Kurt Mahr : Das letzte Raumschiff
Der lange Weg zur Erde 02
Terra SF 320, 27.12.1963
Originalausgabe
Nachdruck als TERRA ASTRA 348 (05/1978)
Titelbild : Karl Stephan
Jahrhundertelang sind die Menschen friedlich in den Weltraum vorgestoßen und haben fremde Planeten besiedelt. Doch dann, zu Beginn des 34. Jahrhunderts terranischer Zeitrechnung, stößt die Besatzung eines terranischen Forschungsschiffs auf einen Gegner, der den Menschen technologisch weit überlegen ist. Mit ihren unvorstellbaren Mitteln erzeugen die Fremden eine künstliche Dunkelwolke, die weder Raumflüge noch Funkverkehr zuläßt - und die weit verstreuten Menschenwelten versinken in der endlosen Nacht einer langen Phase der Isolation.Klappentext der BLITZ-Buchausgabe von 1998
Als sich Jahrtausende später die Dunkelwolke allmählich aufzulösen beginnt, ist das Reich der Menschen in unzählige Splitterwelten zerfallen, deren Bewohner sich längst nicht mehr an die einstige Urheimat der Menschen erinnern können. Ebensowenig, wie sie die Raumschiffe und andere technische Gerätschaften verstehen können, die sie seit Urzeiten benutzen. Erst auf den Hinweis eines geheimnisvollen Fremden macht sich eine kleine Gruppe von Menschen auf den langen Weg zur Erde - doch dieser Weg ist voller Überraschungen und Gefahren...
Sie suchen die Urheimat der Menschheit, die Legende geworden ist — und finden das letzte Raumschiff.Teaser TERRA
Ein Fremder enthüllt die Wahrheit – und 11 Midaner beginnen ihre interstellare Mission.Teaser TERRA ASTRA
Der zweite Roman des Zyklus "Der lange Weg zur Erde". Er spielt 15.000 Jahre nach dem ersten Band. Die Menschheit ist auf viele verschiedene Planeten verstreut, die untereinander nur eingeschränkten Kontakt haben. Warlords sind zu Herrschern von Planeten und Planetensystemen aufgestiegen, Herrscher-Dynastien haben sich begründet. Die Technolgie ist extrem heterogen, überlichtschnelle Raumschiffe existieren neben Autos mit primitiven Verbennungsmotoren und Karbidlampen.
Als der Diktator eines nahegelegenen Systems sich den demokratisch regierten Planeten Midas unter den Nagel reissen will, formiert sich Widerstand. Aber zu spät, die Widerständler werden zum Großteil verhaftet und über Midas das Kriegsrecht ausgerufen. Nur 11 Midaner können den Verfolgungen entkommen und versuchen, den Widerstand gegen die drohende Annexion ihres Planeten direkt zum Feind hinzutragen. Sie fliehen zum Planeten Dafnell und versuchen dort, den Diktator zu stürzen. Stattdessen treffen die Midaner auf einen geheimnisvollenb Außerirdischen, der ihnen Teile der menschlichen Geschichte der letzten Jahrtausende und den Standort eines uralten Raumschiffs verrät. Die Midaner fliehen mit diesem Raumschiff.
Auf Heftroman-Ebene abgehandelt sind die Parallelen zur aktuellen Situation in der Ukraine überdeutlich. Wenn ich auch sicher bin, daß die Situation keinesfalls so einfach und so schwarz/weiß ist, wie Kurt Mahr sie hier in einer fiktiven Umgebung schildert, stellt dieser Roman doch einen ganz klaren Standpunkt dar, der in einem halben Jahrhundert nichts an seiner Aktualität verloren hat. Die politische Sichtweise von Kurt Mahr mag sehr einfach, seine Lösungen irreal und sein Standpunkt naiv sein – aber im Gegensatz zur heutigen deutschen SF hat er klare, idealistische Sichtweisen vertreten, die man als denkender Mensch unbeschränkt teilen muß. Heutzutage fehlen mir solche eindeutigen Positionierungen.
Natürlich darf man auch diesen Roman nicht unkritisch lesen, der Zufälle sind es doch etwas zu viele und genau genommen ist auch der zweite Teil des "Langen Wegs zur Erde" eine naive Space Opera. Aber es steckt eben mehr in diesem Mahrschem Trivialroman als nur einfache Ballerei und Raumschiffgetümmel, das Medium SF ist dem Autor nur Mittel zum Zweck. Und damit befindet er sich in guter Gesellschaft.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen