Donnerstag, 8. Januar 2015

Lois McMaster Bujold : Komarr



Lois McMaster Bujold : Komarr
Baen Books 1998
deutsch im Sammelband "Die Revolte"
Heyne 52122, 2005
Übersetzer: Michael Morgental


In his new role as Imperial Auditor, Miles Vorkosigan finds himself on Komarr, a planet with which his family has a long and bloody association. He is there to perform top-secret investigations related to the ongoing effort to terraform the planet, and when a solar power satellite vital to the process is damaged in a collision with an ore freighter he must discover if it was an accident or sabotage. In doing so, Miles uncovers a far greater and more dangerous conspiracy, one which threatens the entire Barrayaran Empire, as well as falling in love with the wife of a government official. In a departure from the style of the previous Vorkosigan books, much of Komarr is narrated from the point of view of Ekaterin Vorsoisson, Miles's love interest.
Plot Summary

Nach "Memory" geht es weiter, mit einem erwachsenerem Miles als Imperial Auditor. Diesmal nach Komarr, einem annektiertem Planeten, der bereits in den vorhergehenden Romanen mehrfach für Ärger gesorgt hat. Ähnlich wie bei "Cetaganda" wird auch hier die gesellschaftliche Struktur auf Komarr näher beleuchtet. Und ebenso wie in "Memory" scheut sich Lois McMaster Bujold nicht, auch in "Komarr" einen nicht unerhebliche Quantität an Kitsch zu integrieren - was mir persönlich besser gefällt als die jugendliche Sicht der ersten Romane.

Und Lois McMaster Bujold bleibt Heinleinsch :
Dummheit kann man weder durch Geld noch durch Erziehung oder Gesetze abhelfen. Dummheit ist keine Sünde; das Opfer kann nichts dafür, dass es dumm ist. Aber Dummheit stellt das einzige Kapitalverbrechen des Universums dar. Das Urteil lautet auf Tod, es gibt keine Berufung, und die Exekution erfolgt automatisch und ohne Erbarmen.
Heinlein, Lazarus Long

Mit Genuß setzt die Autorin dieses Zitat in der Person des Etienne Vorsoisson um und lässt ihn auch mit einer gewissen Genugtuung an seiner eigenen Dummheit und Ignoranz sterben. Das - gefällt.

Einer der zentralen Punkte von Komarr ist wieder die Gesellschaftskritik, diesmal dargestellt anhand von einigen Fanatikern, die Freiheit für Bayern Komarr fordern und dies zwar intelligent, aber nichtsdestotrotz gewalttätig und mit wenig Mitgefühl für die nachfolgenden Probleme ihrer Landsleute und barrayanischer Zivilisten verfolgen. Ein anderer Punkt, ebenso relevant, ist die Darstellung der negativen Folgen für eine Gesellschaft, die Frauen unterdrückt. Dies wird in der Person der Ekaterin Vorsoisson und den aus ihrer Perspektive geschilderten Ereignissen subtil, aber deutlich gezeigt.

Sehr schön fand ich den erwachseneren Miles Naismith Vorkosigan, der auf eine bewegte Vergangenheit zurückblickt und aus dieser heraus überlegter und effizienter handelt als noch vor ein paar Jahren. Dies macht das Lesen interessanter und bindet den Leser auch stärker in den Gesamtzyklus ein ("Marilac? Was war nochmal Marilac? Ah, ja!"). Und man merkt, daß sich nicht nur der Zyklus, sondern auch die Personen weiterentwickeln. Ich bin einmal gespannt auf den richtig alten Miles.

Jo Waltons Kommentar zu "Komarr"

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