Robert A. Heinlein : Piraten im Weltraum (Have space suit - will travel)
Terra SF 510/511, 24.03.1967
Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1960
Originalausgabe 1958
Aus dem Amerikanischen von Else von Hollander-Lossow
Titelbilder : Karl Stephan
Ein köstlicher Einfall liegt diesem neuen Roman Heinleins zugrunde: der junge Kip, dessen größte Sehnsucht eine Reise in den Weltraum ist, gewinnt bei einem Preisausschreiben zwar nicht die so heiß erstrebte Reise, wohl aber einen Raumanzug, von dem er sich, obwohl er nicht den geringsten Nutzen davon hat, nicht mehr trennen mag. Und dieses gänzlich veraltete Modell verhilft ihm schließlich doch zu einem Weltraumabenteuer - nur verläuft es etwas anders, als er es sich erträumt hat. Zusammen mit einem widerborstigen kleinen Mädchen wird er von einem Weltraumschiff unbekannter Herkunft entführt. Die beiden Jugendlichen fallen in die Hände von menschenähnlichen Raubwesen, werden auf den Mond, sodann auf den Saturn verschleppt, können sich aber mit der Unterstützung eines seltsamen außerirdischen Geschöpfs schließlich retten.Klappentext der Gebr. Weiss-Ausgabe
Die Geschichte dieser immer wieder in Frage gestellten Rettung wird so spannend erzählt, daß man darüber fast vergißt, wieviel astrophysikalisches Wissen Heinlein in seinen Roman hineingearbeitet hat. Er bedient sich einer kühnen neuen These, um die Überwindung unvollstellbar großer planetarischer Räume in einer fast auf Null zusammengeschrumpften Zeit als denkbar erscheinen zu lassen - ein Problem, das immer mehr in den Mittelpunkt der Erörterungen über die künftige Raumschiffahrt rückt.
Kip und Peewee, die beiden jungen Helden dieses lebensprühenden Romans, sind trotz ihrer ungewöhnlichen Begabung von einer bezaubernden Kindlichkeit. Zusammen mit "Mütterchen" bilden sie ein Dreigespann, das jedem Leser unvergeßlich bleiben wird.
Clifford C. Russell - Kip nennen ihn seine Eltern und Freunde - hat seinen Schulabschluß bestanden. Seine große Sehnsucht ist es, Ingenieurwissenschaften zu studieren, um eines Tages einen der begehrten Jobs auf der Mondstation zu bekommen. Bei einem Wettbewerb gewinnt er einen ausrangierten Raumanzug. Kip flickt ihn zusammen, wendet sein ganzes Taschengeld und seine freie Zeit auf, um ihn wieder betriebsfähig zu machen. Eines Abends ist es soweit Als Kip seinen Anzug unter simulierten Weltraumbedingungen im Gelände testet, hört er über den Helmsender eine aufgeregte Mädchenstimme, die um Hilfe ruft. Zwei Flugkörper tauchen am Nachthimmel auf - und Minuten später stürzt Kip in ein Abenteuer, das ihn nicht nur zum Mond, sondern bis zum Rand unseres Sonnensystems, ja sogar bis jenseits der Galaxis führt.Klappentext der Heyne-Ausgabe "Invasion der Wurmgesichter"
Irgendwie kam diese Geschichte nie bei mir an. Ich konnte einfach nichts damit anfangen, sie ist so ganz anders als andere Heinlein-Jugendbücher. Jo Walton geht es ähnlich auf tor.com sagt sie : "It’s a very odd book, really. I keep re-reading it periodically to see if I’ll warm to it this time, but I never do." Geht mir ähnlich, seitdem ich das erste Mal die Heyne-Ausgabe von 1984 las, werde ich nicht warm mit dieser Story. Die Protagonisten, Menschen ebenso wie Außerirdische, sind alle irgendwie seltsam und sprechen mich so gar nicht an. Das hat mich schon immer irritiert, ich wusste nicht, woran es lag - bis ich die Kommentare unter Jo Waltons Artikel las. Da wird deutlich, daß Heinlein hier punktgenau für das kindliche Gemüt geschrieben hat und nicht wie bei den anderen Juveniles auch für den reiferen Leser. Von daher sollte man das Buch Kindern zum Lesen geben und als Erwachsener darauf doch eher verzichten.
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