Jürgen Andreas (= Hans Joachim Alpers) : Erde ohne Menschen
Terra SF 507, 03.03.1967
Originalausgabe
Titelbild : Karl Stephan
enthält die Kurzgeschichten
Erde ohne Menschen
Gipfel des Realismus
Der geraubte Engel
Mann in der Maschine
Brüderchen
Gedankenpolizei
Der Weltraum-Test
Pharao aus dem 20.Jahrhundert
Mutantenjagd
Ohne vorher gegoogelt zu haben, nahm ich mir die Kurzgeschichtensammlung des unbekannten Autors "Jürgen Andreas" vor. Und war doch recht positiv überrascht von der Qualität der Geschichten. Stilistisch waren sie deutlich in der Oberklasse anzusiedeln, es hat schon Spaß gemacht, sie zu lesen. Auch fand ich sie flüssig lesbar, sehr sauber vom Plot her und technisch einwandfrei. Was mir auffiel war der breite Scope des Autors, der aus jedem Unterbereich der Science Fiction eine Geschichte erzählt hat. Wie sie bereits vorher Amerikaner erzählt haben, das heisst, die Geschichten waren zwar stilistisch brilliant, aber boten inhaltlich eigentlich nichts Neues.
Diese Diskrepanz hat mich schon etwas irritiert, bis ich dann in der Recherche darauf stieß, daß "Jürgen Andreas" ein Pseudonym von Hans Joachim Alpers war. In Anbetracht dessen, daß Alpers zu dieser Zeit Mitte Zwanzig war, ist seine Kenntnis der angloamerikanischen SF, wie es sich durch die Breite seiner Themen ausdrückt, ziemlich beeindruckend. Für einen großen Schriftsteller habe ich persönlich ihn nie gehalten (obwohl sein "Deutschland in den Schatten" einfach nur als gelungen bezeichnet werden darf), seine Kenntnisse und Fähigkeiten "hinter" den Romanen, im Verlagsgeschäft, deuten sich hier aber schon überdeutlich an. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch ein Interview, das Carsten Kuhr für phantanews mit H. J. Alpers geführt hat :
Du hast schon Ende der 60er in der Terra Heftreihe eine erste Kurzgeschichten-Sammlung vorgelegt. Doch danach wurde es etwas ruhig um den Autor Hans Joachim Alpers - gab es keine Angebote damals bei einer der Heftreihen einzusteigen, oder wolltest Du nicht?Interview
Kurt Bernhardt, der damalige Moewig-Cheflektor, hielt mich für ein neues Talent und wollte mich für die regelmäßige Mitarbeit an „Terra“ gewinnen, aber mir war es damals wichtiger, die „SF-Times“ zu machen und mich in keine Abhängigkeit zu begeben. Als ich in den siebziger Jahren mein Studium an den Uni Hamburg begann, habe ich für „Terra Astra“ den fünfbändigen „Tantalus“-Zyklus geschrieben, was mir half, mein Studium zu finanzieren. Ich verdanke diese Möglichkeit Moewigs SF-Lektor Günther M. Schelwokat, der mir erneut anbot, weiter für „Terra Astra“ zu schreiben, und mir auch Perspektiven in Richtung „Perry Rhodan“ eröffnete, ungeachtet der scharfen Polemik der „SF-Times“ gegen Perry. Eine Mitarbeit an „Perry Rhodan“ wäre für mich damals nicht in Frage gekommen (heute denke ich anders darüber, und wenn ich terminlich etwas Luft habe, werde ich das Angebot von Klaus N. Frick, einen Gastroman zu schreiben, gern annehmen). Dass ich für „Terra Astra“ keine weiteren Romane schrieb, hängt damit zusammen, dass sich zeitgleich bei „Gemini“ Möglichkeiten nicht nur für mich, sondern auch für andere „SF-Times“-Mitarbeiter ergaben. Dann kamen die Jugendbücher bei Ensslin – und die stellten einfach die größere Herausforderung dar.
Ich kann diese Story-Sammlung nur jedem empfehlen, der sich für die deutsche SF interessiert. Und wer zwischendurch einmal etwas Nettes, lange Bekanntes lesen will, ist hiermit ebenfalls hervorragend bedient.
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