Brian W. Aldiss : Unter dem Terror fremder Sterne (The Interpreter)
Terra SF 250, 05.10.1962
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1962
Originalausgabe New Worlds 1960
Aus dem Englischem von Walter Ernsting
Titelbild : Karl Stephan
Im großen galaktischen Reich der Nal war der Planet Erde nur eine winzige, unbedeutende Welt am Rande der Milchstraße. Der Zufall und die Unzufriedenheit eines entlassenen NalBeamten sorgten dafür, daß Nachricht von Erde nach Partussy drang, dem Zentrum des Reiches und Sitz des Obersten Rates. Der Repräsentant des Nal-Reiches auf der Erde, hieß es, sei ein korrupter Ausbeuter der einheimischen Bevölkerung. Der Vorwurf war so schwerwiegend, daß der Oberste Rat beschloß, der Sache nachzugehen. Der unterdrückten Erdbevölkerung bot sich unverhofft die Gelegenheit, die Freiheit wiederzuerlangen. Doch die Schwierigkeiten begannen schon lange vor dem Eintreffen der Untersuchungskommission...Vorwort von GMS
Aldiss liegt ja mehr der bissige, fast schon zynische Humor. Mit dem Ende dieses Romans stellt er das eindrucksvoll unter Beweis, ist echt fies. Ansonsten liest sich dieses Heft, ebenso wie das vorangegangene, überraschend frisch, die Geschichte ist nicht sehr stark gealtert. Insbesondere die Charakterbeschreibungen und -darstellungen sind immer noch sehr eindrucksvoll, Aldiss ist eben einer der ganz großen SF-Schriftsteller.
Interessant die Veröffentlichungshistorie dieses Romans. Im Original in zwei Teilen im englischen Magazin "New Worlds", betitelt "X for Exploitation". In den USA noch im gleichen Jahr als Teil eines ACE-Doppelbandes unter dem Titel "Bow down to Nul" und im Folgejahr wieder in UK als "The Interpreter" veröffentlicht. Unterschiede zwischen amerikanischer und englischer Fassung sind mir nicht bekannt, in Deutschland fand dann die Erstveröffentlichung als BALOWA-Leihbuch 1962 statt, Übersetzer war Walter Ernsting. Das hier vorliegende TERRA-Heft ist eine gekürzte Version der Leihbuch-Übersetzung. So weit nix Besonderes. 1967 kam die Geschichte allerdings als UTOPIA 553 in der Übersetzung von Leni Sobez nochmals heraus, allerdings basierend auf dem amerikanischen "Bow down to Nul". Und 10 Jahre danach kam dieser Roman nochmals in der Ernsting-Variante bei Ullstein als Taschenbuch heraus. Ich finde, das hat was. :-)
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