Wie fange ich diesen Post am Besten an ? Na gut, ich sehe, es geht nicht anders :
Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein. Hier ist ein Märchen von übermorgen : Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum. Man siedelt auf fernen Sternen. Der Meeresboden ist als Wohnraum erschlossen. Mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten durcheilen Raumschiffe unser Milchstraßensystem. Eins dieser Raumschiffe ist die ORION. Winziger Teil eines gigantischen Sicherheitssystems, das die Erde vor Bedrohungen aus dem All schützt. Begleiten wir die ORION und ihre Besatzung bei ihrem Patrouillendienst am Rande der Unendlichkeit...
Die Serie wurde von Hans Kneifel in 7 "Büchern zum Film" und mehr als 140 (noch) nicht verfilmten Fortsetzungen kongenial umgesetzt. In der Mitte von Heft 552 vom 15.12.1967 ist eine Leseprobe des ersten Bands, der im Rahmen der TERRA Taschenbücher erschien, enthalten :
In Heft 553 vom 22.12.1967 findet man dann auf Seite 2 bereits die Werbung für Band 1 und Band 2 :
Von dieser Serie hätte ich wirklich gerne einmal ein Remake.
Wer sich schon immer gefragt hatte, wie lang ein römischer Schritt war oder wohin römische Babys hingepupst haben, ist auf dem Blog von Kristina Killgrove richtig : http://www.poweredbyosteons.org/
Auf den bin ich gestoßen, als ich bei meinem aktuellem Bones-Revival nach etwas suchte und dort detaillierte Rezensionen zu den Einzelfolgen fand. Lesenswert.
Es beginnt mit Blut und Tod in den Straßen des nächtlichen Toronto. Die Privatdetektivin Vicki Nelson wird Augenzeugin eines schrecklichen Mordes. Bald folgt ein grauenhafter Todesfall dem nächsten, und in der Stadt macht sich die Überzeugung breit, daß ein Vampir sein Unwesen treibt. Vicki, die selbst nicht weiß, was sie glauben soll, wird immer tiefer in die Untersuchung und das Böse, das dahinter lauert, verwickelt ...
Klappentext "Blutzoll"
Jahrhundertelang lebten die Werwölfe Kanadas in Frieden mit den Menschen. Doch jetzt muß jemand ihr strenggehütetes Geheimnis entdeckt haben – jemand, der einen nach dem anderen mit Silberkugeln erschießt. Vicki Nelson und ihr Vampirfreund Henry Fitzroy werden in dieser Angelegenheit um Hilfe gebeten und müssen bald darauf fürchten, daß die ganze Sache eine Nummer zu groß für sie sein könnte ...
Klappentext "Blutspur"
Zwei geheimnisvolle Todesfälle im Völkerkundemuseum von Toronto halten Vicki Nelson, Mike Celluci und Henry Fitzroy auf Trab. Jahrhunderte war er eingeschlossen in einen Sarkophag, der nie wieder geöffnet werden sollte, geduldig auf eine Gelegenheit wartend. Doch das Warten hat ein Ende. Nun greift er nach dem Geist der ahnungslosen Städter, um sich mit ihrer Hilfe für sich und seinen Gott ein Reich zu schaffen, und nur drei Leute haben eine Ahnung, was vor sich geht ...
Klappentext "Blutlinien"
Jemand ist entschlossen, die Geheimnisse des Lebens nach dem Tode zu ergründen und gedenkt, Vicki Nelsons Mutter zum Versuchskaninchen zu machen! Wird die Privatdetektivin es zusammen mit ihren Partnern, Mike Celluci und Henry Fitzroy, zu verhindern wissen, daß Mrs. Nelson zu einer der wandelnden Toten wird?
Klappentext "Blutpakt"
Bei Henry Fitzroy spukt es.
Der Vampir, Schriftsteller und Bastardsohn Heinrichs VIII. hat Jahrhunderte überlebt, indem er sich an den Kodex der Vampire hielt. Er tötete nicht ohne Not, fiel nicht auf und drang nie ins Territorium anderer Vampire ein. Doch jetzt ist Henry kurz davor, das Undenkbare zu tun. Er wird den Kodex brechen.
Alles beginnt damit, daß Henry im Zwielicht erwacht und entdeckt, daß ein Geist in seine Zuflucht eingedrungen ist. Dieser spielt mit dem Vampir ein gefährliches, allnächtliches Spiel. Henry darf seinem geheimnisvollen Besucher eine Frage stellen. Lautet die Antwort "nein", stirbt jemand. Henry gerät in eine Zwickmühle und hat nur eine Wahl: Privatdetektivin Vicky Nelson anzurufen und sie um Hilfe zu bitten. Henry kann nur hoffen, daß er und Vicky dieses Spiel überstehen werden ...
Klappentext "Blutschuld"
Nach der Serie wurden wir, meine Frau und ich, neugierig auf die Originale, in deutscher Übersetzung bei Feder&Schwert erschienen. Wie man an den obigen Klappentexten sehen kann, entspricht die Serie weitestgehend den Büchern, "Blutpakt" und "Blutschuld" sind aber beide nicht in der Verfilmung enthalten. Ebensowenig wie Colleen als Vickis Sekretärin, wobei dieser Charakter meines Erachtens eine echte Bereicherung der Geschichten darstellt. Vergleicht man jedoch die Geschichten mit der Serie, so stellt sich die literarische Vicki Nelson als deutlich düsterer dar. Die positive Grundstimmung, die die Verfilmung von "Blood Lines" auszeichnet, ist in den Büchern in deutlich geringerem Maße enthalten. Auch ist nach meinem persönlichem Eindruck die Vicki Nelson der Fernsehserie deutlich emanzipierter als ihr literarisches Original. Das ist aber den Zeitläuften zuzurechnen, die Fernsehserie ist immerhin mehr als 15 Jahre nach den Romanen produziert worden.
Dabei ist es nicht etwa so, daß die Romane schlechter als die Fernsehserie sind, sie sind nur ganz einfach anders. Die Grundstimmung ist wesentlich düsterer, das Szenario der Vampirschlampen, das durch Stephenie Meyer 2005 (also 15 Jahre nach den Romanen von Tanya Huff) populär gemacht wurde, spielt in den Romanen um Vicki Nelson keine Rolle. Die Romane erinnern eher an die Geschichten von Anne Rice, sie sind düster, blutig und schildern die phantastische "Realität" von Toronto ohne die Jahrzehnte später in derartigen Plots fast schon zum Standard verkommene romantische Brille. Von daher kann ich jedem, der die Fernsehserie mochte, die Bücher uneingeschränkt empfehlen - ebenso wie ich jedem Tanya-Huff-Fan die Verfilmung nahelege.
Blood Ties
Kanada 2007, Lifetime
Produzent : Peter Mohan
Darsteller : Christina Cox, Kyle Schmid, Dylan Neal, Gina Holden
22 Episoden in 2 Seasons
946 Minuten, 19,99 € AMAZON-Link
Es beginnt mit Blut und Tod in den Straßen des nächtlichen Toronto. Vicki Nelson, ein früheres Mitglied der Mordkommission und jetzt Privatdetektivin, wird Augenzeugin des ersten schrecklichen Mordes. Ein grauenhafter Todesfall folgt dem nächsten, und in der Stadt macht sich die Überzeugung breit, daß ein Vampir in Toronto sein Unwesen treibt ...
Klappentext "Blutzoll"
Ich habe ja kein Problem mit den moderneren, romantischen Darstellungen der Vampire. Ich gucke Nick Knight, lese Kim Harrison und fühle mich dabei gut unterhalten. Ich gebe allerdings zu, daß ich "True Blood" und "Vampire Diaries" abgebrochen und "Bis(s) zur letzten Fangzahnkaries" nach einer Leseprobe schaudernd weggelegt habe.
Aber es gibt ja noch die anderen Romane und Serien. Etwa die Vicki-Nelson-Geschichten von Tanya Huff, einer Spitzenautorin aus Kanada. Mit ihnen kam ich das erste Mal in Berührung, als ich bei Saturn nach einer neuen Serie suchte und mir "Blood Ties" (den deutschen Titel ignorieren wir mal) in die Hände fiel. Daher auch zuerst die Serie, dann die Bücher.
Vicki Nelson wird mehr und mehr nachtblind und muß aus dem Polizeidienst ausscheiden. Sie arbeitet als Privatdetektivin und trifft auf den Vampir Henry Fitzroy. Zusammen mit ihm und ihrem Kollegen Mike Cellucci macht sie in der ersten Doppelfolge einen Dämonenbeschwörer unschädlich. Sein Opfer, eine Goth namens Colleen, wird ihre Sekretärin. Im Verlauf der Serie arbeiten die vier immer enger zusammen.
Das erste, das mir auffiel : Brilliante Schauspieler !!! Tatsächlich wird Mike Celucci für mich immer durch Dylan Neal verkörpert sein, so präzise trifft er den mit beiden Beinen in der Realität stehenden Cop. Und Henry Fitzroy, verkörpert durch Kyle Schmid, ist ein Comic-Zeichner, kein Liebesromanautor. (Sorry, Tanya.) Vicki Nelson hat eine Sekretärin, die die nötigen Kenntnisse und Kontakte zum Lösen der Fälle aufweist. Gina Holden (übrigens die Dale Arden aus der modernen "Flash Gordon"-Version) bringt sie toll rüber. Und, last but not least, Vicki Nelson herself. Verkörpert durch Christina Cox wird hier eine erwachsene und emanzipierte Frau in den Mittelpunkt gestellt, und nicht ein blutjunges blondes Küken, wie es in US-Serien leider oftmals der Fall ist. Insgesamt ein sehenswerter Cast.
Die Folgen selber sind ebenfalls sehr gut gelungen, es wiederholt sich nichts und der Sense of Wonder schimmert in jeder Folge wieder neu durch. Auch beim zweiten Mal, als ich alle Folgen bereits kannte, kam beim Sehen keinerlei Langeweile auf. [In einer Folge spielt übrigens Danny "Machete" Trejo mit.] Die Plots sind abwechslungsreich und die Interaktionen der Charaktere untereinander schön dargestellt. Schade, daß nach 22 Folgen Schluß war.
Zum Abschluß noch ein lesenswerter Bericht über die Serie von Rachel Hyland via geekspeak : After the Fall.
Angie Harmon (Law & Order) und Sasha Alexander sind das neue ungleiche Team in dieser spannenden Krimiserie nach dem Bestseller-Romanen von Tess Gerritsen: die kampflustige, aus Bostons Arbeiterklasse stammende Jane Rizzoli und die coole, besonnene Gerichtsmedizinerin Dr. Maura Isles. Sie ermitteln gemeinsam in den dreckigsten und verworrensten Fällen ihrer Heimat-Stadt Boston, vom Back Bay bis in die dunkelsten Hinterhöfe.
In den hochkarätig besetzten Nebenrollen brillieren Stars wie Lorraine Bracco (Die Sopranos) als Janes Über-Mutter. Manche Freundinnen gehen zusammen shoppen, manche treffen sich auf ein paar Mojitos, manche besuchen zusammen Volkshochschulkurse. Rizzoli & Isles treten zusammen Verbrechern in den Hintern.
Klappentext Season 1
Mir stand der Sinn nach etwas Leichtem, so im Stil von "Castle" oder "Bones". Und da ich (wieder) irgendwo eine positive Besprechung dieser Serie gelesen habe, hatte ich die erste Staffel einfach einmal besorgt.
Und die Serie hielt, was ich mir davon versprochen hatte. Leichte Unterhaltung im Cop-Milieu - vordergründig. Tatsächlich ist die Serie legitimer Nachfolger von "Cagney & Lacey", der Cop-Serie der 80er. Ebenso wie diese beiden sind auch Jane Rizzoli und Maura Isles voll emanzipierte Frauen, die dies in der Serie auch genüsslich ausleben. Und nix von wegen Blümchensex, die Promiskuität insbesondere von Isles wird vielleicht nicht gerade explizit, aber doch ziemlich deutlich dargestellt. Auch Jane Rizzolis mehr emotionale Beziehungstypen werden nicht gerade versteckt. Sehr erfrischend, diese Darstellung.
Dazu hat man sich aber auch zwei überaus schöne Darstellerinnen ausgewählt, die mit der Beschreibung in Tess Gerritsens Vorlagen relativ wenig gemein haben. Es ist nicht sehr überraschend, daß eine der beiden in "Baywatch" mitgespielt hat. Höchstens bezüglich des Alters, denn beide Hauptdarstellerinnen sind in den 40ern. Ich persönlich finde es sehr angenehm, daß das amerikanische Fernsehen mehr auf Charakter-Darstellerinnen setzt denn auf junge Küken mit makellosem Teint. Man hat einfach mehr von den Serien. Fällt hier nicht nur bei den Hauptdarstellerinnen auf, auch die weiblichen Nebenrollen sind bemerkenswert gut besetzt. (Lorraine Bracco als Janes Mutter sei hier als Paradebeispiel angeführt.)
Insgesamt eine nette Serie mit Weiterentwicklungspotential. Ich bin mal auf die nächsten Staffeln gespannt, bisher gibt es vier Seasons dieser Serie.
Für den 14-jährigen Ethan hätte es nicht peinlicher kommen können: seine Eltern haben einen Babysitter für ihn organisiert! Doch als er feststellt, dass es die hübsche Sarah ist, ist er regelrecht begeistert. Sein Freund Benny und er sehen dann allerdings zufällig, wie Sarah eine Ratte verspeist. Ab diesem Moment steht für die beiden fest: Ihre Babysitterin ist ein Vampir! Die Jungs sind fest entschlossen, der Geschichte auf den Grund zu gehen und geraten dabei allerdings von einem Schlamassel in den anderen. Bei ihren Nachforschungen stoßen sie auch noch auf Zombies, Dämonen und Geister, was es ihnen nicht gerade einfacher macht.
Klappentext
Mein Sohn wollte den Film zunächst nicht. Weder ansehen noch in der Wohnung haben. Er hat ja auch ein wirklich schräges Kindercover. Aber ich hatte in Gaschlers Filmlexikon etwas darüber gelesen und als ich bei Saturn vor Film und erster Season stand, habe ich den, obwohl ich nur so ganz vage mich an irgendeine positive Besprechung irgendwo erinnerte, einfach mal mitgenommen. Und mich, zusammen mit Frau und Kind, köstlichst amüsiert. Das ist sozusagen eine "Big Bang Theory meets Buffy"-Serie, so schräg wie BBT und so phantastisch wie Buffy. Ein Cameo-Auftritt von Sarah Michelle Gellar in Season 2 oder 3 würde mich nicht wirklich überraschen und Willow, ich meine natürlich Allison Hannigan, muß hier auftreten.
Die Darsteller sind alle um die zwanzig, ihre Rollen als Kids harmonieren nicht so ganz mit dem Aussehen. Insbesondere bei Vanessa Morgan ist dies mehr als auffällig. Aber das ist auch das einzige, was ich an dieser wirklich gelungenen Comedy auszusetzen habe. Season 2 ist in jedem Fall fest eingeplant.
Raylan Givens (Timothy Olyphant) ist ohne Zweifel ein Top-Ermittler im U.S. Marshals Service. Doch als er an seinem Dienstort Miami einen Gangster am helllichten Tag in bester High-Noon-Manier ins Jenseits befördert, wird er strafversetzt. Widerwillig muss der coole Stetson-Träger in seinen Heimatstaat Kentucky umziehen. Doch der Job in der Provinz ist alles andere als ruhig. Amerikas Hinterland ist ein korrupter Sumpf aus Drogenhandel, Gewalt und Rassismus. Unvermeidlicherweise wird Raylan hier von seiner Vergangenheit eingeholt. Nicht nur, dass er sich mit den kriminellen Machenschaften seines Jugendfreundes Boyd (Walton Goggins) herumschlagen muss. Dummerweise lässt sich der Junggeselle auch noch mit der hübschen Ava (Joelle Carter), der Cheerleading-Queen seiner Highschool-Zeit, ein. Denn die steht unter Mordverdacht: Ava hat vor kurzem ihren gewalttätigen Mann mit einer Schrotflinte erschossen – und der war ein Bruder von Boyd.
DVD-Klappentext
In letzter Zeit habe ich irgendwie ein sehr gutes Händchen mit Serien. Irgendwo hatte ich irgendwas über diese Serie gehört und sie bei Saturn einfach mitgenommen. Und es hat sich gelohnt. Diese Serie ist das, was mit "True Blood" versucht wurde : Eine Darstellung der Hinterwäldler des Mittelwestens. Und der Lebensumstände in den Dörfern dort.
Strukturell hat sich "Justified" an den großen SF-Serien orientiert. Es gibt eine Season-übergreifende dominierende Handlung, die in einzelne Kriminalfälle eingebettet ist. Also weniger "Deadwood" und mehr "Babylon 5". Apropos "Deadwood" : Tim Olyphant ist der Marshal aus "Deadwood" und legt hier seinen zweiten Western vor. Denn ein Western ist "Justified" definitiv, beginned von der Fehde der beiden verfeindeten Familien in Harlan bis hin zu diversen High Noon-Szenen. Ist also schon mal genau meine Kragenweite. Und getoppt wird das Ganze noch von einem wirklich brilliantem Cast. Denn obwohl Timothy Oliphant die Hauptrolle hat und eine excellente Leistung bringt (den Vergleich mit einem der großen Schauspieler halte ich zurück, bis ich die zweite Staffel gesehen habe), wird er doch getoppt von Walton Goggins als Boyd Crowder, der spielt wie Kinski in seinen besten Tagen. Allein wegen den beiden lohnt sich schon das Ansehen. Obwohl der Rest des Casts mehr als ansehnlich ist und ähnlich gute schauspielerische Leistungen bietet. Da könnte man seitenlang von schwärmen. Ich lass' das mal und empfehle jedem, sich das selbst anzusehen. Obwohl : Eine Darstellungsleistung muß ich noch explizit würdigen. In der letzten Episode gibt es eine kammerspielartige Szene zwischen Raymond J. Barry (Arlo Givens) und M.C. Gainey (Bo Crowder). Ich habe selten eine solche Horrorszene gesehen, selten von einem Schauspieler (Gainey) so präsent das ursprüngliche, reine Böse dargestellt gesehen. Das war schon ziemlich genial.
Ach so, noch etwas an die FSK-Kontrollstelle : Leute, ihr habt ein Rad ab ! "Game of Thrones" lasst ihr ab 16 zu, obwohl dort deutlich mehr Sex- und Gewalt-Szenen, teilweise explizitester Natur vorhanden sind, und "Justified" ist ab 18 ? Was für ein Bullshit, das ist alles andere als dem Kinder- und Jugendschutz dienlich. Auf eure Einstufungen kann man sich vorne und hinten nicht mehr verlassen, das Rating hängt offenbar davon ab, wie gut man sich euch gegenüber "verhält". Und ja, damit meine ich genau das, was ihr jetzt voller Empörung denkt.
Sharpe, deutsch "Die Scharfschützen", ist eine britische Spielfilm-Fernsehserie. Sie schildert die Abenteuer von Richard Sharpe zur Zeit der Napoleonischen Kriege 1809-1815. Im ersten Film ist Sharpe Sergeant der 95th Rifles, 1809 in Portugal. Er rettet mehr oder minder zufällig das Leben von Arthur Wellesley, dem späteren Herzog von Wellington. Als Dank bekommt er eine field promotion zum Leutnant, was die Adligen der britischen Armee, aus deren Rängen sich ihrer Ansicht nach alleine Offiziere rekrutieren dürfen, empört naserümpfend zur Kenntnis nehmen - und Sharpe das leben schwer machen. Richard Sharpe bekommt das Kommando über die Chosen Men, eine Truppe Scharfschützen, die ebenfalls zunächst nicht erbaut davon sind, nicht von einem "richtigem" Offizier kommandiert zu werden.
Sharpe und die Chosen Men werden von Wellingtons Geheimdienst als Kommandotrupp eingesetzt, kämpfen aber ebenfalls in den großen Schlachten dieser Zeit mit. Man kann die Sharpe-Filme daher zu Recht als typische Abenteuerfilme im Stil eines Karl May klassifizieren. Diese Ähnlichkeit mit den Karl-May-Filmen wird durch den Hauptdarsteller noch intensiviert. Sean Bean ist Sharpe, genauso wie Pierre Brice Winnetou und Lex Barker Old Shatterhand ist. Er erfüllt diese Rolle so mit Leben, daß ich spätere Rollen von ihm als Boromir oder Eddard Starke nur eingeschränkt genießen kann. (Ausnahme davon ist "Anna Karenina", in der Sean Bean eine ähnlich brilliante Performance wie als Sharpe hinlegt.) Dazu kommt aber noch ein künstlerisch-kreativer Cast, der die Spielfilmserie alleine schon über den Durchschnitt hervorhebt. John Tams (Sergeant Daniel Hagman) komponierte zusammen mit Dominic Muldowney die Musik, die ein echter Ohrwurm ist. Jason Salkey (Sergeant Harris) produzierte zusammen mit Drew Sutton ein 10-teiliges "Making of", The Video Diaries of Rifleman Harris. Und die Auftritte von Daragh O'Malley (Regimental Sergeant Major Patrick Harper) fand ich persönlich ganz besonders gelungen. Wer des Englischen gut mächtig ist, dem empfehle ich die englische Tonspur. Da nach der ersten Fernsehausstrahlung bei Vox die Filme jahrelang nicht zu bekommen waren, habe ich meiner Frau eines Weihnachten das Original aus UK besorgt. Jetzt habe ich echte Probleme mit der deutschen Synchronisation, denn die englischen Dialekte machen einen ganz eigenen Charme aus. Wikipedia-Link
A Game of Thrones (2011)
Darsteller : Sean Bean, Lena Headey, Peter Dinklage, Madeleine Fairley, Nikolaj Coster-Waldau und andere (siehe unten)
Regisseure : Alan Taylor, Brian Kirk, Daniel Minahan, Timothy Van Patten, David Nutter, David Petrarca
FSK ab 16 Jahren, 561 Minuten
Der König von Westeros stirbt. Es beginnt ein Kampf um seine Nachfolge. Da er selber erst vor zwanzig Jahren den amtierenden König gestürzt hat, gibt es an Bewerbern für die Stelle des Königs keinen Mangel.
Gleichzeitig bedrängen im Norden die Anderen den Wall, einen 700 Fuß hohen Limes.
Damit habe ich mich selber zitiert, die Inhaltsangabe stammt aus meinem Blog-Eintrag zu den Büchern : Link. Dort habe ich weiter geschrieben : "Langweilig, extrem schlecht konzeptioniert, keine durchgängige Story-Line, zerfasert, man bleibt nur bei dem Epos, weil GRRM wenigstens einen blassen Abklatsch seiner früheren Erzählkunst dann und wann durchscheinen lässt." Dies gilt ohne Abstriche auch für die Geschichte dieser Serie. Man hat den Eindruck, der Fantasy-Version von "Unsere kleine Farm" zu folgen. Gute Nacht, John-Boy Lannister. Gute Nacht, Arya Stark.
Soviel zur Story. Und damit dem einzigen wirklich negativen Aspekt dieser Serie. Alles andere dieser Neuheit aus dem Hause HBO ist uneingeschränkt spitzenmäßig : Die Bilder gigantisch, der Sound Spitze und der Cast einfach göttlich. Und die Präsentation der BlueRay-Box i-de-al.
Die Schauspieler : Ein Zwerg dominiert den gesamten Cast. Peter Dinklage als Tyrion Lannister, der Gnom, ist einfach gigantisch. Selten habe ich jemanden so präzise eine Rolle ausfüllen sehen. Dinklage bringt den Lannister-Gnom mit all seinen Befindlichkeiten, aber auch insbesondere seiner überragenden Intelligenz derartig gut rüber, daß sich alleine wegen ihm schon das Ansehen der Serie lohnt.
Eddard
Jaime
Arya
Dabei ist er "nur" die Spitze einer wirklich überragenden Besetzung. Sean Bean als Eddard Stark ist natürlich ein Genuß, ebenso wie Nikolaj Coster-Waldau als Jaime Lannister. Aber nicht weniger schlecht sind beispielsweise die Darsteller von Arya und Sansa Stark oder Daenerys Targaryen. Beispielsweise, praktisch jede Rolle ist nicht nur ideal besetzt, sondern wird auch von wirklich guten Schauspielern interpretiert. Petyr, Viserys, Khal Drogo, Cersei : Als wären sie direkt aus dem Buch auf die Leinwand gestiegen. Jeder einzelne Darsteller ist ein guter Grund, diese Serie weiter zu verfolgen. Und das Agieren dieser Leute auf der Leinwand lässt einen die Profanität der Story fast vollständig vergessen.
Die Bilder : Schön, einfach schön. Bereits die Trailer versprachen eine Serie mit dem Sense of Wonder, den man oftmals in Fantasy-Verfilmungen vermisst. Und sie haben nicht zuviel versprochen. Es beginnt mit dem gelungenem Vorspann, in dem sich die Orte, die in dieser Folge (!) eine Rolle spielen, nach und nach entfalten. Es geht weiter mit der Mauer, dem Wall im Norden, eine gigantische Konstruktion, die in genau solchen gigantischen Bildern dem Zuschauer präsentiert wird. Eeryie, die Steppe der Dothraki : Gelungen !
Der Sound passt einfach, ohne zu stören oder die Dialoge zu überlagern, wie das ja manchmal in amerikanischen Filmen (Un-)Sitte ist. Da ich diesbezüglich kein Spezialist bin, kann ich nur sagen, daß er mir gefallen hat. In Zusammenhang mit dem Vorspann fühle ich mich an "Rom" erinnert, eine Serie, die einen ebenso gelungenen Vorspann hatte (allerdings eine bessere Story).
Das Ganze habe ich mir in der deutschen BlueRay-Box gekauft. Die darin enthaltenen Extras sind gelungen, anders kann man das nicht bezeichnen. Nicht nur wird in gezeichneten Bildern und moderiert von Arya und Eddard Stark die Vorgeschichte erzählt, es werden auch die einzelnen Häuser und die Stammbäume dargestellt. Es muß also niemand, der die Bücher nicht kennt, irgendwelche Vorbehalte gegenüber der Serie haben, es wird alles erklärt. @HBO : Ab der dritten Staffel wünsche ich mir das aber echt-verfilmt. Kriegt ihr das hin ?
Zum FSK-Rating : Voll daneben. Diese Serie ist definitiv erst ab 18. Neben diversen Blutbädern enthält die Serie auch diverse Nacktszenen und explizite Beischlaf-Darstellungen. Meistens unmotiviert und ziemlich unnötig. Speziell Girl-on-Girl-Action schien den Regisseuren zu gefallen. Kann ich ja nachvollziehen, ist aber etwas übertrieben eingesetzt. Sichert allerdings die nächsten Staffeln, schätze ich. In jedem Fall nix für Jugendliche !
Darsteller (vollständige Liste)
Lena Headey ... Cersei Lannister
Maisie Williams ... Arya Stark
Emilia Clarke ... Daenerys Targaryen
Aidan Gillen ... Petyr Baelish
Iain Glen ... Ser Jorah Mormont
Sophie Turner ... Sansa Stark
Alfie Allen ... Theon Greyjoy
Peter Dinklage ... Tyrion Lannister
Jack Gleeson ... Joffrey Baratheon
Michelle Fairley... Catelyn Stark
Kit Harington ... Jon Snow
Sean Bean ... Eddard Stark
Richard Madden ... Robb Stark
Isaac Hempstead Wright ... Bran Stark
Conleth Hill ... Lord Varys
Amrita Acharia ... Irri
Nikolaj Coster-Waldau ... Jaime Lannister
Rory McCann ... Sandor Clegane
Donald Sumpter ... Maester Luwin
Jason Momoa ... Khal Drogo
John Bradley ... Samwell Tarly
Mark Addy ... Robert Baratheon
James Cosmo ... Jeor Mormont
Kristian Nairn ... Hodor
Harry Lloyd ... Viserys Targaryen
Owen Teale ... Alliser Thorne
Charles Dance ... Tywin Lannister
Conan Stevens ... Gregor Clegane
Auf Youtube findet man übrigens auch die verschiedenen Character-Features, hier beispielhaft das von Tyrion Lannister. Lohnt sich !
"Sanctuary" erzählt die Abenteuer von Helen Magnus und Will Zimmerman, die "Abnorme", phantastische Wesen wie Werwölfe, Nixen oder Bigfoots, aufspüren um sie vor der Welt und die Welt vor ihnen zu schützen.
Vor über 150 Jahren traf sich in Oxford eine Gruppe Wissenschaftler, die mit Vampirblut experimentierten. Dies waren bzw. sind :
Doktor Helen Magnus, unsterblich geworden und die Tochter des Gründers des Sanctuary, der Zuflucht für Alle.
John Druitt, Teleporter, emotionsloser Killer und der echte "Jack the Ripper".
Nikola Tesla, genialer Wissenschaftler und Vampir.
James Watson, genialer Detektiv und der eigentliche "Sherlock Holmes"
Nigel Griffin, der Unsichtbare, der einzige der Fünf, der seine Gabe vererben kann.
Basierend auf dieser Ausgangsbasis entwickeln sich phantastische Geschichten. Während sich die erste Staffel noch auch an Erwachsene wendet, werden die Geschichten ab Staffel 2 immer mehr für Kinder und Jugendliche geschrieben, die Serie entwickelt sich zur Kinderserie. Im positivsten Sinne des Wortes. Plakativ wird eine zwar einfache, aber durchaus differenzierte Weltsicht und Philosophie dargestellt, die in ihren Aussagen mit dem klassischen Western vergleichbar ist. Dabei werden die Protagonisten ebenso wie die Gegenspieler nicht verkitscht als Klischees dargestellt, sondern Motivationen ebenso wie positive und negative Züge geschildert. Kindern wird hier keine Schwarz/Weiß-Sicht aufoktroyiert, sondern deutlich gemacht, daß das Leben aus Grautönen besteht. Sehr angenehm.
Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Macher ihre Klassiker kennen. Nicht nur werden Urban Legends einmal von der anderen Seite her betrachtet, auch werden mehrfach die großen Story-Lines von Jules Verne, Conan Doyle und Edgar Rice Burroughs zitiert. Dies wird durch sehr passende Bilder unterstützt, die man, so die Handlung im 19. Jahrhundert in Oxford spielt, sehr wohl dem Steampunk zurechnen kann. Daß die Kosten dabei nicht ins Unermeßliche steigen liegt in der benutzten Technik begründet : "Sanctuary" wird hauptsächlich mit Green Screens gedreht.
Die Serie entstand zunächst als reine Internet-Serie, deren Folgen man einzeln oder im Bündel downloaden konnte. 2008 wurde sie von SyFy übernommen und hier wurden insgesamt vier Seasons produziert. Sehenswerte Familienserie.
How I Met Your Mother (2005 - 2013 (?)) 9 Staffeln (zwei geplant), über 200 Folgen weitere Details siehe Wikipedia deutsch/englisch
In dieser amerikanischen Sitcom geht es darum, daß 2030 ein Mann seinen Kindern erzählt, wie er ihre Mutter getroffen hat.
Und mit diesem Plot füllt man mehr als sechs Staffeln. Unglaublich, oder ? Aber tatsächlich werden die Erlebnisse von 5 Freunden in ihren wilden Dreißigern geschildert, ausgiebig, absolut nicht langweilig und urkomisch.
Ted, der Architekt, der in Season 5 als Hochschullehrer seine eigentliche Karriere beginnt (glaube ich jedenfalls, ich habe bisher nur die ersten 6 Staffeln geguckt), ist dabei die zentrale Person, um die es geht. Ihm zur Seite steht Barney, der mit den besten Anmachtaktiken. Allein sein Sprüche sind legen... - wait a minute - ...där. Robin Scherbatzky wird in der ersten Folge eingeführt. Sie kommt aus Kanada und die Rivalität zwischen echten Amerikanern und diesen seltsamen Leuten aus dem Norden, die auch so seltsame Sportaktivitäten favorisieren, wird genüßlich mehrfach aufgegriffen und durch den Kakao gezogen. Lily und Marshall sind seit ihrer Uni-Zeit ein Paar - als es richtig ernst wird mit dem Kinderkriegen zeigen sie alle Macken, die ein Amerikaner nur so haben kann. Zusammen sind diese fünf Freunde eine Urgewalt der Komik und des Chaos.
Zur Alterfreigabe : Die Serie ist zwar mit einer FSK ab 12 Jahren versehen, ich empfehle aber dringend, die Kindern erst ab 14, 15 Jahren zu zeigen. Weniger wegen expliziter Nacktszenen, als wegen dem geschilderten Beziehungschaos und den legen... - wait a minute - ...dären Aufreißmethoden von Barney. Ich sage nur : "Nackter Mann. Funktioniert in zwei von drei Fällen." Kann man übrigens in einem Buch zur Serie detailliert nachlesen.
Die Schauspieler kannte ich bis auf eine Ausnahme vorher nicht. Aber sie sind einfach gut, sozusagen legen... - wait a minute - ...där. Lohnt sich, in Zukunft nach Serien mit ihnen zu gucken. Die Ausnahme ist Alyson Hannigan, die ich als Willow Rosenberg in "Buffy" in sehr guter Erinnerung hatte. Tatsächlich war sie der Hauptgrund, mir die Serie zu besorgen. Ich stehe nämlich eigentlich gar nicht auf Sitcoms, war allerdings von den positiven Besprechungen in diversen Foren bereits aufmerksam geworden. Willow/Lily war dann der ausschlaggebende Faktor, bei einer Flaute in den phantastischen Serien hier zuzuschlagen. Und ich habe es in keinster Weise bereut, wir haben in Rekordzeit alle 6 Staffeln durchgeguckt. Dabei habe ich mich auf die absolut unzutreffende FSK-Bewertung verlassen und Sohnemann mitsehen lassen. Zusammen mit uns hat er sich auf dem Sofa gekugelt vor Lachen. Hat den Vorteil, daß dieser lesefaule Racker plötzlich mit Begeisterung Bücher liest. Hat den Nachteil, daß es die folgenden beiden sind :
Die Mars-Chroniken (1980)
Darsteller : Rock Hudson, Gayle Hunnicutt, Maria Schell, Wolfgang Reichmann,
Bernie Casey, Roddy McDowall, Michael Anderson Jr. und andere
Regisseur : Michael Anderson
Musik : Stanley Myers
FSK ab 12 Jahren, 281 Minuten
Die "Mars-Chroniken" beschreiben die Besiedlung des Mars durch die Erde, beginnend bei den ersten Erkundungsmissionen. Nachdem die Erde durch einen Atomkrieg unbewohnbar wird, leben die letzten Menschen auf dem Mars und beginnen sich als Marsianer zu verstehen.
Diese dreiteilige Mini-Serie basiert auf dem Buch von Ray Bradbury und fängt weitestgehend seine Visionen ein. Dabei weicht Richard Matheson in seiner Filmversion an einigen Stellen deutlich von Bradburys geschriebener Version ab, was der Serie aber nur gut tut. So versucht Matheson, eine mehr "runde" Version der Besiedlung des Mars zu erzählen. Dazu werden die Handlungsträger einiger Bradbury-Stories umdefiniert, so daß beispielsweise die Begegnung zweier Zeiten der Kommandant der ersten erfolgreichen Erkundungsmission und spätere Gouverneur des Mars durchlebt. Auch andere Handlungsträger werden immer wieder aufgegriffen, so daß man den Eindruck einer kontinuierlichen historischen Entwicklung mit den gleichen Protagonisten bekommt.
Sehr positiv an dieser Serie ist, daß das Bradburysche Feeling eingefangen wird. Die echten Marsianer sind "anders", unheimlich fast. Obwohl humanoid stellt die Serie sehr schön diese Andersartigkeit dar. Ebenso wie bei Bradbury sind auch bei Matheson die Marsianer nicht vollständig konsistent, die erste Episode, in der ein eifersüchtiger Marsianer die erste Expedition tötet, zeigt ganz andere Marsianer als bei der zweiten Expedition, die auf eine nachgebaute Stadt aus Illinois treffen. Was der Film mit seinen Mitteln allerdings vielleicht sogar besser als das Buch transportiert ist die Architektur, das Exotische des alten Mars. Hier wurde stilbildend gearbeitet, daß sich das Ansehen der Serie auch heute noch lohnt. Im klassischen Stil der 70er Jahre wird eine exotische Gegend derartig faszinierend dargestellt, daß mein Sohn mich nach der Serie ganz begeistert nach ähnlichen Filmen fragte. Außer "Zardoz", für den er noch zu jung ist, fiel mir da allerdings nichts passendes ein.
Die gesamte Serie kommt in excellenter Bildqualität von meinem Lieblingslabel, Koch Media. Im Gegensatz zur Fernsehausstrahlung sind hier die Folgen auch ungekürzt, was ein paar Stellen mit Original-Dialogen zur Folge hat. Nicht störend, besser jedenfalls als eine komplette Neusynchronisation. Für SF-Serien-Fans ein unbedingtes Muß.
Nach der Trennung von Buffy geht Angel nach Los Angeles und eröffnet eine Detektei. Zusätzlich zu seinen Fällen kämpft er gegen das ultimate Böse in Form einer Anwaltskanzlei.
Deutlich düsterer und wesentlich stärker auf Erwachsene ausgerichtet zeigt dieses Spin-Off von "Buffy" eine faszinierende phantastische Welt. Dämonen, d.h. Dimensionswanderer, sind getarnt in die amerikanische Gesellschaft von L.A. integriert. Sie träumen den amerikanischen Traum, leben und sterben in L.A. wie einheimische Amerikaner – und begehen wie diese auch Verbrechen. Dieses Spannungsfeld zwischen Normalität und Phantastik erinner stark an "Nick Knight", genau wie dort wird aus dieser Dualität ein erheblicher Teil der Faszination der Serie gezogen.
Ein weitaus größerer Teil des Charmes dieser Serie besteht aber ebenso wie bei "Buffy" in den Charakteren. Dabei ist Angel, Hauptdarsteller und zentrale Figur, der Einzige, dessen Potential bereits bei "Buffy" vollständig dargestellt wurde. In "Angel" wird dies, insbesondere auch durch Rückblenden in vergangene Zeiten, noch vertieft, neue Facetten jedoch entdeckt man bei ihm nicht. Das ist aber durchaus positiv zu sehen, denn so bleibt Angel der ruhende Pol, um den herum Freunde und Feinde rasante Entwicklungen erleben. So etwa Cordelia, die zickige High School Queen aus "Buffy". Verarmt und auf der Suche nach Arbeit stösst sie auf Angel und wird in die phantastische Seite von L.A. mit hineingezogen. Im Laufe der Serie wird sie immer erwachsener und man erlebt den Übergang vom Teenager zur selbstständigen und selbstbewussten Frau sozusagen von Folge zu Folge mit. Um so mehr, als Cordelia das romantische Element der Serie darstellt. Ihre Beziehungen werden immer weniger trivial und sind immer mehr von ihr selbst aktiv bestimmt. Von daher kann man sie durchaus als Rollenmodell einer emanzipierten Fantasy-Heldin betrachten, auch und gerade weil sie eben keine waffenstarrende Heroine in absurder Rüstung ist.
Wyndham-Price, ein ehemaliger Hüter, ist bei "Buffy" noch eine Witzfigur. Als diese Witzfigur taucht er auch bei Angel auf der Suche nach Arbeit auf. Innerhalb weniger Folgen wandelt er sich vom komischen Sidekick zum kämpferischen Heroen, teilweise mit tragischen Elementen. Und Spike konnte man auch nicht sterben lassen. Nach seinem heroischem Tod in "Buffy" taucht er als körperloser Geist in L.A. auf und geht Angel ziemlich auf den Geist. Die Dialoge zwischen den beiden sind urkomisch und ein Must-See für Fantasy-Fans.
Insgesamt macht die Serie einfach Spaß, zusammen mit meiner Frau habe ich sie schon mehrfach gesehen. Und es empfiehlt sich, auf die Schauspieler zu achten. Sie konnten sich zunächst in "Buffy" und jetzt in "Angel" entwickeln und "ihre" weiteren Serien ("Veronica Mars", "Bones") sind ebenfalls sehenswert. Speziell auf DVD, da man, ebenso wie bei "Angel", eine durchgehende Geschichte erzählt bekommt. Und da ist es schon empfehlenswert, diese Geschichte nicht in kleinen Wochenhäppchen zu genießen.
Auf dem SF-Netzwerk als legitimer Nachfolger von "Eaton Place" gehandelt, habe ich die erste Staffel von "Downton Abbey" meiner Frau zu Weihnachten geschenkt. Und nachdem wir sie jetzt gesehen haben, kann ich sie ebenfalls nur weiterempfehlen.
Genau wie bei "Eaton Place" wird parallel die Geschichte der Herrschaft und der Dienerschaft erzählt. Diesmal fokussiert man sich auf das Haus Grantham. Die Geschichte beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Beginn der Elektrifizierung von Downton Abbey, Herrschaftssitz und alte Abtei. Gegen Ende der Staffel wird dort sogar das erste Telefon der Gegend installiert - und der Weltkrieg bricht aus.
Inhaltlich will ich nichts weiter erzählen, um die Spannung nicht vorwegzunehmen. Andererseits sind die Geschehnisse bis zu einem gewissem Grad Standard, schon mehrfachst als Buch und Film erzählt worden. Die Serie zieht auch weniger aus innovativen Plots ihren Charme, als aus sekundären Faktoren, dem "Wie" der Präsentation.
Da sind zunächst einmal die Schauspieler, durch die Bank weg englische Charakterdarsteller, weniger schön als die Schauspieler amerikanischer Serien und daher "echter". Mein besonderer Favorit ist hier Dame Margaret Natalie Smith in der Rolle der Violet Crawley, the Dowager-Countess of Grantham. Bekannt als "liebe" Minerva McGonnagall aus "Harry Potter" zieht sie hier als zickige alte Lady richtig vom Leder. Ihre Auftritte haben mir die ganze Staffel über Spaß gemacht und ich habe fasziniert auf den jeweils nächsten gewartet. Aber, wie gesagt, sie ist mein persönlicher Favorit, das restliche Ensemble ist keinen Deut weniger brilliant. Man denke nur an den Kampf der Köchinnen ...
Ein zweiter Grund für den Erfolg der Serie ist die Erzählweise. Wäre "Downton Abbey" Fantasy, würde man nicht zögern, dies als "High Fantasy" zu deklarieren. Selten waren die Guten so gut und edel und die Bösen so fies und intrigant. Dass man sich hierbei nicht langweilt liegt daran, daß trotz all dieser Klischees die Figuren keine platten Abziehbilder sind, sondern individuelle einzigartige Züge zeigen. Ich denke da zum Beispiel an die Szene im Badezimmer, als eine der wirklich ätzenden Bösen zu sich selbst im Spiegel sagt : "Was machst Du da, Sarah O'Brien ? So bist Du doch gar nicht !" Auch die zurückhaltende zarte Mutter der Heldin gewinnt plötzlich eine einzigartige Kontur, als sie sich im Interesse ihrer ältesten Tochter hart und energisch gegen ihre Mutter stellt. So etwas kann man natürlich nur mit wirklich guten Schauspielern durchziehen, deshab hier nochmals mein Kompliment an das Ensemble.
"Downton Abbey" ist auch eine klassische BBC-Serie. Auch wenn die BBC gar nichts mit der Serie direkt zu tun hat. Denn über Jahrzehnte haben die BBC-Serien einen gewissen Standard definiert, ebenso wie einen ganz eigenen Stil, von dem zeitgenössische englische Serien bzw. Serien mit englischer Beteiligung erheblich profitieren. Das war schon bei den "Tudors" deutlich zu merken und hier, bei dieser rein englischen Produktion wird es noch viel deutlicher. "Downton Abbey" hat den typischen Regie-Stil der BBC-Serien und ist wie alle Klassiker bemüht um Authentizität. So sind etwa die Stoffe echt und nicht, wie in amerikanischen Serien, nachgebildet. Brokat ist Brokat und kein angemalter Billig-Stoff. Das macht sich schon in der Wirkung bemerkbar. Ebenso wie die historische Wirklichkeit, die "Downton Abbey" bei allem Fabulieren enthält. Und damit sind nicht nur die großen globalen und lokalen Ereignisse gemeint, man hat sich auch an echten Menschen und Geschehnissen orientiert. Downton Abbey ist in Wirklichkeit Highclere Castle, Landsitz der Earls of Carnavon. (Da gibt es übrigens ein sehr interessantes Interview mit Ihrer Ladyschaft in den Sonderausstattungen der DVD.) Und genau wie Robert Crawley gab es auch hier, in der Realität, einen Lord, der eine Amerikanerin aus genau dem einen Grund geheiratet hat : Um seinen Herrschaftssitz zu erhalten. Solche Details machen die Serie groß und ich bin schon begierig, die nächste Staffel zu sehen.
"Buffy" beginnt als Teenie-Serie. Buffy Summers (Sarah Michelle Gellar) ist gerade mit ihrer Mutter Joyce (Kristen Sutherland) in die Kleinstadt Sunnydale gezogen, um die dortige Highschool zu besuchen. Nachdem sie ihre vorherige bei der Bekämpfung von Vampiren niedergebrannt hatte. Und auch in Sunnydale hat sie neben den üblichen Teenager-Problemen auch noch Vampire (und in der ersten Season den "Meister") zu bekämpfen.
Dieser Teenie-Serien-Aspekt ist in allen 7 Seasons zu verspüren. Allerdings tritt er mehr und mehr zugunsten intelligenter und oftmals nicht-trivialer Phantastik in den Hintergrund. Man kann ohne Übertreibung konstatieren, daß gerade die letzten beiden Seasons stärker dem High Fantasy-Bereich denn irgendwelchen Kitschfilm- oder Trivial-Genres zuzuordnen sind. Auf dem Weg zu diesen beiden letzten Seasons entwickeln sich auch die Plots der einzelnen Folgen ebenso wie der Handlungsstrang einer Season immer komplexer und anspruchsvoller wird. Immer stärker wendet sich "Buffy" an den belesenen Phantastik-Fan, immer weiter wendet sich die Machart der Serie vom Mainstream-Publikum ab. Ganz besonders deutlich wird dies, als in Season 5 plötzlich Dawn (Michelle Trachtenberg), Buffys Schwester, da ist. Nicht auftaucht oder sonst irgendwie erklärbar in die Serie integriert wird, sondern ganz plötzlich einfach da ist und alle, nur der Zuschauer nicht, sich sicher sind, daß sie schon immer da war. Und dies ist nur der Anfang eines immer komplexer werdenden Handlungs- und Beziehungsgeflechtes.
Diese Evolution der Serie findet ihre Entsprechung in der Entwicklung der Charaktere. Das naiv-optimistische kaugummikauende Blondchen, das Buffy Summers in der 1. Season darstellt, hat wenig gemein mit der nachdenklichen, selbstbewussten, in sich selbst ruhenden, verantwortungsbewussten jungen Frau der 7. Season. Aber "Buffy" lebt nicht nur von der attraktiven Hauptdarstellerin, auch sämtliche 2. Hauptrollen und Nebenrollen sind traumhaft besetzt und entwickeln sich im Laufe der Serie. Buffys Freundin Willow Rosenberg (Alyson Hannigan) spielt in den ersten Seasons noch die Rolle der zu rettenden Jungfrau. Am Ende der Serie hat sie sich zu einer ihrer selbst und ihrer Verantwortung der Umwelt gegenüber bewussten Hexe entwickelt. Bemerkenswert ihre sexuelle Entwicklung hin zu einer lesbischen Beziehung, bei denen es den Machern der Serie gelang, eine Darstellung dieser lesbischen Liebe ohne schmutzige Untertöne auf dem Bildschirm zu präsentieren. Bemerkenswert auch die Verwandlung der den Menschen positiv gesinnten Hexe nach dem Mord an ihrer Freundin zu "Black Willow", einem rachedürstendem Monster, das über Leichen geht. Am meisten beeindruckt hat mich persönlich aber die Entwicklung von Xander Harris (Nicholas Brendon), nach Buffy und Willow dem Dritten im Bunde. In den ersten Seasons ein naiv-dummer Looser, technisch als komischer Sidekick mißbraucht, entwickelt er sich hin zu einem Normalo-Helden ohne Superkräfte, der eben deshalb auch am Ende von Season 6 die Welt rettet. Gerade Xander, so mein Eindruck, ist die Figur der Serie, die von den Machern mit dem größten Vorbildcharakter angelegt wurde. Giles (Anthony Head), Bibliothekar an der Sunnydale High und Wächter der Jägerin Buffy, ist von Beginn der Serie an schon differenzierter angelegt, insbesondere weil er in der Horde der Teenies zu Beginn einer der wenigen positiv belegten Erwachsenen ist. Das vertieft sich im Verlauf der Serie noch deutlich, als auch negative Seiten der Vergangenheit von Rupert Giles plötzlich in die Gegenwart wirken. Cordelia (Charisma Carpenter), die hirnlose High School Queen der ersten Season, entwickelt im Verlauf der Serie derartig viel Persönlichkeit, daß sie den Rahmen von "Buffy" sprengte und in die Spin-Off-Serie "Angel" abwandern musste.
Viele wichtige und bemerkenswerte Nebenrollen habe ich hier nicht genannt : Joyce Summers (Kristen Sutherland), Tara McClay (Amber Benson), Oz (Seth Green) und und und … Man kann sich stundenlang mit den einzelnen Rollen und Schauspielern des Main Cast beschäftigen, hier haben derart viele brilliante Schauspieler mitgewirkt, daß Stoff für mehrere Bücher vorliegt. Wer sich dafür interessiert, sei auf die einschlägige Literatur bzw. Webpages verwiesen. Und wer die Vampire vermisst : Die kommen weiter unten. :-)
Parallel zu dieser Evolution von Serie und Charakteren wechselt auch das Niveau der Beziehungen zum anderen Geschlecht von der simplen Teenie-Darstellung in Season 1 hin zu einer differenzierten und deutlich nicht-trivialen am Ende der Serie. Willows Entwicklung hin zu einer lesbischen Liebe habe ich ja schon angesprochen, ebenso wie die bemerkenswerte "Anti-Peeping-Tom"-Darstellung innerhalb der Serie. Vorher war Willow mit Oz, einem Musiker zusammen – und begann dann ein Verhältnis mit ihrem Sandkastenfreund Xander. Diese Spannung, die zu einer klassischen Katastrophe führt, wird über mehrere Folgen aufgebaut und lässt keinen der Beteiligten wirklich gut aussehen. Hier haben die Macher sich wirklich Mühe gegeben, komplexe und komplizierte Beziehungskisten differenziert ohne Vorurteile darzustellen.
Wenn man über die Beziehungskisten innerhalb von "Buffy" spricht, dürfen drei Charaktere nicht unerwähnt bleiben : Angel (David Boreanaz), Spike (James Masters) und Drusilla (Juliet Landau). In Season 1 trifft Buffy einen geheimnisvollen Fremden, der ihr beim Kampf gegen den Meister hilft. Dies ist Angel, ein mehrere hundert Jahre alter Vampir, der nach der Tötung eines Zigeunermädchens von ihrem Clan verflucht wurde und so seine Seele wiederbekam. Im Gegensatz zu seinen Mitvampiren bereut er seine Taten und kämpft auf der Seite des Lichts. Zusammen mit Buffy, in die er sich verliebt. Nur ein Moment vollkommenen Glücks kann seinen Fluch brechen und ihm die Seele wieder nehmen - was prompt passiert, als er mit Buffy schläft. Angel wird wieder zu einem seelenlosen Monster und terrorisiert Sunnydale. Buffy ist gezwungen, ihn zu töten. Sie verbannt ihn in eine andere Dimension, er erhält seine Seele wieder, kommt zurück und sie kämpfen ein letztes Mal zusammen gegen das Böse. Dann verschwindet Angel aus Sunnydale, um die Fluchbrechung nicht erneut zu riskieren. Dies alles wird relativ komplex und ziemlich kitschfrei in den Seasons 1 - 3 als High Fantasy erzählt. Die Probleme einer Beziehung Vampirjägerin / Vampir und die Reaktion der Umwelt darauf werden angesprochen, die deutlich größere Erfahrung eines uralten Wesens gegenüber einem Teenager wird zumindestens angedeutet. Bedenkt man, daß die Serie in diesen ersten drei Seasons noch sehr stark als Teenie-Serie auf ein extrem junges Publikum zugeschnitten war, wird hier wesentlich mehr Intelligenz vom Zuschauer erwartet als in den späteren Vampirschlampen-Büchern und -Serien.
Nach der Trennung von Angel kommt Buffy über Umwege mit Spike, einem weiterem Vampir, zusammen. Der hat zwar (zunächst) noch keine Seele, ihm wurde aber bei Experimenten der "Initiative" ein Chip in den Kopf gepflanzt, der ihn an bösen Taten hindert. Jedenfalls grundsätzlich. Spike, gespielt von James Masters, ist meine persönliche Lieblingsfigur, ein Chaos-Rocker mit Vampir-Kräften. Chaotic Evil, deine Inkarnation ist Spike. Und so chaotisch diese Figur ist, so chaotisch ist auch die Beziehung zwischen Buffy und Spike, die beide am Anfang irgendwie nicht wollen. Als Low Fantasy angelegt ist diese Beziehung ein schöner Kontrapunkt zu den High Fantasy-Zielen der einzelnen Seasons. Unvergessen die Folge, als die beiden beim Sex in dem Keller eines abbruchreifen Hauses eben dieses zum Einsturz bringen. Unvergessen ebenfalls die letzte Szene mit Spike in "Buffy" : Aus Liebe zu ihr hat sich Spike seine Seele wiedergeholt und opfert sich, um ihren Rückzug vor der Ultimativen Horde des Bösen zu decken. Einen Kristall, der das Sonnenlicht einfängt, hoch über seinen Kopf erhoben, lässt er Blitze in die Armee der Finsternis schießen - und verbrennt dabei. Ein würdiges Ende für einen Heroen, den Spike in den letzten Seasons darstellt.
Drusilla, gespielt von der Tochter von Martin Landau und Barbara Bain, bildet mit Spike und Angel, als sie noch seelenlos und böse waren, ein unheiliges Triumvirat. Sie wurde von Angel zum Vampir gemacht und dabei so gequält, daß sie wahnsinnig wurde. Gleichzeitig bekam sie aber seherische Fähigkeiten. Das Ergebnis ist eine unheimliche Figur, die so gar nicht in die Teenie-Serie der ersten Staffeln hineinpasst. Die Dreiecksbeziehung Drusilla / Angel / Spike ist ein gelungener Kontrapunkt zu der "reinen Liebe" von Buffy und Angel. Auch hier zeigt sich, daß die Macher der Serie deutlich mehr wollten als nur eine x-beliebige Teenie-Show auf den Bildschirm zu bringen.
Obwohl bereits über zehn Jahre alt, werden in "Buffy" deutlich intelligenter Beziehungen zur anderen Seite geschildert als in den modernen Vampirschlampen-Shows. Nicht umsonst hat die Serie eine breite Fan-Basis. Allerdings dürfte "Buffy" auch der Auslöser der feuchten Kleinmädchenträume sein, die in den Stephanie-Meyer-Romanen und -Filmen und in Machwerken wie den "Vampire Diaries" kulminierten.
Nick Knight ist ein Cop in Toronto. Und ein 800 Jahre alter Vampir. Aus der Wechselwirkung dieser beiden Sphären, der profanen und der phantastischen, bezieht die Serie von 1992 ihre Stärke. Und so ist es kein Wunder, daß gerade die Szenen, in denen eben diese Wechselwirkung thematisiert wird, auch am stärksten auf die Zuschauer wirken.
"Forever Knight", so der Originaltitel der in Deutschland als "Nick Knight, der Vampircop" gelaufenen Serie, ist eine kanadische Produktion. Und wie alle Serien mit kanadischem Einfluß, die ich bisher gesehen habe, sind auch hier die Darsteller absolut top. Geraint Wyn Davies als Nick Knight ist einfach ein Genuß. Schanke (John Kapelos) als Freund und Partner des Vampir-Cops, der das Übernatürliche ignoriert und immer eine irgendwie geartete rationale Erklärung findet. Catherine Disher als Polizeiärztin und Freundin Nick Knights, die das Übernatürliche akzeptiert und Nick mit wissenschaftlichen Methoden zu helfen versucht. Und nicht zuletzt der undurchsichtige LaCroix (Nigel Bennet), Vampir wie Nick und scheinbar sein Gegenspieler. Gary Farmer als Captain Joe Stonetree. Jede einzelne dieser Rollen ist top besetzt, die hervorragenden Leistungen dieser "Nebendarsteller" haben mageblich zum Erfolg der Serie beigetragen. Nicht umsonst wurden die Schauspieler der Serie zu ihrer Laufzeit von 1993 bis 1996 regelmäßig für den "Gemini Award" nominiert, den Nigel Bennet 1996 auch gewann.
Ärgerlich ist die schlechte Bildqualität auf der deutschen DVD. Vollkommen irritiert davon habe ich mich an Koch Media gewandt und folgende Auskunft erhalten : Bis Mitte der 80er Jahre wurden Serien auf 35mm Filmmaterial gedreht. Amerikanische Serien wurden dann bis Mitte 90er im NTSC-Videoformat produziert. Dieses NTSC-Format fällt in der Bildqualität im Vergleich zu 35mm-Film und dem später, ab Mitte 90er eingesetzten HD-Format sehr deutlich ab. Letzteres stellt die derzeit bestmögliche Qualität dar. Nick Knight wurde in NTSC produziert. Im Vergleich zu Filmen und Serien, welche in 35mm oder HD hergestellt wurden, werden Sie daher die gem. Ihren Aussagen "unterirdische" Qualität feststellen. Doch leider ist das Ausgangsmaterial hierfür verantwortlich und nicht die nachfolgende Aufbereitung oder DVD-Veröffentlichung. . Zu sagen, es wäre nicht möglich, diesen NTSC-Beta-Standard auf moderne Sehgewohnheiten und Bildqualitäten umzustellen, ist, wie man am Beispiel der Original-Star Trek-Serie sehen kann, sicherlich falsch. Aber es ist ohne Zweifel ebenso richtig, daß eine bezahlbare und wirtschaftlich vertretbare Qualitätsanhebung auf moderne Sehgewohnheiten tatsächlich unmöglich sein dürfte, schließlich hat "Forever Knight" bei weitem nicht die Fan-Basis wie "Raumschiff Enterprise". Findet man sich aber mit diesem suboptimalem Bild ab, was sogar mir als Bildqualitätsfetischist gelungen ist, so kann man die Serie entspannt genießen. Dies um so mehr, als die deutschen DVDs weltweit zum heutigen Datum (Ende 2010) die einzigen ungeschnittenen Fassungen der ersten Staffel enthalten. Dies halte ich für eine bedeutende Leistung von Koch Media, statt einfach die gekürzten amerikanischen Versionen auf den Markt zu werfen, hat man sich hier offenbar Gedanken gemacht und die Serie liebevoll editiert. Die zweite Season ist von der Bildqualität her deutlich besser, der deutsche Verleih hat sich wirklich Mühe gegeben. Ich warte jedenfalls schon gespannt auf die 3. Staffel.
Die Serie besteht aus einzelnen Episoden, eine übergreifende Handlung ist nur schwach im Hintergrund zu sehen. Man merkt deutlich, daß die Serie fast 20 Jahre alt ist und es zur Produktionszeit noch nicht üblich war, serienlange Spielfilme zu drehen.
Das Bild des Vampirs in der Neuzeit ist stark an die Klassiker angelehnt : Er wird als blutdrünstiges Wesen, das außerhalb der Gesellschaft steht, geschildert. Die "guten" Vampire unterscheiden sich von den Bad Guys nur durch den Grad ihrer Selbstbeherrschung. Nur durch seinen eisernen Willen schafft es Nick Knight, seine positiven Ideale und das Gesetz zu vertreten. Ich denke, daß gerade diese Sicht auf den Vampir stilbildend für die großen Vampirserien der nächsten Jahrzehnte gewesen ist.
Als alter John-Wayne-Fan konnte ich mir garnicht vorstellen, daß man heutzutage noch eine gute Western-Serie drehen kann. Und nach dem, was ich im Netz so gelesen hatte, bin ich immer wieder vor dem Kauf von Deadwood zurückgeschreckt. Bis meine Frau mir die Serie vor zwei Jahren zu Weihnachten schenkte.
Erzählt wird die Geschichte der real existierenden Stadt Deadwood in den Jahren 1876/77, kurz nach dem Massaker am Little Big Horn. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Politik der damaligen Zeit, weniger auf billigen Effekten wie Gunfights o.ä.. Eine detaillierte Beschreibung des Inhalts findet sich zum Beispiel hier.
Ein wesentlicher Charme der Serie besteht in der Darstellung historischer Figuren. Wild Bill Hickock und Calamity Jane tauchen ebenso auf wie die Earps. [Übrigens wurde Deadwood bereits in einem Nebensatz in "Gunfight at the O.K. Corral" (1956) erwähnt.] Aber auch die nicht so bekannten Figuren wie Seth Bullock und seine Frau sind historisch verbürgt. Tatsächlich hat der Nicht-Historiker Probleme, Realität und Fiktion auseinanderzuhalten, so nah ist die Serie an der Realität dran. Für den Interessierten empfehle ich die Seite der Legends of America, die sehr schön Fakten und Fiktion auseinandersortiert.
Bemerkenswert ist auch die Ähnlichkeit der Schauspieler mit historischen Photos, das fand ich echt gelungen. Ebenso gelungen sind die Dialoge. Denn die Macher haben sich hier von der Geschichte gelöst und die Sprache in die Neuzeit transportiert. Denn während sich noch 1879 eine Zeitung über die Flüche im Alltag echauffierte, hören sich diese Flüche heutzutage eher harmlos an. Damals zähle eben ein "Damned" schon als schlechtes Benehmen. Ich fand die Sprache, zumindestens in der deutschen Synchronisation, nicht überzogen, sondern eher angenehm "normal" und wenig gestelzt.
Die Schauspieler haben mir ausnehmend gut gefallen, neben Timothy Olyphant und Ian McShane fand ich insbesondere die schauspielerische Leistung von Robin Weigert bemerkenswert. Aber auch alle anderen Darsteller haben mir gut gefallen, es war eine Lust, die Serie zu sehen.
Schade ist nur das abrupte Ende. In Season 3 wussten die Macher nicht mehr so 100 %ig wohin sie wollten und haben vieles offen gelassen, was in einer vierten Staffel zum Abschluß kommen sollte. Da aber nach der dritten Staffel Schluß war, bleibt man etwas unbefriedigt zurück.
Deadwood ist definitiv nur etwas für Erwachsene, die dort dargestellte Brutalität ist nicht für Jüngere geeignet. Und obwohl das Barbarentum der damaligen Zeit von den Machern teilweise deutlich abgeschwächt wurde, kommt deutlich rüber, wie primitiv das Leben damals war. Deadwood ist nicht wie Bonanza oder Shiloh Ranch, keine familiengerechte Nachmittagsunterhaltung. Und auch von daher für mich ein Novum, ich empfand diese Serie als eine Weiterentwicklung der erwachseneren Western wie Keoma oder Soldier Blue.
Ich habe die Serie genossen und kann sie nur weiterempfehlen, es war sehr angenehm, einen modernen Western zu sehen. Und es dürfte interessant sein, weitere moderne Western-Serien zu sehen, Deadwood hat hier deutliche Maßstäbe gesetzt.
Rom spielt in der Zeit des Untergangs der Römischen Republik und der Entstehung des Kaiserreichs unter Caesar und Augustus (etwa 50 - 40 v.Chr.). Erzählt werden die Erlebnisse des Zenturios Lucius Vorenus und der Legionärs Titus Pullo. Details siehe etwa hier.
Die Serie ist aufwendig gestaltet, schon der Vorspann lässt einiges erahnen. Historisch relativ korekt schildert sie die Zeit des Übergangs von der Republik zur Diktatur und stellt das Leben der damaligen Zeit ziemlich unbeschönigt dar. Ich habe diese Serie sozusagen als Remake von Cleopatra empfunden, sie kommt mit demselben emotionalem und künstlerischem Impact daher wie vor einem halben Jahrhundert der Film mit Harrison, Burton und Taylor. Und mit genauso guten Schauspielern. Ebenso wie bei Deadwood ist es auch hier eine echte Freude, unverbrauchte Stars zu entdecken. Die Darsteller der Protagonisten, Kevin McKidd und Ray Stevenson, sind dabei nur die Spitze des Eisbergs, auch alle anderen Schauspieler haben mir ausnehmend gut gefallen. In diesem Zusammenhang möchte ich James Purefoy, den Darsteller des Mark Anton erwähnen, der in diesem Jahr als Solomon Kane zu sehen ist.
Aber ebenso wie Deadwood ist dies keine Familienserie. Die Darstellung der Gewalt und der Sexualität ist explizit und deutlich, nichts für zarte Gemüter. Aber auch nicht störend oder aufgesetzt, sondern meinem Empfinden nach notwendig, um die Sitten des damaligen Rom dem modernen Zuschauer klar zu machen. Dies hat zu starken Restriktionen bei der Fernsehausstrahlung geführt, die teilweise so weit gingen, daß aus zwei 50-Minuten-Episoden eine 45-Minuten-Fernsehfolge gemacht wurde.
Insgesamt eine sehr gelungene Mini-Serie, die im Gegensatz zu Deadwood auch in beiden Staffeln einen Abschluß hat. Für Fans des historischen Films fast schon ein Muß dürfte Rom auch den Phantastik-Liebhaber begeistern.
"Outer Limits" mit mehr Erotik und Stories, die sich an Erwachsene richten. Allerdings klassische, altbekannte Geschichten. Tony und Ridley Scott als Producer, da habe ich mir eigentlich mehr von versprochen. Allerdings bin ich da als jemand, der die klassische Phantastik mindestens gelesen, wenn nicht sogar schon mal verfilmt gesehen hat, vielleicht nicht mehr in der Zielgruppe. In jedem Fall tolle Bilder und eine wirklich schöne Kameraführung. Und ein saudämlicher Klappentext, der diese Box in den Vampir-Hype einhaken will. Hat aber nun wirklich nichts mit den Vampir-Serien zu tun.
Die schöne (und reiche) Erbin Trish Wellington (Katie Cassidy) will ihren Verlobten Henry Dunn (Christopher Gorham), einen Underdog, auf Harper's Island heiraten, ihrem Geburtsort. Dazu haben sehr unterschiedliche Gäste aus ihrem Freundeskreis und ihrer Familie eingeladen. Doch die düstere Vergangenheit holt sie ein : Vor sieben Jahren wurden sechs Menschen auf Harper's Island durch den Killer John Wakefield getötet, darunter die Mutter von Henrys bester Freundin, Abby Mills (Elaine Cassidy). Einer nach dem anderen stirbt, umgebracht von einem Unbekannten. John Wakefield ? Ein Nachahmungstäter ?
Nette kleine 13teilige Miniserie, eine moderne Umsetzung von Agatha Christie. Vom Plot her also nichts besonderes, jedoch lebt die Serie von ihrer spannenden Inszenierung und ihren hervorragenden Schauspielern. Keine cinematographische Offenbarung, es sind durchaus Längen im Mittelteil vorhanden, aber was Nettes für Zwischendurch (siehe unten). Sehr angenehm die absolut abgeschlossene Handlung, da ist kein Sequel zu in Sicht. Ebenfalls sehr angenehm ist die liebevolle Edition, die Extras sind gut ausgesucht und es ist auch die die Ausstrahlung begleitende Webserie "Harper's Globe" mit enthalten. Ideal für "Zwischendurch", wenn man die zuletzt herausgekommenen Seasons seiner Serien alle gesehen hat und auf den Erstverkaufstag der nächsten Seasons wartet.