William Brown (= W. W. Shols) : Die neue Erde
Terra SF 048, 23.01.1959
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1958
Titelbild : Johnny Bruck
Die Erde erkaltet; vergebens wird die Galaxis nach unbewohnten Planeten durchforscht, das Verlangen der Völker für die verbleibende kurze Galgenfrist nach einem Platz in der Aequatorzone ist der Zündstoff zu einem gewaltigen Krieg. Schon fallen von Weltraumstationen die ersten Atombomben ...Klappentext des BEWIN-Leihbuchs
Da sind es drei Physiker, die den Kampf um den Bestand der Menschheit aufnehmen. Zunächst stürzen sie sich wagemutig in ein Abenteuer, durch das sie den Frieden erzwingen wollen. Und dann folgt das große Projekt: die neue Erde. Materie aus Energie! - Ein neuer Planet aus 51 Energiefeldern, die mit der "Good hope" in den Weltenraum jagen.
Als das Schiff in Richtung Beta Q 75 das Sonnensystem verläßt, löst sich aus dem Kernschatten der Erde eine zweite Rakete: eine vollautomatische R 23 - die schnellste Weltraumrakete mit dem genialsten Gehirn: Conrad Sandberg.
Er will den Mann töten, mit dem zusammen er die Heimat der Zukunft vorbereitete. Und so ist diese Jagd im Weltenraum mehr als ein Kampf zwischen zwei Rivalen - es ist ein Kampf um die neue Erde.
Sehr konservativ geschrieben und aus heutiger Sicht stark veraltet. Wenngleich Shols hier gottseidank keine Pseudo-Amerikaner als Protagonisten nutzt, ist der geringe Detailgrad der Handlungsträger ebenso wie ihre Motivation doch ein starkes Manko dieses Romans. Von der absurden Technik einmal abgesehen, bei so einem Roman weiss man erst, was man an einer durchkonstruierten Scheerschen Technologie hat.
Süß auch das Bild der Frau in diesem Roman : Ein Augenaufschlag und ein fieser Roboter (!) mit einer Fehlfunktion wird zum Guten bekehrt. Gut, daß diese Art des Plot-Twists der Vergangenheit angehört. Aber echt!
Die leute von sf-leihbuch.de haben sich auch wirklich Mühe mit dem Aufschlüsseln des Pseudonyms gegeben. Nach deren Informationen war "William Brown" neben "Ernest Terridge" bis zu seinem Tod im April 1959 das persönliche Pseudonym von ERNST H. RICHTER. Danach verwendete der BEWIN Verlag das Pseudonym "William Brown" unautorisiert als Verlagspseudonym. Nach Einspruch der Erben von Ernst H. Richter führte der Verlag dieses Pseudonym dann unter "W. Brown" weiter, teilweise auch für bereits unter einem anderem Autorennamen erschienene Romane.
Im Nachruf von Wolf Detlef Rohr wird das Buch "Die neue Erde" noch als Werk von Ernst H. Richter aufgeführt. Dieser war aber bereits Anfang 1958 schwerkrank, der zu dieser Zeit erschienene Titel "Der Untergang der Galaxis" dürfte sein letzter Roman gewesen sein. Offensichtlich hat der BEWIN-Verlag das Pseudonym "William Brown" also bereits zu seinen Lebzeiten als Verlagspseudonym anderer Autoren verwendet.
Es ist zwar kein Augenaufschlag sondern der gegebene Kuss einer Frau, der einen defekten Roboter wieder zum Lamm freundlichen Helfer des Menschen macht. Der Kuss hat ihm einfach nicht geschmeckt
AntwortenLöschenEine solche Idee nieder zuschreiben ist vollkommen idiotisch wie schon beinahe genial. Asimov lässt grüßen. Ich zumindest habe dies humorvoll aufgenommen und mich köstlich amüsiert. Aber Möglicherweise bin ich auch defekt.