Samstag, 11. Oktober 2014
TERRA SF 464 - E. C. Tubb : Bewährung im All
E. C. Tubb : Bewährung im All
Terra SF 464, 10.06.1966
Originalzusammenstellung
Aus dem Englischen von ???
Titelbild : Johnny Bruck
enthält die Kurzgeschichten
Bewährung im All (Man of war, 1960)
Denken verboten (The piebald horse, 1960)
Die gelöschte Erinnerung (Memories are important, 1960)
Die Schiffbrüchigen (The beatific smile, 1958)
Vertreter der Erde (Tell the truth, 1959)
E. C. Tubb kennt man als Autor längerer Texte, siehe etwa Earl Dumarest. Die Kurzgeschichten von ihm sind deutlich weniger bekannt, obwohl Tubb hier seinen typisch englischen Humor gepflegt auslebt.
Etwa in The beatific Smile, in der der (geistig nicht allzu rege) Protagonist nach einer Havarie seine Aversion gegen Intelligentere am Captain, der mit ihm zusammen in der Rettungskapsel ist, auslebt. Der Captain hat eine Hibernationsdroge genommen und lächelt die ganze Zeit, scheinbar ohne etwas von den Tiraden seines Untergebenen mitzubekommen ...
Nicht an ein weißes Pferd zu denken ist schwierig. Das stellt auch ein terranischer Spion in der Story The piebald Horse fest, als die Gegenseite plötzlich Telepathen aufführt. Er findet eine auch damals schon politisch inkorrekte Lösung.
Am Schönsten fand ich immer noch Tell the Truth, in der ein Vertreter der Erde als Botschafter zu einem neu entdeckten Alien-Volk geschickt wird. Diese Aliens, die Klanger, sind recht kriegerisch und erziehen schon ihre Kinder zum Krieg und dem Waffengebrauch. Der Vertreter der Erde ist ein Spielzeugverkäufer - die Klanger bemühen sich nach kurzer Zeit ganz intensiv um gute Kontakte zur Erde, geschockt von den ultimaten Waffen, mit denen Erdkinder spielen dürfen.
Man of War ist ebenfalls politisch absolut inkorrekt, damals vielleicht noch mehr als heute. In einem intergalaktischem Krieg stellen Kolonialbesatzungen den Vorzug eines terranischen Captains fest, der vielleicht weniger zivilisiert, aber wesentlich stärker bereit ist, sein Leben für seine Besatzung zu opfern.
In Memories are important geht Tubb der Frage nach, inwieweit das Bewusstsein das Sein bestimmt. Wissenschaftler haben eine Droge entwickelt, die selektiv einzelne Erinnerungen löscht. Das Ergebnis ist allerdings ganz anders, als sie es erwarten ...
Wie ich schon eingangs sagte, sehr schöne Geschichten, leicht zynisch und abseits vom SF-Mainstream. Wer sich heutzutage ein Bild von diesen Stories machen will, der sei auf The Best Science Fiction of E.C. Tubb verwiesen. In der Leseprobe auf Google Books ist beispielsweise die komplette Story "The beatific Smile" enthalten.
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