E. E. Smith : Das Erbe der Lens (Children of the Lens)
Lensmen 6
Terra SF 222, 30.03.1962
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1961
Originalausgabe ASTOUNDING 1947/1948
Aus dem Amerikanischem von Botho Rainer Doddenhof
Titelbild : Karl Stephan
Jedem Science Fiction-Leser, der die sogenannten "Space Operas" liebt, ist der Name Edward E. Smith als einer der besten Autoren auf diesem Gebiet geläufig. Man hat ihn mit Recht den Meister der Weltraumromane genannt. Von allen seinen Büchern hat seine Lensmen-Serie den größten Anklang gefunden, und von den "Lensmen"-Romanen ist "Das Erbe der Lens" der letzte Roman in dieser Reihe und gleichzeitig deren Krönung.Klappentext des BALOWA-Leihbuchs
Seit den Ereignissen, die im "Zweiten Imperium" geschildert wurden, sind zwanzig Jahre vergangen. Kimball Kinnison und seine Frau Clarissa haben fünf Kinder gezeugt - Kit, den Aeltesten, und zwei Zwillungsschwesterpaare. Dies sind die "Kinder der Linse" - Kinder von seit unendlichen Generationen ausgewählten Partnern - die fähigsten, die brillantesten Geister des Universums. Ihre Arbeit ist die Beendigung des boskonischen Krieges und wie sie sie durchführen und die Zivilisation zum Siege führen, schildert dieses Buch.
Wir treffen auf die Gestalten der vorhergehenden Romane - Worsel, der Velantier, Nadreck von Palain VII., Tregonsee, der Rigelianer, Mentor von Arisia und andere interessante und fremde Wesen. Wieder nehmen wir an Reisen in den Weltraum und Hyperraum teil und an Schlachten zwischen Superschlachtschiffen des Alls. Wieder erfreuen wir uns der unzähligen Varianten der Science-Fiction-Dichtung, die die Bücher von Smith den Lesern so beliebt machen.
Wenn Sie die vorhergehenden "Lensmen"-Geschichten nicht gelesen haben, werden Sie trotzdem Freude an diesem Band haben, da in der "Ueberlieferungsnachricht", mit der "Das Erbe der Lens" beginnt, die vorhergegangenen Ereignisse detailliert zusammengefaßt sind.
Der Abschlußband der Lensmen-Saga. Weniger zerrissen als seine drei Vorgänger, obwohl auch diese Geschichte als Vierteiler von November 1947 bis Februar 1948 in ASTOUNDING veröffentlicht wurde. Hat Smith hier noch geglättet oder war die Story eher aus einem Guß als das Boskone-Gescchwurbel ? Keine Ahnung, aber auch hier hat die Reduzierung auf einen Heftroman der Geschichte gutgetan und sie, im Gegensatz zu den ungekürzten HEYNE-Ausgaben, bis heute als lesbare SF dargestellt.
Ich war eh nie Mitglied der "Kürzungen sind böse"-Liga, auch wenn einige Kürzungen (Moorcocks Runenstab-Zyklus, Zelaznys "This Immortal") sehr kritisch zu sehen sind und ich persönlich diese gekürzten Romane für suboptimal halte. Aber an anderen Stellen, beispielsweise bei den Gor-Romanen, sehe ich die Kürzungen der deutschen Übersetzungen eher als ein Nachholen eines nicht wirklich stattgefundenen Lektorats an. Wenn ich hier bei den Lensmen-Romanen, nachdem ich etwas intensiver in die Materie eingestiegen bin, feststellen muß, daß die Original"romane" nichts anderes als das Zusammenpappen von Einzelgeschichten sind, halte ich bei diesen Geschichten eine Überarbeitung für absolut legitim. Dies um so mehr, als vor kurzem in einem Forum diese Geschichten als "unlesbar" bezeichnet wurden - was sie in der ungekürzten und unbearbeiteten HEYNE-Fassung vielleicht sogar sind. Die TERRA-Heftausgaben des Lensmen-Zyklus sind im Gegensatz dazu bis heute lesbar. Und entsprechen vielleicht sogar eher den Intentionen von E. E. Smith als die lieblos zusammengepappten Buchausgaben.
Ich muss widersprechen. Die Heyne-Ausgaben sind keinesfalls ungekürzt. Vergleiche dazu bitte die bei Project Gutenberg stehende Buchversion von Triplanetary.
AntwortenLöschenAutorenschlampereien sollten bereinigt werden (z.B. wenn eine Figur in ein und der selben Szene zweimal aus einem Auto steigt). Aber eine Kürzung aus "ästhestischen" Gründen im Sinne einer Nachbearbeitung des originalen Lektorats ohne Rücksprache mit dem Autor oder dessen Erben ist abzulehnen.
Welches "originale Lektorat" ? Gerade die Lensmen-Romane sind direkt von den Pulps in die Bücher übertragen worden, ohne weiteres Lektorat und - soweit mir bekannt - auch ohne Anpassungen. Inwieweit man den seriellen Charakter, insbesondere die Zeilenschinderei, beibehalten muß, lasse ich einmal dahingestellt. Ich glaube, wenn man das Original tatsächlich sauber übertragen wollte, müsste man den seriellen Charakter sogar beibehalten, also die 6 Lensmen-Romane als 24 (oder mehr) Einzelgeschichten bringen. Das wäre auch in meinen Augen besser, als die ziemlich lieblos zusammengepappten Buchausgaben der Lensmen-Historie.
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