Clark Darlton / Henry Bings : Der Sprung ins Nichts
Terra SF 404, 04.06.1965
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1964
Titelbild : Karl Stephan
John Wyatt warf einen kurzen Blick auf seinen Nebenmann, der mit verkniffenen Lippen vor dem Empfänger saß und versuchte, das Bild des Fernsehschirmes genau einzutrimmen. Behutsam drehten die schmalen, nervigen Hände die Kondensatorknöpfe, ohne den Schirm aus den Augen zu lassen. Ein unterdrückter Laut Bergens ließ den Kommandanten erneut zum Bildschirm sehen. Das Gebilde zeigte soeben reine Kugelform. Aus seiner Mitte brach ein milchiger Strahl, der sich zitternd im Raum verlor. Dann schien sich die Kugel aufzublähen, füllte innerhalb weniger Sekunden den ganzen Bildschirm aus, strahlte in einem blutigen Rot auf - und war wie ein Spuk verschwunden. Der Schirm zeigte nur noch tiefes Schwarz, von funkelnden Sternen unterbrochen. Es waren Tausende und in allen Farbtönen - das gewohnte Bild des Weltraumes, den die SOLARIS nun seit über drei Monaten durchkreuzte.Klappentext des BALOWA-Leihbuchs
Dieser Roman entstand in seinen Anfängen vor etwa vier Jahren. Ein gutes Drittel stellte Heinz Bingenheimer unter seinem Pseudonym Henry Bings fertig, dann ließ ihm die Arbeit keine Zeit mehr. Der Roman blieb liegen. Er sprach oft mit mir über die geplante Fertigstellung, entwickelte seine Ideen dazu und machte mir den Vorschlag, ihn eines Tages doch zu Ende zu schreiben.Vorwort des Leihbuchs
Dann, am 17. August 1964, starb Heinz Bingenheimer.
Ich erfüllte sein Vermächtnis, wenn ich nun versuchte, den Roman so fertigzustellen, wie der ursprüngliche Autor es sich vorstellte. Vielleicht ist es mir gelungen, wenn sich auch unterschiedliche Auffassungen über gleiche Themen niemals vermeiden lassen.
Es war der Vorschlag des Verlages, diesen Roman als Weihnachtsband der TRANSGALAXIS erscheinen zu lassen. Ich bin der Meinung, daß es ein guter Vorschlag war, stellt doch "DER SPRUNG INS NICHTS" das Vermächtnis von Heinz Bingenheimer dar, das richtig zu interpretieren ich mich redlich bemühte.
Meinem Freund Heinz Bingenheimer gewidmet.
Walter Ernsting
LKS von Heft 404 |
Heinz Bingenheimer schrieb unter dem Pseudonym "Henry Bings" auch SF-Romane. Soweit ich diese bisher gelesen habe waren das typische deutsche SF-Romane der frühen Nachkriegszeit, schwülstig, pathetisch und schwerfällig. Auch "Der Sprung ins Nichts" gehört in diese Kategorie, in den 400er Bereich der TERRA-Hefte nur als Hommage an einen großen deutschen SF-Pionier zu verstehen.
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