Martin Kay : Geheimcode Misty Hazard
Atlantis-Verlag 2014
Originalausgabe
Hardcover mit Lesebändchen, ca. 420 Seiten, 19,90 €
auch als Paperback und eBook erhältlich
Titelbild : Mark Freier
McCune, Kansas. Ein ungeheures Verbrechen ereignet sich in der Kleinstadt. Amerikanische Streitkräfte fallen in den Ort ein, töten Zivilisten und riegeln die Gemeinde von der Außenwelt ab.Klappentext
Als ein Geheimdienstdirektor im Pentagon davon erfährt, aktiviert er eine versprengte Einheit und schickt sie nach McCune. Zusammen mit Ex-Agentin Eileen Hannigan decken sie eine Operation des Verbunds der Generäle auf – jener Organisation, die versucht, die Datenbank einer untergegangenen Hochkultur aufzuspüren.
Doch die Generäle sind nicht Eileens einziges Problem. Auch das Syndikat Gaia’s Dawn hegt ein Interesse an der Datenbank.
Die Jagd auf den Geheimcode Misty Hazard ist eröffnet.
Be-lang-los!
Aber so voll und ganz. Wer tiefgründige Inhalte sucht ist hier vollkommen falsch, aber so was von. Trotzdem schwimmt das Buch nicht oben, sondern sinkt wie Blei. Was auch an selbigem liegt, den ich kenne wenige Romane und ebensowenige Filme, in denen nur halb so viel geballert wird wie in "Geheimcode Misty Hazard". Wenn man sich vorstellt, daß Bruce Lee, Arnold Schwarzenegger, Chuck Norris, Sylvester Stallone und Wesley Snipes in ihren besten Tagen zusammen mit Tim Oliphant, Jeffrey Donovan und Gabrielle Anwar einen Action-Film unter der Regie von David Lynch drehen, kriegt man ungefähr einen Eindruck des neuesten Romans von Martin Kay.
Der erste Teil der Hannigan-Geschichte, Kalte Spuren mir nicht so recht gefallen, er war ein reiner Thriller mit ziemlich obskuren Protagonisten und Geheimgesellschaften, deren Einführung in meinen Augen ziemlich absurd ist. Aber, um mich selbst zu zitieren : Wer Derartiges mag, ist mit "Kalte Spuren" hervorragend bedient.
In diesem zweiten Teil wird das Alles aber vorausgesetzt, Martin Kay ver(sch)wendet keine Zeile, um den Leser wieder in das Szenario einzuführen. Stattdessen knallt, kracht, explodiert und detoniert es, daß die Feuerwerker jeder Filmgesellschaft ihre helle Freude daran hätten. Und der Autor macht vor nix, aber auch garnix, halt. Echt heftig fand ich es, als die Protagonisten in ein Einkaufszentrum (!) getrieben wurden, sich aber noch wehren konnten. Und dann kommen zwei Skyhooks und setzen Panzer ab …
Man merkt, daß Martin Kay irgendwie nicht wusste, wann's denn gut ist. Was wiederum für den Leser gut ist. Denn lässt man sich auf diese absurde Geheimgesellschaften-plus-Außerirdische-Geschichte ein, liest man ein sehr dynamisches, richtig spannendes Buch mit vielen überraschenden Wendungen (denn so quer wie der Autor kann selbst der paranoideste Leser nicht denken). Kein Roman mit tiefgründigem Inhalt, aber ich habe selten so einen gelungenen Zeitvertreib gelesen. Wem also nach leichter Lektüre ist, dem sei dieser Roman ausdrücklich empfohlen.
Klingt ziemlich nach Verriß Alfred. Ich sehe im übrigen hier keinerlei Gemeinsamkeiten mit "Drohnenland" sodaß mir nicht ganz klar ist wie Du darauf kommst ich hätte Lust auf diesen Roman. Klingt für mich nicht so, als müsse man den unbedingt lesen, selbst wenn man nicht einen so großen SUB wie ich hätte.
AntwortenLöschenGruß
Jörg