Anja Bagus / Stefan Holzhauer (Hrsg.) : Staub und Aether
Aetherwestern 01
Originalausgabe
Aethermanufaktur 2014
Heftroman, 82 Seiten, 2,50 €
alternativ als eBook erhältlich (1,79 €)
Titelbild : Stefan Holzhauer
enthält die Stories
Kitty-Grace Cunningham : Shunta
Brida Anderson : Für eine Faust voll Federn
Nathaniel T. Jefferson : Fallende Steine
Al McMurphy : Aetherwood
ÆtherwesternKlappentext
Der wilde Westen. Sand knirscht unter den Stiefeln, Sporen klirren; die Männer sind rau, die Frauen auch, und manch einer ist schneller mit der Waffe als mit Worten. Die besten Freunde sind der Sonnenuntergang, das Pferd und die Winchester. Doch die Tänze der verfolgten Ureinwohner wecken den Æther, und mit den grünen Nebeln kommen nicht nur hilfreiche Geister, sondern auch bösartige Scheußlichkeiten.
Unsere Geschichten erzählen von den Siedlern, den Cowboys, den Marshals und den Pinkerton-Detektiven. Sie erzählen auch von mutigen Frauen, von Glücksrittern, Geschäftemachern und von denen, die das Unbekannte nicht scheuen, sei es nun staubgrau oder æthergrün.
Eine witzige Idee, diese Aetherwestern. Ich kannte ja schon die Aetherromane von Anja Bagus ("Waldesruh" habe ich erst gestern kommentiert), so daß diese Western-Stories ein interessantes Add-On für mich darstellten.
Das beginnt schon mit der zweiten und der vorletzten Umschlagseite, auf der Aether-Kleinanzeigen veröffentlicht werden. Im typischen Stil der amerikanischen Kleinanzeigen der vorletzten Jahrhundertwende werden dort Aethermobile, Schweppes, Senf, Rheumatismusöl und Remmingtons angeboten. Hat was !
Auch die Pseudonyme, die so richtig nach "Ich will meinen guten Namen nicht für einen Western verbraten" klingen, sind gelungen. Nur schade, daß die Alias so schnell aufgedeckt werden. Nun, ich werde das hier nicht machen, ich bin da eben ganz eigen. :-)
Aber auch die inhaltliche Komponente kann sich neben der optischen und stilistischen sehen lassen, die Stories sind durch die Bank weg gut. Die ersten beiden Geschichte von Kitty-Grace Cunningham und Brida Anderson nehmen sich klassische amerikanisch-indianische Sagen vor. "Shunta" erzählt von einem Geisterhund, "Für eine Faust voll Federn" von einem Federmonster. "Fallende Steine" ist eine Emanzipationsgeschichte, "Aetherwood" erzählt die etwas andere Geschichte der Siedlung Deadwood. Ein sehr gemischtes Quartett also, das sich in die verschiedensten Szenarien klassischer Western hineinbegibt.
Und jede Story ist gut erzählt und ganz anders als die anderen drei. Mein persönlicher Favorit ist "Für eine Faust voll Federn", der Grusel hier ist einfach klassisch. Aber auch der Humor von "Shunta", die erotischen Passagen aus "Fallende Steine" und die Aether-Transkription in "Aetherwood" sind faszinierend, so daß für die unterschiedlichsten Geschmäcker etwas dabei ist. Meinen Geschmack hat dieses Heft jedenfalls voll getroffen, ich habe jede einzelne Geschichte genossen.
Insgesamt ein sehr gelungener Steampunk/Fantasy/Western, ich hoffe doch sehr, daß noch mehr Hefte dieser Coleur herausgegeben werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen