R. J. Richard : Ruf aus dem Mond
Terra SF 013, 13.01.1958
Originalausgabe
Titelbild : Karl Stephan
In vorgeschichtlichen Zeiten zerrissen Flutkatastrophen den Erdteil Atlantis.Klappentext
Atlantis verschwand, es wurde zur Sage, die Wissenschaftler und Phantasten nicht zur Ruhe kommen ließ. Sol Affandi, ein junger afrikanischer Raumflieger des 23. Jahrhunderts, weiß, daß auch sein Onkel, der seit mehr als Jahren als verschollen gilt, dem Geheimnis Atlantis nachgespürt hat. Er wurde damals verlacht und verkannt.
In der Bibliothek des Wissenschaftlers Vincent Affandi findet er den Satz: "Erde und Erde werden sich auf dem Mond treffen". Vincent Affandi glaubt, daß die Atlantier eine hochentwickelte Technik hatten, die es vielen von ihnen möglich machte, mit Raumschiffen der Katastrophe zu entkommen.
Der junge Raumflieger der modernen Zeit geht der Spur nach. Ist sein Onkel wirklich tot? Er hofft, daß er auch ihn finden wird. In einer unbekannten Höhlenwelt im Mondinnern aber wird er Zeuge eines geradezu unwahrscheinlichen Geschehens: ein unbekanntes Raumschiff, das in diese Höhlenwelt eingedrungen ist, wird von Erdenmenschen abgeschossen, die sich dort aufhalten, es stürzt nahe vor ihm ab ...
Der zweite von drei Richards-Romanen, die ich hintereinander weggelesen habe. Zum Autor habe ich gestern etwas gesagt, dieser Roman ist ebenso interessant wie der vorangehende.
Denn Sol Affandi ist ein Farbiger, ein Neger, wie man damals sagte. Dies wird im Roman auch klar, deutlich und explizit gesagt. Danach spürt man aber überhaupt nichts von irgendwelchen Vorurteilen, ich habe tatsächlich nachschlagen müssen, ob der Protagonist wirklich nicht-weiß war. Zum damaligen Zeitpunkt, 1958, und noch Jahrzehnte später ist dies keineswegs so selbstverständlich wie heute. Ich selber bin Jahrgang 60 und kann mich noch sehr gut daran erinnern, daß ich als Kind auf Vorbehalte gegenüber Nicht-Weißen gestoßen bin und ihnen damals schon vollkommen unverständlich gegenüberstand. Auch andere TERRA-Romane dieser Zeit projizieren ein deutlich weniger freiheitlich-demokratisches Bild als wir es im heutigem Deutschland trotz aller Mängel und Kritik vorliegen haben. Um so schöner finde ich es, daß dieser mehr als 50 Jahre alte Roman diese Selbstverständlichkeit bereits vorausnimmt. Und auch wenn mit Atlantis und der Welt im Mond man schon stark schlucken muß, finde ich diesen Roman auch heute noch lesbar und durchaus empfehlenswert.
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