Sonntag, 20. Oktober 2013

TERRA SF 136 - K. H. Scheer : Über uns das Nichts


Karl Herbert Scheer : Über uns das Nichts
Terra SF 136, 16.09.1960
gekürzter Nachdruck der gleichnamigen Buchausgabe von 1957
Titelbild : Karl Stephan


Sie nannten ihn "die galaktische Mißgeburt". Sie ballten die Fäuste, wenn sie ihn sahen. Sie taten alles, um den Mann unschädlich zu machen, doch es gelang ihnen erst in dem Augenblick, als Gesko Speed nicht mehr das verteidigen konnte, was ihm der Schöpfer mit auf den Weg gegeben hatte. Aus dem monströsen Mutanten Gesko Speed wurde etwas, wozu man weder "Mensch" noch "Roboter" sagen konnte. Der galaktische Krieg zwischen den Menschen des Systems Sol und der außersolaren Sonnensysteme scheint sich einem Höhepunkt zu nähern, bis Gesko Speed mit Nachrichten ankommt, von denen sogar die herrschenden Administratoren der anderen Planetensysteme zutiefst betroffen werden.

Welches Leben existiert in dem noch unbekannten Kugelsternhaufen im Sternbild des Schützen, dem man die Bezeichnung M 22 gegeben hatte? Was geschieht in einer Entfernung von 20.000 Lichtjahren und weshalb ist es möglich, daß ein mit überlichtschnellen Impulsen arbeitendes Raumschiff-Triebwerk zu einer fürchterlichen Waffe werden kann? Dieser Roman, der normalerweise unwahrscheinlich anmuten müßte, wird mehr als wahrscheinlich, wenn man die unglaublich präzisen Schilderungen liest. Es ist nichts übersehen worden, nichts geschieht, wozu der Leser keine Erklärung erhielte. Es ist eine rasante, spannungsgeladene und hervorragend fundierte Handlung, die selbst den anspruchsvollen Leser in ihren Bann zwingen muß.

"Ich möchte gar nicht in den Himmel kommen, da ich nur in der Hölle alte Bekannte finden werde", lächelte Gesko Speed, und damit beginnt eine Handlung, die es uns durch den präzisen und ausgesprochen realistischen Stil K. H. Scheers unmöglich macht, eine der üblichen Inhaltsübersichten zu geben.

"Über uns das Nichts" ist ein Roman, der sich würdig an die hervorragenden Werke unseres Autoren anschließt. Wieder einmal können wir trotz fünfdimensionaler Raumsprünge und technischer Sensationen nicht genau feststellen, wo die reine Phantasie beginnt und wo die bereits weitläufig erkennbaren wissenschaftlichen Tatsachen enden. Ein Buch, das verblüffen und begeistern muß...
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Der erste Teil der beiden Gesko-Speed-Romane. Der zweite, "Die lange Reise", erschien bereits früher als TERRA 028, zu jenem Zeitpunkt hatte man die Rechte für diesen Roman noch nicht. Ein typischer Scheer der damaligen Zeit, mit einem seiner Übermenschen, der alle anderen in die Tasche steckt. Spannende Action, aber nicht mehr. Ganz sicher eine Abwechslung vom damaligen 08/15-Stil und -Inhalt deutscher SF, aber Scheer kann es besser, wie einige seiner wirklich guten Romane zeigen. Von daher ganz nett, aber nur etwas für Scheer-Enthusiasten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen