W. W. Shols : Der große Zeitsprung
Der prokaskische Krieg 2
Terra SF 266, 11.01.1963
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1959
Titelbild : Johnny Bruck
Das GEHIRN, das an der Spitze der terranischen Regierung steht, hat Perry Barnett selbst den Auftrag erteilt: Mit dem Raumschiff CORA und zwei PROKAS an Bord den Sitz der prokaskischen Regierung anzusteuern und einen Vorschlag zur Beendigung des seit Jahrhunderten tobenden galaktischen Krieges zu unterbreiten.Klappentext des DÖRNER-Leihbuchs
Aber das Unternehmen mißglückt. Durch unbekannte Kräfte wird die CORA zur Landung auf einem Planeten, der außerhalb des galaktischen Systems liegt, gezwungen. Die Etaner, intelligenzmäßig Menschen und Prokas weit unterlegen, besitzen die unvorstellbare biologische Fähigkeit, in eine andere Zeit zu wechseln, sooft sie es wollen. Es ist eine Welt, wie sie sich die Bewohner der heimischen Milchstraße, ob Prokas oder Menschen, überhaupt nicht vorstellen können.
Ein Besatzungsmitglied nach dem anderen verschwindet vor den Augen seiner Freunde - Perry Barnett steht dem unheimlichen Geschehen fast allein gegenüber. Wird auch er den großen Zeitsprung tun müssen? Wird man auch ihn sezieren und in vervielfältigter Form wiederherstellen, wie es schon mit seinen Freunden geschah? Oder hat er noch eine Chance, mit dem Rest seiner Mannschaft und seinem Raumschiff CORA zur Erde zurückzukehren?
Sehr modern für 1959, kein Wunder, daß Shols Anfang der 60er so bekannt war. Es gelingt ihm auch in diesem Roman das Wechseln zwischen verschiedenen Zeitebenen für den Leser transparent und in sich konsistent darzustellen. Dabei ist der Roman auch überraschend innovativ, viele einzelne kreative Ideen verbinden sich zu einem großem Ganzen. Zwar in der Darstellung der Charaktere etwas altbacken, aber trotzdem meines Erachtens auch heute noch lesenswert.
Auch hier ein Wort zu den Veröffentlichungen : Die Geschichten erschienen Anfang der 60er als Leihbuch und in gekürzter Version bei UTOPIA und TERRA. Der obige Roman ist Band 2 der Serie, nicht Band 1, wie der Cover-Aufdruck suggeriert. Band 1 erschien bei UTOPIA, was man bei TERRA offenbar ignorierte. Vierzig Jahre später, 2000 und 2001, brachte der Mohlberg-Verlag den gesamten Zyklus in zwei Paperbacks als 001 und 003 seiner Serie "Utopische Welten" heraus. Eine sehr empfehlenswerte Ausgabe, Fans klassischer deutscher Vor- und Nachkriegs-SF kommen - wie man an diesem Beispiel wieder einmal sieht - um den Mohlberg-Verlag nicht vorbei.
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