E.C. Tubb : Hölle im Zwielicht (Hell Planet)
TERRA SF 021, 23.05.1958
Originalausgabe 1954, Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1957
Übersetzer : nicht angegeben
Titelbild : Karl Stephan
Zwischen den in ewigem Frost erstarrten Weiten der Nachtseite und der glühenden Sonne der Tagseite liegt der Zwielichtgürtel. Hier haben kühne Pioniere, die vor zwanzig Jahren von der Erde kamen, die kleine Station auf dem Merkur gebaut, auf dem Höllenplaneten unseres Sonnensystems. Eine seltsame, fremde Welt fanden sie vor. Der Stern ist ohne Lufthülle, und alle Erfahrung der Menschen versagt vor den Verzerrungen dieser andersartigen, nur mit Einsteinschen mathematischen Formeln zu erfassenden Raums. Hart ist das Leben auf dem Merkur, aber die schwere, gefahrvolle Arbeit der kühnen Männer bleibt nicht ohne Lohn. Denn hier in unmittelbarer Sonnennähe ist auf einfache und billige Weise ungeheure Energie zu gewinnen, die von den Weltraumschiffen benötigt wird.Klappentext
Lee Correy, der junge Kommodore der Station, stürzt sich in die Eiswüste der Nachtseite. In einem verzweifelten Wettrennen mit der Zeit versucht er, seinen Bruder und gleichzeitig ein unbedingt notwendiges Ersatzgerät für die Fernsteuerung der Raumschiffe zu retten. Er kämpft gegen unvorstellbare Schwierigkeiten und fremdartige, unbekannte Lebewesen, und er sieht sich dem Geheimnis der Sandteufel gegenüber: Ein Toter wandert umher, und ein Gerät, das angeblich gegen jede Störung gesichert ist, versagt den Dienst.
Es ist ein Roman der Zukunft, er erzählt von den Planeten und von den Männern, die sie kolonisieren werden, von dem Leben, das sie führen und von den Problemen, denen sie sich gegenübersehen werden. Es ist ein Roman, dessen Handlung in einigen Jahrzehnten Wirklichkeit werden könnte.
Also so wird die Handlung definitiv nicht Wirklichkeit, echt nicht. Wieder ein Roman für die Technikfetischisten des SFN-PR-Forums. Aber spannend erzählt, keine Frage. Kein Wunder, daß auch dieser Roman das SFCD-Clubsiegel, wie der DSFP damals hiess, bekommen hat. Ich als heutiges Mitglied der DSFP-Jury sach da nix zu. Ich seh' lieber mal, ob ich den FO-Artikel, der sich mit der Clubsiegelvergabe zu dieser Zeit beschäftigt, irgendwo finde. Und bei aller Kritik am Setting des Romans ist doch eines bemerkenswert : Die Helden werden als ganz normale Menschen dargestellt. Das war damals keinesfalls selbstverständlich, insbesondere nicht im deutschsprachigem Raum. Man denke da nur an die überlebensgroßen Helden von Hans Dominik. (Hah ! Da hat jetzt jeder den Scheer erwartet !) Die Selbstironie und der Humanismus, der von den Protagonisten nicht nur behauptet, sondern auch gelebt wird, ist ebenfalls bemerkenswert und heben den Roman über den Durchschnitt der damaligen TERRA-Hefte. Aber ob das für einen Preis ausreicht ?
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