Samstag, 24. August 2013
HEYNE SF&F 224 - Das letzte Element
Das letzte Element
Eine Auswahl der besten Stories aus THE MAGAZINE OF FANTASY AND SCIENCE FICTION #2
Herausgegeben von Charlotte Winheller
HEYNE SF&F 224
Originalausgabe 1963
Übersetzungen : Charlotte Winheller
Titelbild : k.A.
Zum Thema Science Fiction
Der Heyne-Verlag hat hier ein Vorwort geschrieben, um dem unbedarftem deutschen Leser "echte" Science Fiction nahezubringen. Jetzt, 50 Jahre, ein halbes Jahrhundert später, ein witziges Zeitdokument.
Arthur C. Clarke : Meridian City (Crime on Mars, 1960)
Ein Kunsträuber macht die Rechnung ohne die Besonderheiten des Mars.
Witzige Pointen-Story, allerdings ohne tieferen Sinn. Clarke zeigt sich hier als Meister der seichten Unterhaltung, was man ihm eigentlich gar nicht zutraut.
Harry Harrison : Gesetz des Überlebens (Survival Planet, 1961)
Die Menschheit hat sich ins All ausgebreitet und viele verschiedene Gesellschaftsformen ausprobiert. Ein Imperium von Sklavenhaltern konnte erst nach längen blutigen Kämpfen vernichtet werden. In der Nachkriegszeit entdeckt man, daß die Befreiung der ehemaligen Sklavenwelten deutlich aufwendiger als geplant werden wird.
Auch dies eine witzige Pointen-Story. Jedoch wird deutlich, daß Harrion längere Texte mehr liegen.
Clifford D. Simak : Unternehmen Kelly (Shotgun Cure, 1961)
Aliens bringen den Menschen ein Heilmittel gegen alle Krankheiten – inklusive übergroßer Intelligenz.
Eine sehr melancholische Geschichte im typischem Stil Simaks. Es gelingt ihm, gleichzeitig eine interessante Geschichte zu erzählen und allgemein anerkannte Standards der Menschheit zu hinterfragen. Wie eigentlich fast alle Stories von ihm unbedingt lesenswert.
Kate Wilhelm : In den Weltraum verbannt (The Man without a Planet, 1962)
Das interessanteste an diesen MFSF-Anthologien ist das Treffen auf Schriftsteller, die man ansonsten eigentlich ganz anders kennt. Kate Wilhelm legt hier ein faszinierende Story aus der Rubrik "Ein Mann muß tun, was ein Mann eben tun muß" vor. Hat mir persönlich wahnsinnig Spaß gemacht.
Hugo Corea : Das letzte Element (The Last Element, 1962)
Eine Landung auf der Venus, um das zur Unterdrückung der Rebellen dringend benötigte Element Z zu besorgen, führt zu einer Invasion des Gestaltwandlers, der die Venus umhüllt hat.
Naturwissenschaftlich völlig absurder SciFi-Trash, aber gut geschrieben.
John Brunner : Die gestohlenen Träume (Such Stuff, 1962)
Eine menschliche Versuchsperson wird am Träumen gehindert – mit grausamen Folgen für den Experimentator.
Neben seinen bedeutenden Romanen hat John Brunner eine Menge an ziemlich genialen SF-Action-Geschichten unterschiedlicher Länge geschrieben. Dies ist eine Kurzgeschichte aus diesem Bereich, lesenswert und faszinierend konzipiert.
Robert F. Young : Die Auswanderer (There was an old woman who lived in a shoe..., 1962)
Von einer überbevölkerten Erde versuchen Emigranten, auf Alpha Centauri ein neues, freieres Leben zu beginnen. Auf dem Flug dahin begegnen sie einem Alien-Raumschiff von dort mit exakt der gleichen Absicht auf Sol III …
Eine sehr bissige Story, die sich zynisch auch mit der christlichen Kirche auseinandersetzt.
Theodore L. Thomas : Der Eindringling (The Intruder, 1961)
Max sucht auf einem einsamen Planeten Erholung. Er will nur seine Ruhe, da kommen doch tatsächlich die ersten Amöben als Zeichen beginnenden Lebens aus dem Meer ...
Eine sehr philosophische Geschichte. Für meinen Geschmack einer der Fälle, in denen eine faszinierende Geschichte entstanden ist, ohne daß auch nur das Geringste passiert. Lesenswert, ich würde sagen auch, vielleicht sogar gerade, für Deutschlehrer.
Zenna Henderson : Das Schiff im Berg (Shadow on the Moon, 1962)
Hier als Inhaltsangabe der Klappentext : "Die Story einer Sehnsucht und eines Grabes auf dem Mond."
Die Aliens leben unerkannt unter uns. Und sie sind menschlich, im wahrsten Sinne des Wortes. Zenna Henderson erzählt eine ruhige, mich oftmals faszinierende Geschichte über die Sehnsucht nach den Sternen.
Auch diese Anthologie ist einfach schön. Die großen Geschichten der frühen 60er werden in diesen MFSF-Sammlungen liebevoll zusammengestellt. Ich habe auch diesen Band einfach so runtergelesen, es ist selten, daß Anthologien derartige Pageturner sind. Ich fühlte mich danach jedenfalls stark motiviert, diese Anthologien weiterzulesen, ich hatte über den ganzen Ziegelstein-Romanen und Xtologien fast vergessen, wieviel Spaß Kurzgeschichten machen können.
Interessant in dieser Anthologie ist Zenna Henderson. Geboren 1917 schrieb sie seit Anfang der 50er unter ihrem richtigem Namen Science Fiction. Ihre Stories haben keinen emanzipatorischen Touch, doch ihre weiblichen Protagonisten sind emanzipiert. Und sie werden immer noch gelesen, obwohl Zenna Henderson bereits 1983 starb, erschien 1995 bei der NSFA Press der Storyband "Ingathering" und auch im Web sind ihre Fans aktiv. Ich habe einiges von ihr gelesen, eigentlich fand ich jede Geschichte faszinierend.
SF-Enzyklopädie
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