Dienstag, 2. September 2014

TERRA 418/419 - Edmond Hamilton : Herrscher im Weltenraum



Edmond Hamilton : Herrscher im Weltenraum (The Star Kings)
Terra SF 418/419, 03.09.1965
Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1952
Originalausgabe 1949
Aus dem Amerikanischen von Margarete Auer
Titelbild : Johnny Bruck


Wie sieht die Welt in 200 000 Jahren aus? Edmond Hamilton, ein erfolgreicher amerikanischer Schriftsteller, schildert in diesem Roman Erlebnisse, wie sie sich dann ereignen können.

Einem Wissenschaftler gelingt es, einen Apparat zu konstruieren, mit dessen Hilfe er sich in jedes beliebige Zeitalter zurückversetzen kann. Das Experiment gelingt: ein Erdenmensch unserer Zeit nimmt an den Geschehnissen zweitausend Jahrhunderte später aktiven Anteil. Alle Sterne sind bereits erforscht, menschliche und menschenähnliche Wesen entdeckt. Machtkämpfe werden zwischen den Sternenreichen ausgetragen. Unglaublich erscheinende technische Entwicklungen aufgezeigt, neue Lebensformen geschildert: eine grandiose Utopie über Zeit und Raum.

Dieser Roman wird in Amerika als eine außerordentliche Leistung auf dem Gebiet der "Science-Fiction" gewertet.
Klappentext der Gebr. Weiss-Ausgabe

"The Star Kings" erschien ursprünglich als Novelle in der September-Ausgabe 1947 von AMAZING, wurde dann von Hamilton erweitert und 1949 als Buch herausgegeben. Ich kenne den Roman schon Jahrzehnte, habe ihn immer wieder gerne gelesen. Es ist so ein klassischer Abenteuer-Stoff, einer der Prototypen der Space Opera. Es war allerdings schon etwas länger her, daß ich die von Thomas LeBlanc überarbeitete Ausgabe aus dem HEYNE-Verlag (denn das war Jahrzehnte meine Standardausgabe des Romans) das letzte Mal gelesen habe und ich freute mich richtig auf die Geschichte.

Tja, was soll ich sagen ? Sie ist einfach nicht mehr gut. Einerseits bin ich älter geworden und bei aller Liebe ist "The Star Kings" doch relativ simpler Stoff. Heutzutage bevorzuge ich doch etwas komplexere Romane. Andererseits hat die Geschichte auch bis zu einem gewissem Grad ihr Alleinstellungsmerkmal verloren. Während in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts hauptsächlich anspruchsvolle Science Fiction versucht wurde zu schreiben (und auch geschrieben wurde), hat sich in den Jahren ab etwa 2000 auch die lange verpönte Space Opera wieder durchgesetzt. Jetzt länger, detaillierter und ausführlicher, allerdings auch komplexer, oftmals weniger trivial und - last but not least - vielfach auch literarischer. (Man denke da nur an Frank Haubolds geniale Götterdämmerung-Trilogie.) Auf jeden Fall haben wir heute, 2014, einen anderen Standard als 1949, ich zumindestens bin deutlich anspruchsvoller geworden. Und so habe ich "The Star Kings" zwar gelesen, aber nicht mehr genossen, der Roman hat sich überlebt. Ist aber immer noch faszinierend, betrachtet man die Gimmicks 'n Gadgets, die Edmond Hamilton hier aus dem Hut zaubert. Aber das alleine reicht nicht, um einen Roman zu tragen.

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