John Brunner : Echo aus dem All (Echo in the Skull)
Terra SF 403, 28.05.1965
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe 1959
Aus dem Englischen von Ingrid Neumann
Titelbild : Johnny Bruck
Sie war die einzige Bewohnerin des isolierten Planetoiden, weit draußen, außerhalb des Systems, der die Beobachtungsstation beherbergte, doch wenn sie in die eisige Unendlichkeit des Raums hinausblickte, konnte sie eine blaue Sonne erkennen, und sie dachte an die Chidnim, die in ihrer Wärme lebten, und eine orangefarbene Sonne, in deren Schein die Tansiten ihre Spiele spielten, und eine weiße Sonne, direkt über sich, von der sie wußte, daß sie auf die Städte der Tariks herniederschien. Dies alles war ihr seltsam vertraut – und doch so fremdartig wie der Körper, in dem sie sich befand. Sie betrachtete ihr Spiegelbild in einer polierten Metallscheibe. bewunderte ihre glänzend grüne Haut, die symmetrischen Muster der Schuppen in ihrem Gesicht, die elegante Geschmeidigkeit von Hals und Armen. Doch alles würde anders sein, wenn sie erwachte, in ihrer Wirklichkeit erwachte – in einem schäbigen Apartment in London, in dem man sie gefangen hielt, nackt und unter Drogen gesetzt. An einem Ort wo diese Erinnerungen, so klar und lebendig sie erschienen, einfach unmöglich waren – falls sie nicht die unterdrückten Erinnerungen eines fremdartigen Geschöpfes darstellten, das sich verbergen mußte …Klappentext der HEYNE-Ausgabe
Vor und nach seinen großen Romanen schrieb John Brunner einfache Science Fiction. Dieser Roman ist aus der frühen Periode und enthält klassische Versatzstücke. Da ist einerseits das Rassengedächtnis, ein Gedankenspiel, das Anfang der 60er zusammen mit den exotischen Impulsen aus Fernost Einzug in die SF hielt. Dann das Invasionsszenario, bestens aus den 50ern durch die klassischen SF-Filme dieser Zeit bekannt. Und die parasitären Aliens waren auch gerade in Mode, Heinleins "Weltraummollusken" erschienen 1951, Finneys "Körperfresser" sind von 1954. Liest sich als Action-Roman sehr nett, kennt man allerdings die anderen Romane von Brunner, ist man etwas enttäuscht.
Wie ich bei der Recherche herausgefunden habe, ist der literarische Nachlaß von John Brunner in der University of Liverpool archiviert :
The John Brunner Archive was bequeathed to the Science Fiction Foundation in 1995. It encompasses Brunner's extensive output of science fiction, including corrected typescripts of published and unpublished works, book and film proposals, film scripts and screenplays. Brunner's non-fiction work, including poems, song lyrics, articles, speeches and crossword puzzles, plus a collection of awards that features his 1969 Hugo Award for Stand on Zanzibar, are also contained in the archive.Quelle
Dort sind auch noch diverse andere literarische SF&F-Nachlässe gesammelt, lohnt sich, die Website einmal anzusehen. Leider sind keine Scans vorhanden, dafür aber ein ausführliches Inhaltsverzeichnis.
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