Montag, 3. Februar 2014

TERRA SF 150 - Poul Anderson : Die Rasse der Flügelmenschen


Poul Anderson : Die Rasse der Flügelmenschen (War of the Wing-Men / The Man Who Counts)
Terra SF 150, 16.12.1960
Ein Roman aus den Annalen der Polesotechnischen Liga
Nachdruck des Leihbuchs "Die Wing-Dynastie" von 1959
Originalausgaben 1958
Aus dem Amerikanischem von Heinz Zwack
Titelbild : Karl Stephan


Poul Anderson stellt mit diesem Roman sein vielleicht bestes Werk vor. Der Autor ist kein Unbekannter für den deutschen Leser, und seine bisher übersetzten Werke fanden ungeteilten Beifall.

Mit dieser Geschichte führt er uns in eine Galaxis, die von seltsamen Wesen beherrscht wird. Ganz neue Perspektiven eröffnen sich, wenn man mit Erstaunen von der Art und den Problemen jener Intelligenzen erfährt, die so grundverschieden von den menschlichen Parallelen sind.

Ein großes Reich kämpft um seinen Bestand, und die kleine Besatzung eines irdischen Fernraumschiffes wird ungewollt in die Ereignisse hineingezogen. Ein fremder Raum und eine fremde Zeit offenbaren den Irdischen die Wunder einer Zukunft, die sie kaum erahnen konnten.

Mit einer fast unerträglichen Spannung erfaßt P. Anderson die Ereignisse dieser großen Auseinandersetzung. Seine Gestalten leben, und seine Sprache gibt dem Roman eine überzeugende Note.

"War of the Wingmen" ist ein Werk, das einmal mehr beweist, daß gute Science Fiction rar ist. Sein Platz in der Reihe "Bestseller des Kosmos" ist mehr als gerechtfertigt. Poul Anderson und sein Werk gehören zu den erfreulichen Ereignissen auf dem Sektor der utopischen Literatur.
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Dieser Roman wurde im Original erstmals als Serial von 02-04.1958 unter dem Titel "The Man Who Counts" veröffentlicht. Im gleichen Jahr erschien dann eine überarbeitete Fassung bei ACE unter dem Titel "War of the Wing-Men". In der Folge wechselte der amerikanische Titel mehrfach zwischen diesen beiden Optionen. In Deutschland erschien er als Leihbuch, als TERRA-Heft, 1975 bei Ullstein und als letztes 1983 bei Heyne als Novelle in "Das Erdenbuch von Sturmtor" in einer Neuübersetzung. Über die verschiedenen deutschen Titel schweige ich mich vornehm aus.

Die Geschichte ist eine van Rijn-Geschichte, ein Teil der Stories über die Polesotechnische Liga, eine kapitalistisch organisierte Händlergemeinschaft. Van Rijn ist vordergründig ein Prototyp des nur an seinen Profit interessierten Händlers, tatsächlich hat er aber ein ebensogroßes moralisches Empfinden wie David Falkayn oder Dominic Flandry. Poul Anderson erzählt hier sehr schön, wie van Rijn durch seine Führungsqualitäten sich selbst und seine zwei Mit-Schiffsbrüchigen rettet und stellt dar, daß nicht immer der heldenhafte, schlanke und muskulöse Heros die eigentliche Arbeit macht. Wie alle van Rijn-Geschichten ist auch "The Man Who Counts" in großen Teilen ein Schelmenroman, in dem Witz und Intelligenz deutlich Stärke und Gewalt überlegen sind. Lesenswert wie alle van Rijn-Geschichten.

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