Samstag, 22. November 2014

TERRA SF 070 - Kurt Brand : Das unmögliche Weltall


Kurt Brand : Das unmögliche Weltall
Terra SF 070, 26.06.1959
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1958
Titelbild : Johnny Bruck


War es Professor Lassale, der sagte: "Wenn ich noch lange darüber nachdenke, bekomme ich Gehirnkrämpfe. . ."? Van Haus behauptete sogar, daß in diesem fremden Universum zwei mal zwei ganz bestimmt fünf ergeben müßte. Das war dazu nicht die Behauptung eines Menschen, den die Angst hatte irrsinnig werden lassen, sondern der gewaltsame Versuch, das Unmögliche zu begreifen.

Sie hatten ihr Raumschiff verloren; von zweihundert Köpfen war die Besatzung der "Galaxis" auf rund vierzig Mann zusammengeschrumpft; vom Leben eines jeden einzelnen war nur soviel übrig geblieben, daß auch dieser Zustand unmögIich war . . . und sie lebten dennoch.

Behauptet der Verlag zuviel, wenn er sagt: KURT BRAND hat mit seinem sf-Roman DAS UNMÖGLICHE WELTALL einen der besten utopischen Romane des Jahres geschrieben? Teilen die Freunde eines anspruchsvollen science-fiction-Romanes unsere Ansicht?

Der vorliegende Roman wurde von der literarischen Abteilung des Science Fiction Club Deutschland geprüft und wird den Lesern als SPACE OPERA empfohlen.
Klappentext der Ausgabe des Paul Steinebach-Verlags

"Space Opera" trifft es nicht, in keinster Weise. Tatsächlich lässt sich "Das unmögliche Weltall" nur schwer kategorisieren, meiner ganz persönlichen subjektiven Meinung nach eine Mischung aus Hans Dominik und Philip Jose Farmer. Und gerade diese Exotik, die erst einige Jahre später modern und allgemein akzeptiert wurde, macht den Kurt Brand der 50er und 60er ziemlich einzigartig in der deutschen SF. Auch hier, in einer Geschichte, in der Menschen zu "Fluidae" werden und Brand ganz nebenbei eine exakt durchkonstruierte Zeitreise-Story als Gerüst benutzt, ist der Inhalt in keinster Art und Weise einfach für den deutschen Durchschnitts-SF-Fan goutierbar. Brand hat - im Gegensatz zu Scheer, Darlton, Shols etc. - keine klassische Tradition, auf denen er seine Romane gründen kann, sondern geht inhaltlich auf absolutes Neuland. Ich fand hier zum Beispiel, daß "Das unmögliche Weltall" einen stark psychedelischen Touch hat, was nicht jedermanns Sache ist. Kein Wunder, daß Kurt Brand als umstrittener Autor galt.

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