Terra SF 173, 19.05.1961
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1960
Originalausgabe als "Planet of the Damned" in Space Stories 1952
Titelbild : Karl Stephan
Roy Barch ist einer der zwei Erdenmenschen, die beim lekthwanischen Kommissar für Handel als Diener angestellt sind. Die Lekthwaner kamer aus dem System Syl. Mit ihrer alten, hochentwickelten Kultur und ihrer Wundertechnik fühlen sie sich den Menschen Terras unendlich überlegen, und das ist der Grund, warum Roy Barch die Fremden nicht mag, obwohl sie durch ihre wohlwollende Hilfe den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt auf der Erde in ungeahnter Weise beschleunigen.Klappentext des WIDUKIND-Leihbuchs
Aber die mächtigen Lekthwaner haben einen ebenso mächtigen, in seiner Kriegslüsternheit und Grausamkeit furchtbaren Feind - die Klau, welche drei Planeten bewohnen und über 42 Welten herrschen. Das Schicksal will es, daß Roy Barch den Klau in die Hände fällt, als eines ihrer Schiffe die Erde entdeckt, und mit Roy wird auch Komeitk in die Sklaverei entführt - Komeitk, die schöne und gebildete Tochter seines lekthwanischen Herrn.
In den Augen des fremden Mädchens ist Roy Barch wie alle Erdenmenschen ein Barbar. Doch in der Gefangenschaft muß Komeitk erkennen, daß ihr Hochmut ungerechtfertigt ist. Unter den Gefangenen der verschiedensten Rassen ist Roy der einzige, der sich nicht stumpfsinnig in sein Schicksal ergibt, sondern auf Flucht sinnt und der scheinbaren Aussichtslosigkeit zum Trotz die Freiheit erkämpft. Mit unerhörter Kühnheit vollbringt er Taten, die ein mächtiges Reich erschüttern und das Fanal zu einem gewaltigen Freiheitskampf sind.
Ein farbenfroher Jack-Vance-Roman. Zwar eine klassische Abenteuergeschichte, doch in den Details den meisten seiner Zeitgenossen weit überlegen. Insbesondere das Zwischenmenschliche beherrscht Vance, Held und Heldin reiten zwar zusammen in den Sonnenuntergang, aber es ist keine einfache bonbonfarbene Zukunft, der sie entgegengehen.
John Holbrook Vance (1916-2013) ist einer der großen amerikanischen SF-Autoren. Seine Romane sind sehr unterschiedlich, was bei einer Schriftstellerkarriere, die sich über ein halbes Jahrhundert hinzog, nicht wirklich verwunderlich ist. Während seine ersten Romane, zu denen auch "Slaves of the Klau" gehört, noch relativ einfache Abenteuerromane sind, steigert er sich in späteren Jahren zu Romanen, in denen kulturelle, soziale und politische Konflikte die Hauptrolle spielen. Ich möchte insbesondere auf den "Dying Earth"-Zyklus hinweisen, der aufgrund seiner Stimmung eine meiner Meinung nach einzigartige Qualität enthält.
Etwa ab hier nimmt die TERRA-Serie Fahrt auf und steigert sich qualitativ erheblichst. Neben den bekannten deutschen Autoren werden jetzt vermehrt angloamerikanische Autoren veröffentlicht. Die Redaktion bewies hier ein ausnehmend gutes Gespür für große SF, in den TERRA-Reihen werden jetzt die Autoren einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht, die Jahrzehnte später als Großmeister der SF angesehen werden. Für mich, Jahrgang 1960, zählen die Romane etwa ab hier zu meinen ersten SF-Erfahrungen, die mich (neben einem der großen Perry-Rhodan-Taschenbüchern) für das Genre begeistert haben.
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