Der
Klassiker-Lesezirkel ist schuld. Oder eine Bemerkung über Timothy Zahn in einem Star Wars-Thread. Oder es war einmal wieder an der Zeit und mein Unterbewusstsein ist verantwortlich. Egal wer oder was es war, er hat mir auf jeden Fall einen extremen Retro-Kick versetzt, der mich stark auf Klassiker fixierte. ["In diese Retro-Ecke gehörst Du auch hin mit Deinen 51." Originalton der Besten Ehefrau von allen] Und so sieht meine Leseliste der letzten zwei Monate noch seltsamer aus als normalerweise.
Jack Vance : Cugel, der Schlaue
(Cugel's Saga)
Aus dem Amerikanischem von Lore Straßl
Deutsche Erstausgabe 1987, Originalausgabe 1983
Knaur Fantasy 5808, 375 Seiten
Die Fortsetzung von
Die Augen der Überwelt, in der Cugel weiter versucht, sein Zuhause zu erreichen, nachdem er vom Bösen Zauberer Rhialto ans Ende der Welt versetzt wurde. Auf seinem Weg zurück trifft er die absurdesten Gesellschaften, etwa die der Leute von Tustvold, bei denen die Männer auf hohen Säulen sitzen und in der Sonne baden, während die Frauen arbeiten. Und je höher die Säule, desto gewichtiger das Ansehen des Mannes. Was Cugel, der dem Steinmetz hilft, zu einer seiner genialen Ideen verhilft ...
Jack Vance hat mit seinen Geschichten über Cugel, den Schlauen, eine moderne Gulliver-Geschichte geschrieben. Ebenso wie Jonathan Swift nutzt Vance hier die Allegorie, um die Dummheit seiner Mitmenschen anzuprangern. Tatsächlich darf man keine einzige der in den Cugel-Geschichten beschriebenen Begebenheiten wörtlich nehmen, erkennt aber deutlich, welche Macken der modernen Gesellschaft Vance gerade anprangert. Ein derartiger Roman in dieser Qualitätsstufe fehlt der deutschen SF noch, wenn auch Uwe Post auf dem besten Weg dahin ist.
Harry Harrison : Der Planeten-Retter
(Planet of the Damned / Planet of No Return)
Aus dem Amerikanischem von Wulf H. Bergner
2. Auflage 11/1988, Originalausgaben 1962 & 1982
Bastei-Lübbe 24085, 315 Seiten
Er ist Brion Brand, Champion und Sieger der Spiele von Anvhar, des denkbar härtesten Test aller menschlichen Fähigkeiten. Kein Wunder, daß die Gesellschaft für kulturelle Beziehungen ihn zu ihrem Star-Agenten macht. Seine Aufgabe ist denkbar einfach: Welten retten.
Sein erster Auftrag führt Ihn nach Dis, einen unwirtlichen Planeten, dessen ehemals menschliche Bewohner sich auf seltsame Weise verändert haben. Hass auf alles Fremde beherrscht sie. Die Vernichtung des gesamten Planeten scheint geplant und unabwendbar ...
Sein zweiter Einsatzort, Selm II, ist eine urzeitliche Welt mit primitiven Eingeborenen, die allein schon alle Überlebensfähigkeiten beansprucht. Auf ihr herrscht zudem ein zum Selbstzweck gewordener hochtechnisierter Krieg – und die Kriegsmaschinen sind mörderisch … (Klappentext korrigiert)
Zwei Action-SF-Romane von
Harry Harrison, geschrieben mit einer zwanzigjährigen Pause zwischen den beiden. Ebenso wie in seinen
Deathworld-Romanen ist auch hier die planetare Ökologie der eigentliche Star des Romans. Und auch wenn die Action hier definitiv im Vordergrund steht, sind die Romane doch gehaltvoller als Vieles, das heutzutage unter dem Label Öko-Thriller oder Action veröffentlicht wird.
Interessant ist, daß man trotz der 20-Jahres-Pause keinen Stilbruch zwischen den beiden Romanen bemerkt. Inwieweit das der Übersetzung zu verdanken ist, kann ich nicht sagen, halte es aber für wenig wahrscheinlich, da eine "Glättung" doch deutlich merkbar wäre.
Timothy Zahn : Die Cobra-Dynastie
Die Verbannung / Siedler der fünf Welten / Planet der Abtrünnigen
(Cobra / Cobra Strike / Cobra Bargain)
Aus dem Amerikanischem von Caspar Holz
Deutsche Erstveröffentlichung 1998-1999, Originalausgaben 1985-1988
Goldmann 25035-37, 380/380/400 Seiten
Im Krieg gegen die Trofts werden Cyborg-Krieger geschaffen, die Cobras. Verstärkte Knochen, implantierte Waffen, hochgerüstete Reflexe und ein integrierter Kampfcomputer machen sie zu idealen Guerilla-Kriegern. Doch nach dem Krieg kann man sie nicht mehr in die menschliche Gesellschaft eingliedern und sie wandern auf einen Kolonialplaneten aus. Erzählt wird die Geschichte von Johnny Moreau, dem ersten Gouverneur der Cobrawelten, und seinen Kindern.
Eine Trilogie im Stil der Blackcollar-Romane, siehe unten. Ähnlich wie bei "Starship Troopers" steht auch hier das Individuum im Mittelpunkt, stärker noch als Heinlein vertritt
Timothy Zahn den Standpunkt, daß bereits das ethische Handeln eines Einzelnen den Ausschlag hin zum Positiven geben kann. Und ebenso wie Heinlein gefällt mir Zahn mit jedem Lesen besser. Der Fixpunkt dieser Romane ist aber nicht der Krieg und die übermenschlichen Fähigkeiten der Cobras in diesem Krieg, sondern die Zeit danach, als die Superkrieger versuchten, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Und mit den ehemaligen Feinden in friedlicher Koexistenz zu leben. Tatsächlich machen Ausbildung und Kampfeinsatz nur 150 der insgesamt knapp 1.200 Seiten aus.
Aktuell gibt es die Cobra-Trilogie als Ziegelstein bei Heyne in einem Band. Bestellbar bei
Amazon, eine
ausführliche Leseprobe von knapp 50 Seiten auf der Heyne-Website.
Timothy Zahn : Blackcollar
Die Blackcollar-Elite / Die Backlash-Mission / Die Judas-Variante
(Blackcollar / The Backlash Mission / The Judas Solution)
Aus dem Amerikanischem von Hilde Linnert und Martin Gilbert
2. Auflage 2008, Originalausgaben 1983 / 1986 / 2006
Heyne 52361, 1.100 Seiten
Die Menschen haben den Krieg gegen die Ryqril verloren, die terranischen Welten sind besetzt. Wichtige Persönlichkeiten sind loyalitätskonditioniert und können keine Aktion gegen die Besatzer durchführen. Die Widerstandsbewegung ist im Untergrund und hat Unterlagen über fünf NOVA-Raumschiffe, mit denen vielleicht wenigstens das Raumfahrt-Embargo gebrochen werden kann. Für weitere Daten schicken sie Allan Caine in der Tarnung eines Loyalitätskonditionierten nach Plinry. Dort trifft er auf ehemalige Elite-Soldaten, die Blackcollar. Diese Blackcollar sind im Einzelkampf praktisch unbesiegbar, hervorgerufen durch eine Drogenbehandlung mittels Backlash. Gegen das Bodenfeuer von angreifenden Raumschiffen aus waren auch sie hilflos.
Im ersten Teil kommt Allan Caine nach Plinry und entdeckt, daß sich die dortigen Blackcollars bedeckt halten und den Besatzern nur die abgehalfterten Superkrieger vorspielen. Zusammen mit ihnen holt er die fünf NOVAs aus ihrem Versteck, drei davon werden an die Chryselli, mit denen sich die Ryqril momentan bekämpfen, abgegeben.
Im zweiten Band gehen Allan Caine und die Blackcollars auf die Suche nach Backlash, um den Nachwuchs des Widerstands mit den Reflexen der Blackcollars auszustatten. In der Basis von Denver entdecken sie stattdessen Whiplash, eine Mittel, um die Loyalitätskonditionierung zu durchbrechen.
Im dritten Teil versuchen sie, das neue Mittel anzuwenden. Und müssen feststellen, daß einige Leute es sich sehr bequem in der Administration der Besatzungsmacht gemacht hat.
Der Klappentext dieser Gesamtausgabe ist ... irreführend. Also am Besten ignorieren. Die Übersetzung (mir liegen die Originale nicht vor, deshalb weiss ich nicht, Ob Timothy Zahn selber hier bei der Neuausgabe Updates durchgeführt hat) ist behutsam modernisiert worden, die Originale sind von Anfang / Mitte der 80er, als man noch Kassetten als Hightech empfand.
Nach der SF der ausgehenden 60er und 70er Jahre fand eine Rückwendung zur klassischen, actionbetonten SF statt. Nach der von Michael Moorcock ausgerufenen New Wave, den großen Ökologie-Romanen (etwa
Stand on Zanzibar oder
The Sheep look up) und den großen Social Fiction-Romanen (etwa
The Shockwave Rider) begannen vereinzelt Autoren, wieder einen Typ SF zu schreiben, der schon in den 50ern und 60ern en vogue war. Reine Unterhaltungs-SF mit Spannung und Action wurde wieder geschrieben, "Blackcollar" ist ein gutes Beispiel dafür. Wobei diese SF so "rein" gar nicht war, schließlich konnte man den Überbau der letzten Jahrzehnte nicht einfach ignorieren. Und so hat auch "Blackcollar" keinesfalls die SF-Superhelden vom Typ eines MacGyver, sondern Menschen mit Beschränkungen, Macken und Fehlern. Vom heutigen Standpunkt aus, 30 Jahre später, sind diese Romane etwas einfach gestrickt. Jedoch führt meiner Meinung nach ein direkter Weg von den Romanen eines Robert A. Heinlein ("Space Cadet") über die Action-SF der 80er ("Blackcollar") zur heutigen Military SF eines John Ringo oder David Weber.
Betrachtet man die ersten beiden Romane, so ergeben sich diverse Parallelen zu den Bond-Filmen mit Sean Connery und Roger Moore. Der Leser weiss, daß alles gut ausgeht, die einzige Frage ist nur, wie Allan Caine und die Blackcollars das Problem lösen. Und im Zweifelsfall wird ein brillianter Plan der Blackcollar-Strategen in die Tat umgesetzt, wobei Caine ebenso wie der Leser über diesen Plan bis zum letzten Moment (und manchmal auch noch danach) im Ungewissen gelassen wird. Akzeptiert man das, wird man gut unterhalten, benötigt man jedoch die Komplexität und den Detailgrad heutiger Military SF, wird man dieser Romane schnell überdrüssig. Im Gegensatz zu diesen ersten beiden Romane ist der 2006 nachgeschobene relativ uninteressant. Die Action kennt man bereits aus den ersten beiden Bänden, hier wird nichts Neues geboten. Allein das Nicht-Funktionieren der Whiplash-Droge durch menschliche Kollaborateure macht diesen Roman, mit dem Timothy Zahn die Blackcollar-Geschichte abgeschlossen hat, interessant.
Mir hat der Heyne-Ziegel Spaß gemacht, ich habe die Geschichten um Allan Caine und die Blackcollars gerne wiedergelesen. Allerdings befinde ich mich da in einem scharfem Gegensatz zum Klassiker-Lesezirkel, dem das Lesen der Romane wenig Spaß gemacht hat. (Lesezirkel :
Band 1 /
Band 2 /
Band 3)
Robert A. Heinlein : Die Ausgestoßenen der Erde
(Methuselah's Children)
Aus dem Amerikanischem von Tony Westermayr
3. Auflage 1980, Originalausgabe 1958
Goldmann 23353, 180 Seiten
Um 1870 herum wurde von der Howard-Stiftung ein genetisches Programm gestartet, daß langlebige Menschen finanziell unterstützt. Jetzt, 2136, sind die "Howards" durch jahrhundertelange genetische Auswahl extrem langlebig und bekommen Probleme mit den Regierungen. Sie fliehen mit dem neugebauten Fernraumschiff und suchen einen bewohnbaren Planeten.
Die Vorgeschichte zu "Lazarus Long". Es liest sich wie ein Episodenroman, was auch nicht verwunderlich ist, da das Original zuerst von Juli bis August 1941 als Fortsetzungsgeschichten in Astounding erschien. Ein typischer Abenteuerroman dieser Jahre, aber auch ein typischer Heinlein. D.h. mit derartig vielen unterschiedlichen (damals neuen) Ideen fast schon überfrachtet, daß das Lesen eine Lust ist. Mehrere der Abenteuer, auf die in "Time Enough for Love", seinem großem Lazarus-Long-Roman, angespielt wird, werden hier geschildert.
Robert A. Heinlein : Die Leben des Lazarus Long
(Time Enough for Love)
Aus dem Amerikanischem von Birgit Ress-Bohusch
1. Auflage 1980, Originalausgabe 1973
Goldmann 23357, 480 Seiten
Der mehrere tausend Jahre alte Lazarus Long will sterben und wird von seinen Nachkommen davon abgehalten. Sie versuchen, ihn aufzumuntern und ermutigen ihn, Geschichten aus seinem Leben zu erzählen.
[Anm. des Rezensenten : Da hat jemand gemeckert, ich würde zuviel spoilern. Ist das jetzt kurz genug ? *grummelgrummel* Aber im Ernst : Eine ausführliche Inhaltsangabe würde ziemlich lang werden, daher spare ich mir das hier. Wer mehr wissen will, sei auf die ausgezeichneten Inhaltsangaben auf
fictionfantasy und in der
englischen Wikipedia verwiesen.]
Zu
Robert A. Heinlein gibt es einiges zu sagen. Werde ich aber nicht. Denn einerseits liegt hinter dem vorigem Link eine excellente Biographie aus der englischen Wikipedia und andererseits hat das jemand schon besser getan, als ich es jemals könnte :
Dietmar Dath - Er konnte alles außer irdisch.
Das Buch selber habe ich zum x-ten Mal mit Genuß gelesen, wobei sich mein Fokus mit zunehmendem Alter immer mehr verschiebt. Am Anfang habe ich die Abenteuer-Geschichten fasziniert gelesen. Ein Markenzeichen von Heinlein, das unbeschwerte Fabulieren, das Story-Telling - jedesmal wieder ein Genuß. Später lag mein Leseschwerpunkt mehr auf den Ideen, den gesellschaftlichen und politischen Aussagen des Romans. Im "Time Enough for Love" vertritt Heinlein wieder einmal den Standpunkt einer unkonventionellen Sexualität. "Unkonventionell" insofern, als er sich zumindestens literarisch weigert, irgendwelchen Konventionen unterworfen zu werden. Trotz seines Geburtsjahrs 1907 ist Heinlein zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von "Time Enough for Love" aufgeklärter und freier als mancher Hippie der Woodstock-Ära. Das ändert sich bei seinen späteren Romanen, als seine literarischen sexuellen Eskapaden immer peinlicher werden und mit Liebe, mit emotionalem Engagement wie hier, immer weniger zu tun haben.
I came, I saw, she conquered (the original Latin seems to have been garbled).
Doch Liebe und Sex sind nur ein Teil des Romans. Ein anderer wichtiger Teil ist die Betonung der Freiheit des Individuums, das jede Zeile dieses Romans atmet. Heinlein hat sich vehement gegen zu starke Eingriffe des Staates in das Leben seiner Bürger gewandt, auch die Geschichte(n) von Lazarus Long enthalten dieses Thema mindestens hintergründig. Und das, was Heinlein als unerhörten Eingriff des Staates vehement abwehrt, lockt heutzutage keinen Hund mehr hinter dem Ofen vor. Am deutlichsten wird das in den beiden Teilen der "Geschichte von der Adoptivtochter". Lazarus und sein Sohn haben eine Kolonie aufgebaut, die sich jetzt von ihren (finanziellen) Beherrschern emanzipieren will. Lazarus übergibt seine Bank dem neuen Bürgermeister (nicht ohne ihm zuvor Lektionen in Wirtschaftskunde und Bankwesen gegeben zu haben) und rettet Dora, ein Siedlermädchen, vor einem Feuer. Jahrzehnte später wird er von Dora abgehalten, den Planeten zu verlassen, sie heiraten und ziehen als Neusiedler in die Wildnis. [
Um 500 Worte gekürzt.] Als Dora stirbt, haben sie ein knappes Jahrhundert ohne eine irgendwie geartete Administration gelebt, Entscheidungen wurden von den Individuen der Siedlung getroffen, es gab keinen gesichtslosen "Rat", der per decretum mufti regierte. Diese Freiheit des Individuums von staatlichen Zwängen war Heinlein wichtig, sie zieht sich durch praktisch jeden seiner Romane.
Kein Staat besitzt das angestammte Recht, durch die Wehrpflicht zu überleben, und auf lange Sicht hat das auch noch kein Staat geschafft. In Rom pflegten Mütter ihre Söhne mit folgenden Worten zu ermahnen: "Kehre mit oder auf deinem Schild zurück!" Später ging diese Sitte unter. Wie Rom.
Deutlicher als in vielen seinen anderen Romanen wendet sich Heinlein hier gegen die organisierte Religion. Dabei ist er, wie man vielen seiner Bemerkungen entnehmen kann und wie es auch in "Time Enough for Love" an vielen Stellen durchschimmert, sehr religiös. Allerdings eher in einem individuellem spirituellem Sinn, Organisation und Administration lehnt er vehement ab.
Die verrückteste Idee, die der Homo sapiens je hervorgebracht hat, ist die: dass unser Herrgott, der Weltenregierer und Schöpfer des Alls, auf die kitschige Anbetung seiner Untertanen angewiesen sei, dass er sich von ihren Gebeten beeinflussen ließe und schmollte, wenn sie ihm nicht schmeicheln. Und doch finanziert diese absurde Wahnvorstellung, für die es nicht die Spur eines Beweises gibt, sie älteste, größte und unproduktivste Industrie der Menschheitsgeschichte.
Beim diesmaligem Lesen waren weder die Abenteuer noch die Grundideen für mich das Faszinierendste am Roman. Diesmal habe ich mich hauptsächlich an den Zwischenbemerkungen erfreut. Scheinbar vollkommen strukturlos unterbricht Heinlein Rahmenhandlung oder Abenteuergeschichte unvermittelt, um davon komplett unabhängige Bemerkungen, kurze Aphorismen, einzustreuen. Die bekannteste und in meinen Augen beste Nebenbemerkung ist die zum Wählen in einer Demokratie :
Lebst du in einer Gemeinschaft, die das Wahlsystem besitzt, so wähle. Vielleicht gibt es keine Kandidaten oder Alternativen, für die du stimmen möchtest ... aber ganz bestimmt gibt es einige, die du ablehnst.
Stimme im Zweifelsfall dagegen. Mit dieser Regel fährst du selten schlecht.
Findest du die Methode jedoch zu unsicher, so wende dich an den nächstbesten wohlmeinenden Schwachkopf (einer ist immer in der Nähe) und frag ihn um Rat. Dann tu genau das Gegenteil von dem, was er dir vorgeschlagen hat. Auf diese Weise bist du ein guter Bürger (falls dir daran liegt) und ersparst dir zugleich den enormen Zeitaufwand, den eine wirklich kluge Ausübung des Wahlrechtes erfordert.
Über die vielen unterschiedlichen Ideen, die sich hinter den Aphorismen in "Time Enough for Love" verstecken, lohnt es sich nachzudenken und sie nicht nur zu überfliegen und abzuhaken - wie ich es beim ersten Lesen dieses Romans gemacht hatte.
Wie ich schon sagte, habe ich diesen Roman mehrfach gelesen und immer wieder Neues entdeckt. Hier eine Facette, da eine Idee, die mir bisher entgangen war. Von daher kann ich "Die Leben des Lazarus Long" nur jedem jederzeit weiterempfehlen. Wer mehr von Heinlein lesen will, dem empfehle ich entweder die ausführlichen Rezensionen auf
fictionfantasy, Stichwort "
Heinlein", oder die Site "
Robert Heinlein auf Deutsch" von Dietmar Rudolph.
Ein "Kritiker" ist ein Mensch, der keine schöpferischen Anlagen besitzt und sich daher befähigt fühlt, das Werk von schöpferischen Menschen zu beurteilen. Darin steckt eine gewisse Logik; er ist unparteiisch - er hasst alle schöpferischen Menschen gleich.
Hmmm ... irgendwie hätte ich doch disziplinierter sein sollen und nicht zwei Monate Lesestoff auflaufen lassen. Ich mach hier mal einen Break und deklariere den Eintrag als "I". Trotz vieler Arbeit habe ich in den vergangenen acht Wochen auch wahnsinnig viel gelesen, gibt's da einen Zusammenhang ???