John Ringo : Die Nanokriege
Der Zusammenbruch (There will be Dragons)
Der Anschlag (Emerald Sea)
Die Sturmflut (Against the Tide)
Die Flucht (East of the Sun, West of the Moon)
Heyne 2005-2007, Originalausgaben 2003-2006
Aus dem Amerikanischen von Heinz Zwack
Im 41. Jahrhundert hat sich das Leben auf der Erde grundlegend geändert. Die Menschen werden mindestens 300 Jahre alt, niemand braucht mehr zu arbeiten, alle leben im Wohlstand. Doch dann kommt es plötzlich zum Zusammenbruch: Die weltweite Energieversorgung fällt aus, und die Gesellschaft sinkt auf ein archaisches Niveau zurück. Die Folgen sind mehr als dramatisch – denn zwischen der unterschiedlichen Fraktionen bricht ein Krieg aus, ein Krieg, wie er in der Geschichte der Menschheit noch nie zuvor geführt wurde ...Klappentext
Das Ergebnis des Kampfs um die Vorherrschaft über die Energieresourcen ist eine pseudomittelalterliche Welt, in der sich moderne Menschen zurechtfinden müssen. Mich hat dies sehr stark an David Webers "Nimue Alban" erinnert, allerdings genau und nur vom Setting her. Ansonsten sind nämlich genug Unterschiede vorhanden, daß Deja Vus ausbleiben.
Beeindruckend fand ich die Schilderung der Gesellschaft vor dem Zusammenbruch. John Ringo hat sich offenbar intensiv mit der Möglichkeit, daß jeder jederzeit praktisch alles kann, auseinandergesetzt. Und gezeigt, daß auch dieses Utopia diverse kleine Fehler hat. Dies wird auch immer wieder im Laufe der Romane meistens implizit angesprochen, indem gezeigt wird, daß große Macht nicht unbedingt mit großer Kompetenz oder oftmals auch nur rudimentärer Intelligenz einhergeht.
Interessant die Stellung der Frau in der wieder ins Mittelalter zurückgefallenen Gesellschaft. Hier gelingt Ringo das Bravourstück, einerseits die Unterschiede zwischen Männern und Frauen deutlich darzustellen (sie können ja nicht mehr durch technologische Mittel nivelliert werden) und andererseits eine emanzipierte Gesellschaft zu schildern, in dem es keine Diskussion darüber gibt, daß Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Aus diesem Aspekt heraus finde ich die Romane lesenswert.
Der Nachteil ist, daß die Geschichte ziemlich abrupt abbricht. Erinnert mich an "Deadwood". John Ringo hat sich auf andere Projekte gestürzt und seit 2006 keinen weiteren Roman geschrieben. Auch die deutschen Heyne-Ausgaben sind nur noch schwer erhältlich, bei Transgalaxis habe ich offenbar die letzten Exemplare ergattert. Glück gehabt, war auf jeden Fall ein angenehmes Lesevergnügen. Insbesondere habe ich das Analogon zu Flugzeugträgern in einer Fantasy-Welt inklusive der damit einhergehenden Start- und Landeprobleme kennengelernt ...
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