Frank Lauenroth : New York Run
Sportwelt-Verlag 2012, 283 Seiten, 9,95 €
eBook 6,99 €
Roman-ISBN 978-3-941297-19-7
eBook-ISBN 978-3-941297-20-3
Leseprobe
Fort Worth, Staten Island, New York. Anfang November. Fünf Grad über Null. 42 Kilometer bis in den Central Park.Klappentext
Brian Harding muss erneut Laufen, Laufen, Laufen! Doch diesmal trägt er die perfekte Dopingsubstanz nicht freiwillig in seinem Körper. Gezwungen durch den skrupellosen Oligarchen Stalin laufen er und sein Freund Christopher Johnson gegen die Zeit, gegen die Marathon-Weltelite und gegen die Entdeckung ihrer Identität durch den Geheimdienst NSA.
Stalins Regeln sind einfach: Einer von ihnen muss den Lauf gewinnen. Keiner von ihnen darf stehen bleiben. Andernfalls explodieren die Sprengladungen in ihren Schuhen. Jederzeit verfolgt von den Kameras, die die Bilder des New York City Marathons in die ganze Welt übertragen, bleiben Brian und Chris nur zwei Stunden Zeit, um ihr Leben zu retten.
Nicht gut - dachte ich bis Seite 40. Überhastet wird ein neues Laufszenario aufgebaut, die Thriller-Elemente gehen vielfach unter. Aber dann wird es spannend, ein neuer Marathon-Lauf unter erschwerten Bedingungen. So spannend erzählt, daß man unbedingt dabei bleiben muß. Ab Seite 40 ein Pageturner wie sein Vorgänger, "Boston Run". Frank Lauenroth zeigt zum zweiten Mal, daß er die Technik einer Thriller-Erzählung virtuos beherrscht, bis hin zum dreifach verdrehtem Plot.
Ich bin selbst kein Sportler, aber wie ich einigen Rezensionen entnehmen konnte, enthält "New York Run" nur sehr rudimentär das Feeling des Marathon-Laufens. Frank Lauenroth sagte dazu, daß Schilderung aus dem Zuschauer-Bereich, die in ersten Versionen noch vorhanden waren, aufgrund der Roman-Struktur entfallen mussten. Ich kann dazu nur bedingt etwas sagen, von meinem Standpunkt eines Laien wurde bei "New York Run" ebenso wie bei "Boston Run" sehr schön und anschaulich die Kulisse der Marathonläufe dargestellt.
Insgesamt ein lesenswerter etwas anderer Thriller, der sehr schön zeigt, daß die Haupthandlung auch in zwei Stunden Romanzeit abgehandelt werden kann. Schade nur, daß die Exposition so überhastet war, die Hinführung zum New York Run hätte man gut und gerne auf das Dreifache bringen können. Dann wäre auch die Spannungskurve dem Thema angepasster gewesen.
Wobei ich nach dem Lesen meiner bisherigen Kommentars festellen muß, daß das hier Nörgeln auf ziemlich hohem Niveau ist. Bis auf die Einleitung ist auch "New York Run" ein Thriller, der sich weder hinter Ludlum noch seinen zeitgenössischen Epigonen verstecken muß. Mit witzigen, kreativen Ideen (ich nenne hier bewusst keine Details) und konsistent handelnden Personen (Was macht man, wenn man beim Geheimdienst ist und Informationen über einen älteren deutschen Turnschuh braucht ? Man geht ins Internet und ruft den Geschäftsführer des deutschen Unternehmens an !) hat dieser Roman strukturelle Vorzüge, die vielen anderen Thrillern und auch ganz allgemein vielen moderneren Romanen abgehen. Die auf 200 Seiten durchgehaltene Spannung tut ein übriges, den Leser zu faszinieren. Von daher kann ich nur jedem Thriller-Fan diese Runs warm ans Herz legen.
Homepage Frank Lauenroth
Mein Kommentar zu "Boston Run"
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