbo-Sathla
Der Eisdämon
Die sieben Banngelübde
Die weiße Seherin
Die Ankunft des weißen Wurms
Der Raub der neununddreißig Keuschheitsgürtel
Scott Connors und Ron Hilgers: Anmerkungen zu den Erzählungen

Clark Ashton Smith : Die Grabgewölbe von Yoh-Vombis
FESTA-Hardcover mit Lesebändchen, ca. 400 Seiten, 28,- €
ISBN 978-3-86552-089-0
Leseprobe

Inhalt
Die unentdeckte Insel
Das Ungeheuer aus der Prophezeiung
Der Brief aus Mohaun Los
Das Gorgonenhaupt
Die Epiphanie des Todes
Eine nekromantische Geschichte
Die Unsterblichen des Merkur
Ein Leichnam zuviel
Die namenlose Ausgeburt
Die Knospen des Grabes
Will Murray: Der Mars-Zyklus von Clark Ashton Smith
Die Grabgewölbe von Yoh-Vombis
Der Herrscher der Tiefe
Vulthoom
E. Hoffman Price: Erinnerungen an Klarkash-Ton
Scott Connors und Ron Hilgers: Anmerkungen zu den Erzählungen


Neben den Howard-Ausgaben kommt seit kurzem bei FESTA auch eine Reihe mit den gesammelten Erzählungen von Clark Ashton Smith heraus. Da Festa sich bereits seit längerem um H.P. Lovecraft kümmert, fehlt jetzt eigentlich nur noch Arthur Machen, um den Phantastik-Liebhaber mit klassischen Autoren vollständig zu verwöhnen.

Clark Ashton Smith war neben Lovecraft, Howard und Machen einer der Autoren, die den klassischen Horror des beginnenden 20. Jahrhunderts maßgeblich mitgeprägt haben. Tatsächlich gehen viele Teile des Cthulhu-Zyklus auf ihn zurück. Dabei sind seine Stories deutlich in der Phantastik verwurzelt, im Gegensatz zu Howards Abenteuergeschichten mit phantastischem Einschlag etwa. Bemerkenswert ist das Feeling, daß er mit seinen Stories und Gedichten zum Leser transportiert. Während bei Howard Held und Geschichte immer bodenständig bleiben, wird Smith ... phantastisch :

The force of suns had waned beyond recall.
Chaos was re-established over all,
Where lifeless atoms through forgetful deeps
Fled unrelated, cold, immusical.

Above the tumult heaven alone endured;
Long since the bursting walls of hell had poured
Demon and damned to peace erstwhile denied,
Within the Abyss God's might had not immured.

(He could but thwart it with creative mace. . . .)
And now it rose about the heavenly Base,
Mordant at pillars rotten through and through
Of Matter's last, most firm abiding-place.

Bastion and minaret began to nod,
Till all the pile, unmindful of His rod,
Dissolved in thunder, and the void Abyss
Caught like a quicksand at the feet of God !
Abyss triumphant, 1912

Bei Festa erscheint jetzt das Gesamtwerk im Sinne von "Gesammelte Erzählungen". Die Ausstattung selber lässt keine Wünsche offen, ebenso wie die Howard-Bände macht es einfach Spaß, das Hardcover in die Hand zu nehmen. Hier hat man sich aber deutlich mehr Mühe gegeben, als mit den Howardschen Abenteuergeschichten. Der erste Band beginnt mit einer bebilderten (!) Bio-Bibliographie und jede der Kurzgeschichten enthält im Anhang einen kurzen kommentierten Absatz zu der Story an sich und zu einzelnen Stellen. Sehr gelungen, sehr empfehlenswert, extrem nachahmenswert !!!

Statt mich hier jetzt groß über Clark Ashton Smith, Poet, Autor, Bildhauer, auszubreiten, geben ich lieber ein paar Links an. Ansonsten kann ich "Die Stadt der singenden Flamme", den ersten Band der FESTA-Gesamtausgabe nur empfehlen, die Bio-Bibliographie von Stephen Jones ist nicht nur ausführlich, sondern auch unbedingt lesenswert.

Links
Wikipedia : Clark Ashton Smith
Wikipedia : Clark Ashton Smith - Bibliographie
Wikipedia : Wikisource mit frei zugänglichen Werken von CAS
The Eldritch Dark - Eine Fansite mit Studien zu CAS
Collecting Clark Ashton Smith - Ein Artikel auf dem "Kimmerier"
The Fantasy Cycles of Clark Ashton Smith - Eine Artikelserie auf Black Gate

Sonntag, 25. November 2012

Klassiker in Neuauflage : Robert Ervin Howard



Robert E. Howard : Das Volk der Finsternis
Hardcover mit Leseband, aktuell 3. Auflage, 352 Seiten, 28,- €
Aus dem Amerikanischem von Doris Hummel
FESTA-Verlag, ISBN 978-3-86552-062-3
Leseprobe
Inhalt
Volk der Finsternis
Schaufelt mir kein Grab
Wolfsgesicht
Das Feuer von Asshurbanipal
Der Schatten der Bestie
Die Kobra aus dem Traum
Die Hyäne
Das kleine Volk
Der Fluch des Meeres
Aus der Tiefe
Speer und Reißzähne
Die Traumschlange
Die Kreatur mit den Hufen
Der Schwarze Bär schlägt zu
Das Grauen aus dem Hügelgrab
Der Mond von Zambebwei
Brief von R. E. Howard an WEIRD TALES
Brief von H. P. Lovecraft an R. E. Howard
Brief von R. E. Howard an H. P. Lovecraft

Robert E. Howard : Tote erinnern sich
Hardcover mit Leseband, 352 Seiten, 28,- €
Aus dem Amerikanischem von Heinz Zwack
FESTA-Verlag, ISBN 978-3-86552-090-6
Leseprobe
Inhalt
Das Hügelgrab auf der Landzunge
Casonettos letztes Lied
Dermods Verderben
Das Tal der Verlorenen
Der Mann auf dem Boden
Das Herz des alten Garfield
Kelly, der Zaubermann
Tote erinnern sich
Schemen im Dunkel
Der Fluch des goldenen Schädels
Das Schädelgesicht
Die rechte Hand der Verdammnis
Schädel inmitten der Sterne
Schritte im Grabmal
Die Berge der Toten
Klappernde Knochen
H. P. Lovecraft: In Memoriam: Robert Ervin Howard
Christian Endres: Dunkle Träume aus Texas


Robert E. Howard : Der schwarze Hund des Todes
Hardcover mit Leseband, Erscheinungsdatum 2. Quartal 2013, 352 Seiten, 28,- €
Aus dem Amerikanischem von Michael Weh
FESTA-Verlag, ISBN 978-3-86552-131-6
Inhalt (voraussichtlich)
Der schwarze Hund des Todes
Delenda Est
Die Kämpfer von Walhalla
Die Stimme von El-Lil
Das Ding auf dem Dach
Die Höllentauben
Das Königreich der Schatten
Das Tal des Wurmes
Unruhige Gewässer
Die Berührung des Todes
Golnor der Affe
Die Angst, die danach kommt
Schwingen in der Nacht
Die blaue Flamme der Rache
Bonusmaterial


In der letzten Zeit ist insbesondere an Klassikern wieder einiges an faszinierenden Ausgaben herausgekommen. Dazu gehören auch einige schöne Ausgaben des Festa-Verlages. Die erste, die ich hier kommentieren möchte, ist die Howard-Ausgabe.

Robert Ervin Howard ist ein texanischer Autor der Phantastik. Geboren 1906 kannte er einige der letzten Gunfighter ebenso wie die tough guys der Erdölfelder noch persönlich - und erschuf nach ihrem Vorbild Figuren wie Conan, Kull, Solomon Kane oder Beckinridge Elkins. Als Zeitgenosse von H.P. Lovecraft wurde er von seinen Horrorgeschichten beeinflusst - und beeinflusste im Gegenzug Lovecraft durch seine viktorianischen Gruselgeschichten und phantastischen Western.

Sein größter Erfolg ist aber zweifelsohne die Geschichten um Conan und das Hyperboreische Zeitalter, mit dem er das Genre "Sword&Sorcery" sozusagen erfand. Nach seinem Selbstmord 1936 wurde die Geschichten zunächst nach Notizen von Howard durch Lin Carter, L.S. de Camp, Ramsey Campbell und andere weitergeschrieben. Dann kamen eigene Geschichten dieser Autoren dazu, dann eigene Romane anderer Autoren und heutzutage hat sich das Conan-Universum mit einer ganz eigenen Dynamik selbstständig weiterentwickelt. Dabei ist es faszinierend, die Howard-Conan-Stories mit denen von de Camp oder Carter zu vergleichen, man merkt, daß Howards Conan deutlich weniger zivilisiert ist.

In Deutschland kamen die Conan-Stories bereits früh im Rahmen der Heyne SF&F-Serie heraus. Nach dem Erfolg des Schwarzenegger-Conans kam hier eine Neuauflage mit vielen Zusatzmaterialien und -artikeln heraus, die ich nur empfehlen kann. Im Gegensatz zu späteren Ausgaben ist man hier noch relativ nahe am Original-Conan dran. Weiter hat der Pabel-Verlag viele der anderen Geschichten um Solomon Kane, Kull von Atlantis und Bran Mak Morn innerhalb der TERRA FANTASY-Reihe verlegt. Bis vor kurzem waren dies die einzigen Fantasy-Stories in deutscher Übersetzung außerhalb des Conan-Zyklus. Wobei allerdings der Heyne-Verlag nicht vergessen werden sollte. Und zwar nicht die SF&F-Reihe, sondern die Western-Taschenbücher. Hier erschienen in den 80ern als Nummern 2634 und 2731 zwei Bände mit einem Auszug des Western-Oeuvres von Robert E. Howard.

Obwohl in den 70ern und 80ern einiges von Howards Geschichten erschienen sind, ist längst nicht alles ins Deutsche übersetzt worden. Diese Lücke beginnt jetzt der Festa-Verlag zu schließen. Die ersten beiden Bände mit Stories von REH sind bereits erschienen, der nächste Band soll im 2. Quartal 2013 folgen. Von diesen Stories sind viele deutsche Erstveröffentlichungen, andere Neuübersetzungen. Als alter Howard-Fan habe ich die beiden Hardcover genossen, um so mehr als die Präsentation in Pseudo-Leder-Optik mit Lesebändchen durchaus dem Thema angemessen ist. Abgerundet wird der Band durch den Abdruck von Briefen von Howard an Lovecraft und an den Redakteur der "Weird Tales". Kann man nur weiterempfehlen, wer für einen Fantasy-Fan noch Weihnachtsgeschenke sucht (oder sich selber etwas Gutes tun will), ist hiermit bestens bedient.

Ein Wort noch zu der Klassifizierung "Horrorgeschichten" : Howard lebte zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ist mit seinem Grusel noch voll im 19. Jahrhundert verhaftet. Der moderne Mensch des 21. Jahrhunderts kann diesen klassischen Gruselfaktor oftmals nicht nachvollziehen, man ordnet sie heutzutage unter "Abenteuergeschichten mit Gruseleffekt" ein. Dies ist kein Manko (überhaupt nicht, mir gefallen diese Abenteuergeschichten besser als diverse aktuelle Horror-Romane), man sollte nur nicht mit falschen Erwartungen an die Geschichten herangehen.

Links
Christian Pree : Deutsche Ausgaben von REH
Rusty Burke : A Short Biography of Robert E. Howard
The Robert E. Howard United Press Association
Cross Plains : Howard-Museum
Wikipedia-Eintrag REH
Wikipedia-Eintrag REH-Bibliographie inkl. Links zu online verfügbaren Howard-Stories
REH im Internet-Archiv

Sonntag, 2. September 2012

Klassiker in Neuauflage : Bond, James Bond



Die Bond-Filme kennt jeder. Sean Connery, George Lazenby und Roger Moore werden mir in diesen Rollen unvergesslich bleiben. [Ich bin eben schon ziemlich alt, die modernen Darsteller waren irgendwie nicht mehr mein Geschmack.] Als Junge hatte ich die Romane von Ian Fleming einmal alle durchgelesen, sie hatten mit den Filmen relativ wenig gemeinsam. Jetzt werden diese Romane komplett bei Cross Cult neuveröffentlicht :
Jeder kennt sie: die teils stark von den Vorlagen abweichenden Verfilmungen der James-Bond-Romane. Pünktlich zum 50-jährigen Jubliäum der Filmreihe gilt es die Ian-Fleming-Originale erstmals im "Director's Cut" zu entdecken! Eine der größten Filmikonen überhaupt wird 50 Jahre alt! Passend dazu kommt Ende 2012 der 23. Teil der Saga mit dem Titel „Skyfall“ in die Kinos! Cross Cult schließt sich den Jubilaren des Mythos mit einer Wiederentdeckung der meisterhaft erzählten Agenten- und Spionageromane aus der Feder Ian Flemings an und beginnt die schrittweise Veröffentlichung aller James-Bond-Originalromane. Endlich wird es möglich sein, Titel wie „Goldfinger“, „Thunderball“ oder „You Only Live Twice“ komplett in ungekürzten Übersetzungen und mit den ursprünglichen Kapitelabschnitten und -überschriften zu lesen.
(Verlagsankündigung, Hervorhebungen von mir)

Wer die Filme, insbesondere die klassischen, gesehen hat, wird hier einige Überraschungen erleben. Speziell "Der Spion, der mich liebte" sei hier genannt. Für Bond-Fans ein unbedingtes Muß.

Sehr schöne Cover übrigens, die den Vorspann-Stil der 60er und 70er wiederspiegeln :






Klassiker in Neuauflage : Earl Dumarest


Nachdem der Atlantis-Verlag sich mit den deutschen Erstveröffentlichungen von "Tambu" von Robert Asprin, "Trinity" von Kevin J. Anderson & Doug Beason sowie "Flucht nach Lytaxin" von Sharon Lee & Steve Miller, einem Liaden-Roman, bereits einen Namen gemacht hat, führt er im nächsten Jahr seine Verlagspolitik der Veröffentlichung internationaler SF energisch weiter. Nachdem bereits in diesem Jahr der erste Roman von E. C. Tubb, "Die Sterngeborenen", erschien, wird diese Werkausgabe im Herbst mit "Die Stadt ohne Wiederkehr" weitergeführt. Im nächsten Jahr erscheint dann der erste Roman der ungekürzten deutschen Ausgabe der Eral-Dumarest-Romane.
Die Geschichte von Earl Dumarest ist … nicht schnell erzählt. Die britische SF-Legende E. C. Tubb erfand sie 1967, bis 2008 schrieb er 33 Romane um seinen Helden, der auf der Suche nach der Erde mannigfaltige Abenteuer erlebt. In Deutschland wurden nicht alle Romane veröffentlicht – alle aber waren gekürzt. Sie erschienen hierzulande zum Teil zunächst bei Moewig in der Heftromanreihe “Terra Nova”, ehe derselbe Verlag dem Helden eine eigene Taschenbuchserie spendierte. Weiter ging es später innerhalb der “Terra Astra”-Reihe bei Pabel.

2013 nun bringt Atlantis Earl Dumarest zurück nach Deutschland. Neu übersetzt. Ungekürzt. “The Winds of Gath” (1967), der Auftaktband quasi, der Band, in dem und mit dem alles begann, wird “neu aufgelegt” – und um die “Altfans” nicht zu lange auf neues Material warten zu lassen, erscheint zeitgleich oder kurz darauf “Nectar of Heaven” (1981) als deutsche Erstveröffentlichung.
Verlagsankündigung, Hervorhebungen von mir

Ich habe die Terra Astra-Hefte mit Begeisterung gelesen und bin schon ziemlich gespannt auf die ungekürzte Neuausgabe. Wer Earl Dumarest nicht kennt, dem sei die englische Wikipedia empfohlen :
The stories are set in a far future galactic culture that is fragmented and without any central government. Dumarest was born on Earth, but had stowed away on a spaceship when he was a young boy and was caught. Typically, on a spaceship a discovered stowaway is ejected to space, but the captain takes pity on the boy and allows him to work and travel on the ship. When the story opens in The Winds of Gath, Dumarest has traveled so long and so far that he does not know how to return to the home planet and no-one has ever heard of it, other than as a myth or legend.

It becomes clear that someone or something has deliberately concealed Earth's location. The Cyclan, an organization of humans surgically altered to be emotionless, and on occasion able to link with the brains of previously living Cyclans (the better to think logically), seem determined to stop him from finding Earth. Additionally, the Cyclan seek a scientific discovery that Dumarest possesses, stolen from them and passed to him by a dying thief, which would vastly increase their already considerable power.
Da ich bereits die gekürzten TA-Hefte vor Jahrzehnten ebenso wie vor ein paar Jahren, bei meinem TERRA ASTRA-Revival (ich hatte mir fast die komplette Serie im Internet besorgt und sie dann von vorne bis hinten gelesen), ausnehmend gut gefallen haben, bin ich auf die ungekürzten Sammler-Ausgaben von Atlantis ziemlich neugierig. Ich werde sie mir in der bibliophilen Hardcover-Ausgabe besorgen, die repräsentativ für den eigenen Bücherschrank als auch ideal als Geschenk für den SF-Fan, der schon alles hat, ist.



Samstag, 11. August 2012

Klassiker in Neuauflage : Mark Brandis

2069 wird die Crew der "Delta VII", die sich nach einem Testflug auf dem Rückflug Venus befindet, vom Putsch des Generals Gordon B. Smith gegen die Regierung der EAAU überrascht. Sie werden gefangengenommen, können entkommen und kämpfen als "Weltraumpartisanen" gegen das faschistische Regime des Generals.

Die Crew der "Delta VII" in den ersten Bänden :
John Harris - Kommandant des Testflugs, später Anführer des Widerstands und Vorsitzender von VEGA
Mark Brandis - Pilot des Testflugs, später Kommandant der "Delta VII"
Robert Monnier - Pilot
Iwan Stroganow - Navigator
Antoine Ibaka - Technischer Offizier
Henry Mboya - Technischer Offizier, Ersatzmann für Antoine Ibaka

Die Originalgeschichte besteht aus vier Einzelromanen :



In Aufstand der Roboter stirbt der technische Offizier Antoine Ibaka. Seine Familie wurde vom Regime der "Reinigenden Flamme" umgebracht, er ist Amok gelaufen und wurde von Polizisten schwer verletzt. Auf seinen Wunsch hin wird mit seinem Gehirn die für die Produktion von Kunstmenschen des Smith-Regimes, den sogenannten Homo Factus, benutzte Gehirntrockenmasse verunreinigt. Brandis wird bei einem Einsatz gefangengenommen und in einem Schauprozeß vor Gericht gestellt. Da passiert folgendes :

Das Regiment HFs, das auf persönlichen Befehl des Generals auf den Tribünenplätzen des Stadions praktische Erfahrungen sammelte, war eine schauderhafte Augenweide. Die blondhaarigen, blauäugigen Jünglinge hätten von einem Michelangelo entworfen sein können - nur daß sie hier nicht in Bronze gegossen, sondern aus Fleisch und Blut waren, lebendige, verstand begabte Wesen, denen niemand das Monstrum ansah.
Monstren, das waren sie; dies zu behaupten konnte niemand mich abbringen: Menschen, die doch wieder keine Menschen waren - in Retorten gezüchtet, in wenigen Monaten zur Reife gebracht, unfähig, sich aus eigener Kraft fortzupflanzen, unfähig zur Liebe und zu jedem edleren Gefühle, nur kampfbereit, nur hörig. Doch, wenn man auf sie schoß, wie ich das auf ASTROSTAT getan hatte, starben sie unter Blut und Schmerzen wie jeder andere Mensch. Und Tag für Tag verließen neue Regimenter dieser schönen Monstren die geheimen Fabriken des Generals, um auf seinen Befehl zu warten, der ihnen die Erde und die Planeten überantworten würde! "Mark, komm zu dir!" "Was ist, Rob?"
"Die Urteilsverkündung! Steh auf, bevor sie dich dazu bringen!"
"Ich habe Sehnsucht nach den Sternen, Rob!" [...]
"Ich gebe jetzt die Urteile bekannt." Die Stimme war laut und schneidend. "Mark Brandis, treten Sie vor!" Eine leichte Brise war aufgekommen und blähte das blaue Tuch mit dem Flammensymbol, unter dem die Richter thronten. Es war ein nahezu majestätisches Bild. Sogar das Wetter, dachte ich mit Bitterkeit, hatte sich mit dem General verbündet. Das Rot der Flamme glühte wie Rubin.
Rot waren auch die Roben der sieben Richter, die über uns zu Gericht saßen: sieben Flammen, die uns unerbittlich versengten und verzehrten. Ihre Gesichter gaben das Geheimnis des bevorstehenden Spruches nicht preis; allenfalls wirkten sie gelangweilt.
[...]"Angeklagter Mark Brandis, das Hohe Gericht hat nach reiflicher Beratung entschieden, daß Sie sich im Sinne der Anklage schuldig gemacht haben." Oft genug hatte ich gelesen, daß man in solchen Augenblicken noch einmal sein ganzes Leben überdenkt. Mag es anderen an meiner Stelle vielleicht so ergangen sein; ich selbst war nichts als müde und angewidert und hatte nur noch den Wunsch, das unwürdige Schauspiel möge endlich zu Ende gehen.
"Sie werden zum Tode verurteilt. Die Erinnerung an Sie wird aus dem Gedächtnis der Menschen getilgt." Nichts anderes war zu erwarten gewesen. Anderthalb Jahre lang hatten wir mit Delta VII, dem unvergleichlichen Schiff, dem General Nadelstich auf Nadelstich versetzt; nun traf uns seine Rache. "Robert Monnier!"
[...]"Das Hohe Gericht hat nach reiflicher Beratung entschieden, daß Sie, Angeklagter Robert Monnier, sich im Sinne der Anklage schuldig gemacht haben."
[...]"Iwan Stroganow!"
[...]"Angeklagter, auch in Ihrem Fall hat das Hohe Gericht nach reiflicher Beratung entschieden, daß Sie schuldig sind im Sinne der Anklage."
[...]
Die Stille im Stadion wurde jäh unterbrochen. Eine helle, knabenhafte Stimme löste sich aus dem lastenden Schweigen und schrie Protest.
Niemand, am wenigsten die Richter, war darauf vorbereitet. Was sich im Olympia-Stadion von Metropolis zutrug, war so unvorstellbar, als stürzte der Himmel ein. Anderthalb Jahre lang hatten die Brandstifter nichts anderes getan, als jegliche Opposition zum Schweigen zu bringen und die Leute zum richtigen Denken zu erziehen, wobei sie sich sowohl des Terrors und der nackten, brutalen Gewalt bedienten als auch der angewandten Psychologie. Öffentlicher Widerspruch war zu einer selbstmörderischen Angelegenheit geworden. Nicht einmal ein Erdbeben hätte ähnlich elektrisierend wirken können wie jenes eine Wort, das von der Tribüne herab den Richtern in ihren roten Roben ins Gesicht geschleudert wurde und das ungeachtet seiner lakonischen Kürze eine unverhohlene Kampfansage war. „Schande!"
[...]Ich vergaß, daß man mich soeben zum Tode verurteilt hatte.
[...]Ein Schrei nur, ein einsamer Schrei, und die Welt war plötzlich verändert!
Der Mann, der ihn ausgestoßen hatte, stand aufrecht auf der Tribüne und zeigte den Richtern und dem Generalsportrait drohend die geballte Faust. Ich sah es mit eigenen Augen, sonst hätte ich es nicht geglaubt, und selbst so befürchtete ich zunächst eine Halluzination. Der Mann, der den Machthabern ihre Schande ins Gesicht schrie, hatte blonde Haare und blaue Augen, und er trug die schwarze Uniform mit der roten züngelnden Viper vor der Brust.
Die helle, knabenhafte Stimme gehörte einem Homo Factus.

Diese vier ersten Bände der Mark-Brandis-Geschichten sind die einprägsamsten antifaschistischen SF-Bücher, die mir bekannt sind. Kein anderes SF-Buch hat mich persönlich derart berührt. Diese Romane sind große deutsche SF, die jeder gelesen haben sollte. Dabei, und das ist der Grund für dieses längere Zitat, hat der Autor, Nikolai von Michalewsky, hat hier Romane geschrieben, die Jugendliche ansprechen, aber auch für Ältere nicht zu trivial sind.

Die obige Szene ist eine der beiden, die ich immer im Hinterkopf habe, wenn ich irgendwo "Mark Brandis" lese. Die andere ist im gleichen Roman, gegen Ende der "Weltraumpartisanen". Die Homo Factus-Klone haben rebelliert, General Gordon B. Smith und sein Regime sind besiegt.

Über dem Palast des Großen Rates der Drei Vereinigten Kontinente, nach dem Umsturz degradiert zum Hauptamt der III. Abteilung, ging die Flagge mit dem Flammensymbol in Flammen auf. Ein Homo Factus war zu ihr emporgeturnt und hatte sie in Brand gesteckt. Es war ein atemberaubender Anblick, der das Herz höher schlagen ließ. Was vor kurzem noch Furcht und Schrecken verkündet hatte, trieb nun in schwarzen Flocken vor einer abendlichen Atlantikbrise dahin, um irgendwo als Staub im Staub zu enden. „Sir, wir müssen weiter!" „Warten Sie noch, Captain."
Auf einmal wußte ich, daß es an diesem Ort, zu dieser Stunde noch etwas für mich zu tun gab. Ich verließ den Wagen ohne ein Wort der Erklärung. Es gibt Dinge, die getan werden müssen, ohne daß man zuvor lange darüber spricht.
Der weiße Marmor des Brunnens war glatt und unberührt. Der Brunnen selbst war neben dem Trignum eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Metropolis, ein erlesenes Kunstwerk, das mit seiner figürlichen Darstellung europäischer, amerikanischer und afrikanischer Fabelwesen die Harmonie des Platzes vollendete. Wenn man Metropolis nächtlicherweise im Landeanflug ansteuerte, waren die vielfarbigen Wasserspiele dieses Brunnens jedesmal ein hinreißender Anblick. Vor diesem Brunnen blieb ich stehen und zog die schwere Laser-Pistole.
Zwei Namen hatte dieser Platz in den sieben Jahrzehnten seiner Geschichte getragen: pathetisch der erste, anmaßend und überheblich der zweite. Nun brannte ich mit dem Lauf meiner Waffe jenen ruhmvollen dritten Namen in den weißen Marmor, den der Platz auch heute noch unangefochten trägt:
Platz Antoine Ibaka

Seit Jahrzehnten stehen diese Romane bei mir in der Sonderausgabe "Bordbuch Delta VII" im Regal. In den letzten Jahrzehnten habe ich sie mehrfach gelesen und halte sie immer noch für einen der besten SF-Romane. Auch jetzt, mehr als ein Vierteljahrhundert, nachdem ich die Geschichten um die Weltraumpartisanen das erste Mal gelesen habe, mehr als 40 Jahre nach der Erstveröffenlichung von "Bordbuch Delta VII", empfinde ich die Geschichte noch als frisch und modern erzählt, meines Erachtens haben diese Romane keinerlei Patina angesetzt. Das, zusammen mit dem Preis der klassischen Herder-Ausgaben, gezahlt von Sammlern und Lesern, zeugt von der überragenden Schreibe von Nikolai von Michalewsky.

Die Folgebände, unter denen sich ebenfalls inhaltlich qualitativ überragende SF befindet, habe ich als Jugendlicher gelesen, später als Erwachsener bin ich vor den Preisen, die für die Originalausgaben von Herder gefordert werden, zurückgeschreckt. Um so begeisterter war ich, als der Wurdack-Verlag begann, die komplette Serie neu aufzulegen.



Von den 31 existierenden Mark Brandis-Romanen sind bisher 26 in der Wurdackschen Neuausgabe herausgekommen, etwa jedes Vierteljahr 2 Stück. 2013 wird diese Mark-Brandis-Werkausgabe mit einem limitiertem Story-Band abgeschlossen, in dem zeitgenössische Autoren und Mark-Brandis-Fans Geschichten aus diesem Universum erzählen. Kommentare zu den einzelnen Mark-Brandis-Romanen findet man sehr ausführlich im Blog von Petra Hartmann, Schriftstellerin und ebenfalls begeisterte Mark-Brandis-Leserin.

Gleichzeitig mit dem Erscheinen dieser gelungenen Neuauflage von "Mark Brandis" kam das Mark-Brandis-Hörspielprojekt von INTERPLANAR zur Reife. Seitdem erscheinen in schöner Regelmäßigkeit sehr gelungene Hörspiele, die die Mark-Brandis-Geschichten auf eine neue faszinierende Art und Weise darstellen.



Dabei passt sich INTERPLANAR dem Inhalt der Romane an, gerade die späteren, komplexeren Romane werden auf zwei CDs zu jeweils 50-60 Minuten verteilt.

Das Revival von "Mark Brandis", als Hörspiel und Neuausgabe der Romane, hat für jede Generation etwas. Ich als Ü50 habe mir die Romane besorgt, mein Sohn hat die Hörspiele. Und beide können wir Mark Brandis nur jedem weiterempfehlen.

Paperback : Wurdack-Verlag
eBook : beam
Hörspielseite mit vielen Extras und Goodies
Hörspiel-Proben
Website Nikolai von Michalewsky