Alfred Elton van Vogt : Das Erbe des Atoms (Empire of the Atom)
TERRA SF 095, 18.12.1959
Originalausgabe Shasta 1957
ursprünglich als Serial in Astounding, 1946/47
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1959
Aus dem Amerikanischem von Rainer Eisfeld
Titelbild : Johnny Bruck
In seinem Science-Fiction-Roman prophezeit van Vogt, von dem farbenprächtigen Hintergrund der italienischen Renaissance ausgehend, das Kommen einer noch größeren Wiedergeburt. Denn während der Jahrtausende, die auf den verheerenden Galaktischen Krieg folgten, in denen die Erde und der Großteil des Solarsystems verwüstet lagen, hatte es keinen Fortschritt mehr gegeben, und die Aufzeichnungen der Vergangenheit waren in Vergessenheit geraten. So sah das Erbe des Atoms aus, das die Welt der Zukunft zertrümmert hatte.Klappentext des BALOWA-Leihbuchs
EMPIRE OF THE ATOM ist ebenso die Geschichte dieser zukünftigen Aera, wie es die Geschichte der Familie der Linn ist, welche dieses Zeitalter so nachhaltig beeinflußte. Die zweite Renaissance der Erde brach mit ihrem Aufstieg an. Mochten ihre Herrscher auch unbarmherzig und blutig regieren, so gaben sie doch einer Welt, die sich eben von ihrem zweiten finsteren Zeitalter zu erholen begann, Stabilität und Ordnung wieder. Medron, Lordführer von Linn, ein kräftiger Regent, machte dem Bürgerkrieg ein Ende. Er hatte Lydia geheiratet und hörte nicht auf, dies zu bereuen, denn sie ließ sich niemals von ihrem Intrigenspiel abbringen, welches das Erbe der Linn mit fortwährendem Meuchelmord befleckte. Ihr Hauptziel war,
Tews, den Sohn aus ihrer ersten Ehe, an die Macht zu bringen, einen Heuchler, der mit dem Mäntelchen seiner republikanischen Gesinnung jeden täuschte - sogar sich selbst. Creg, der glänzende Heerführer und Sohn Medrons, stand Tews im Weg und mußte auf dem Mars sterben. Und über seine Zeitgenossen ragte Clane empor, der Enkel Medrons, der von einem verachteten und gemiedenen Monstrum zum Schutzherrn der zweiten Renaissance geworden war.
Denn aus den Weiten des Raumes kamen Czinczar und seine kriegerischen Horden. Mit List und Gewalt hatte Czinczar die Erde binnen weniger Tage ihrer Schätze beraubt, ihre Führer getötet und ihre Hauptstadt besetzt. Die Welt stand vor dem Abgrund, als Clane sich Czinczar entgegenstellte - Clane, der Mutant, der das Herz des irdischen Widerstandes gegen die barbarische Invasion von den Jupitermonden wurde.
Leser, die mit der italienischen Renaissance vertraut sind, werden die Parallele zwischen den florentinischen Medici und der Dynastie der Linn zu schätzen wissen, wie denn Medron ein passender Nachfolger Cosimos, des Pater Patriae, und Clane ein wahrhafter Lorenzo Il Magnifico ist. Indem er historische Tatsachen mit dramatischer Prophetie mischt, gelingt es A. E. van Vogt in DAS ERBE DES ATOMS vor unseren Augen das schillernde, gewaltige Panorama einer zukünftigen Welt entstehen zu lassen.
Purste Science Fantasy, mit diversen pulpigen Bugs. Effektiv eine Nacherzählung des Romans "Ich, Claudius" von Robert Graves im SF-Milieu. Wer Trash liebt ist hier absolut richtig, feinsinnigere Geister dürften jedoch eher massive Probleme mit dem Inhalt haben.
Dies ist auch eines der Werke, dem die Kürzungen gut getan haben. "Empire of the Atom" wird in dieser Ausgabe einheitlich in Inhalt und Form verlegt, die mir bekannten anderen (vollständigeren) Ausgaben fallen dagegen massiv ab. van Vogt hat die dem Roman zugrundeliegenden Stories als primitive Science Fantasy-Abenteuer-Geschichten verfasst, im etwas weitschweifigen 40er-Jahre-Stil. Bisher mochte ich diesen Roman nicht wirklich, ich fand ihn ziemlich schwurbelig. Hier, in dieser Heftroman-Ausgabe, kommt die Geschichte schnell auf den Punkt und ich habe den Roman das erste Mal wirklich genossen. Dazu beigetragen hat sicher auch das Heftroman-Feeling, bereits das Titelbild stimmt den geneigten Leser voll auf den Inhalt ein. In dieser Ausgabe empfehlenswert.
Zum italienischen Mittelalter kann ich kaum etwas sagen. Aber eine klare Inspiration dieses Romans war Robert Graves´ "Ich Claudius, Kaiser und Gott".
AntwortenLöschenAuf der Grundlage des Romans von Robert Graves gab es eine wunderbare Fernsehserie. D i e würde ich gerne noch einmal sehen.
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