Jay Grams : Kosmos der Verdammnis
Terra SF 082, 18.09.1959
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1958
Titelbild : Karl Stephan
Seit einiger Zeit sinkt die Temperatur auf der Erde ständig herab. Es ist schon so weit, daß die gesamte Erdoberfläche nur noch aus Eis und Schnee besteht und für die Bewohner ein Weiterleben unmöglich ist. Die Notrufe an die Nachbarplaneten werden nicht erhört, da auch dort durch Überbevölkerung kein weiterer Raum vorhanden ist. Es bleibt somit keine andere Möglichkeit, als einen Sprung ins Ungewisse zu wagen, um dort neuen Lebensraum zu suchen. Nach einer persönlichen Verhandlung erklärt sich die Regierung des Planeten Alpha Centauri bereit, die soeben neu entwickelten Para-Raumantriebe in größerer Zahl zu liefern. Es wird vereinbart, daß 10.000 dieser Antriebe binnen kürzester Zeit heran-geschafft werden sollen. Als Gegenleistung verlangt die Regierung das zurückgelassene System der Erde. Es wird behauptet, daß diese Planeten als strategische Stützpunkte benötigt würden. Nach kurzer Zeit sind die Raumschiffe mit diesen neuen Antrieben versehen und können den Sprung in unbekannte Systeme wagen. Die Erdbevölkerung wird rasch evakuiert, und die Fahrt beginnt. -Klappentext des WIEBA-Leihbuchs
Jorey Palmon hat die Führung eines der Raumschiffe übernommen. Im entscheidenden Augenblick setzen die Triebwerke aus und der Sprung misslingt. Die Besatzung sieht sich plötzlich in den Raum der Erde zurückversetzt, jedoch strahlt die Sonne im alten, prachtvollen Glanz, der bei der Abfahrt von der Erde fast verloschen war. Was ist geschehen? Wo sind die anderen 9999 Schiffe geblieben?
Eine wilde Jagd beginnt, denn die auftauchenden Planeten zeigen sich tatsächlich als die verlassene Erde. Jedoch erkennen die Besatzungsmitglieder schon bald, daß sämtliche Planeten hoch radioaktiv verseucht sind und kein Leben dort sein kann. Ist es etwa doch nicht die Erde? Folgen Sie selbst der aufregenden Reise dieses verirrten Raumschiffes, und erleben Sie mit Jorey Palmon die ungeahnten Abenteuer und sein schreckliches Ende.
Ein faszinierender Roman. Jay Grams spielt gekonnt einerseits mit den Möglichkeiten einer Zeitreise, stellt andererseits in gelungener Art und Weise die individuelle Verantwortung des Einzelnen dar. Und gibt - last but not least - implizit einen bissigen Kommentar zum Kalten Krieg zwischen den USA und der UdSSR ab. Mir hat es sehr gefallen, daß am Ende eben kein rosarotes Happy-End beschrieben, sondern in konsistenter Logik eine eher negative, aber trotzdem insgesamt noch optimistische Lösung geschildert wurde. Bedauerlich, daß diese Ausgabe von 1959 die letzte dieses Romans ist. Eine kommentierte Ausgabe aller SF-Romane von Jay Grams (= Jürgen Grasmück = Dan Shocker) wäre wirklich einmal an der Zeit.
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