Montag, 31. März 2014

TERRA SF inside - Willi Voltz 1963

Auf der LKS von Heft 279 vom 05.04.1963 äußern sich mehrere Leser zu Willi Voltz. Wie man deutlich sieht, kam er auch damals schon gut im Fandom an :

Sonntag, 30. März 2014

TERRA SF inside - Umfrage TERRA Sonderband

Im Doppelband 171/172 wurden die Ergebnisse einer Umfrage zu den beliebtesten TERRA Sonderbänden veröffentlicht. A.E. van Vogt belegt die ersten drei Plätze, dicht gefolgt von drei Darlton-Romanen. Schon interessant, insbesondere, als die Wertungen der Redaktion offenbar ganz andere gewesen wären.

TERRA SF 302/303 - Kurt Mahr : Das Rätsel des Universums



Kurt Mahr : Das Rätsel des Universums
Terra SF 302/303, 06.09.1963
Originalausgabe
Titelbild : Johnny Bruck


Wer vor der Pleite steht, greift selbst nach dem dünnsten Strohhalm. Das gilt auch für Kaye Floure, Fian Porge und Wes Mooligan, die Teilhaber der Firma Galactic Trade Undertakers. In der vagen Hoffnung auf Reichtum, der ihnen dazu verhelfen soll, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, begeben sich die drei Männer auf eine fragwürdige Suche.

Ziel ihres Unternehmens ist Brachynn, die Heimatwelt eines längst ausgestorbenen Volkes, das einst zu den Mächtigen des Universums zählte. Doch Brachynn ist ein Planet, der sich trotz intensivster Suche dem Zugriff von Schatzjägern bislang erfolgreich entzogen hat.

Ein Roman aus dem 56. Jahrhundert.
Klappentext UTOPIA CLASSICS 011

Es ist nicht alles Gold, was glänzt, und nicht alles gut, was Kurt Mahr geschrieben hat. Dies ist so ein Fall, ein vollkommen belangloser SF-Abenteuer-Roman. Nichtsdestotrotz spannend geschrieben und in sich konsistent, das Lesen macht durchaus Spaß. Allerdings nur das erste Mal, wenn die Geschichte noch neu ist.

Samstag, 29. März 2014

TERRA SF inside - Autorenauswahl bei TERRA

In Heft 150 vom 16.12.1960 stellt die Redaktion ihre Zukunftspläne vor. Es sollten deutsche ebenso wie ausländische SF-Autoren herausgegeben werden, um die Bandbreite der gesamten SF abzudecken. Rückblickend von Band 300 kann ich nur sagen, daß die TERRA-Redaktion dieses Ziel mehr als erreicht hat.

TERRA SF 301 - Kurt Brand : Kolumbus der Milchstraßen



Kurt Brand : Kolumbus der Milchstraßen
Weltraumreporter 02
Terra SF 301, 30.08.1963
Originalausgabe
Titelbild : Karl Stephan


"Kolumbus der Michstrassen" beginnt mit der Ermordung von Pronc Lohtt, dem Kolumbus der Milchstrassen. [...] Kurz nach seiner Rückkehr wird dieser Pionier des Alls [also] vom Leben in den Tod gebracht. Doch dann stellt sich heraus, dass anscheinend nur ein ausserirdischer Doppelgänger missbraucht worden ist und der Flug in die Nachbargalaxis wahrscheinlich nie stattgefunden hat. Bei seiner Recherche findet Yal eine galaktische Verschwörung vor. Die Täter finden den Weltraumreporter lästig und anstatt ihn gleich zu ermorden, betäuben sie ihn und stecken ihn in ein kleines Raumschiff, das sie auf einen Kurs auf Nimmerwiedersehen programmieren. Erst freundliche Ausserirdische finden und helfen dem Einsamen des Alls und senden ihn zurück auf die Erde, wo er rechtzeitig ankommt, um die Verschwörung aufzudecken, sich einen weiteren Orden zu verdienen, einen neuen geheimen Tatsachenbericht zu schreiben und schliesslich sogar eine tapfere Gruppe von Weltraumreportern -schlagkräftig und couragiert- als eine Art schreibmaschinenbewaffnete Task Force in das Zentrum des Geschehen zu geleiten.
Aus der Rezension von Thomas Harbach auf SF Radio (unbedingt lesenswert)


Da ist er wieder : Yal, der Weltraumreporter in Action. Eine herrliche Klamotte, absolut chaotisch und witzig erzählt, man merkt, daß Kurt Brand sich hier von der Story hat mitreißen lassen. Der Zufall feiert noch stärkere Triumphe als in "Der Ewige", als Leser wartet man gespannt auf den nächsten überdrehten Einfall.

Wie Thomas Harbach in seinem Kommentar so treffend anmerkt, haben die Geschichten um Yal, den Weltraumreporter, so gar nicht rhodaneskes. Tatsächlich nimmt Kurt Brand in diesen Romanen die Ernsthaftigkeit eines Karl-Herbert Scheer kräftig auf die Schippe. Man merkt, daß Brand eine gänzlich andere Lebenseinstellung hatte. Dies dürfte einer der Gründe sein, warum es bei PR zum Krach kam, der mit Brands Weggang endete. Andererseits habe ich bei der von Kurt Brand initiierten Serie "Ren Dhark" dieses Chaotische vermisst, ich empfand sie nicht wesentlich von "Perry Rhodan" verschieden. Was schade ist, den für den "Weltraumreporter" kann ich mich auch heute noch, beim vierten, fünften Lesen, immer wieder begeistern.

Yal, der Weltraumreporter
Teil 01 : Der Ewige

Freitag, 28. März 2014

TERRA SF inside - Resümee zu 300 Heften

Auf der LKS von Heft 300 findet sich ein Resümee der Redaktion zum damaligen Stand der Science Fiction innerhalb des MOEWIG-Verlages :


Das Bekenntnis der Macher zu Stories und Anthologien ist schon deutlich. Ganz anders als heutzutage, wo schlicht und einfach genau und nur der Umsatz relevant ist und Anthologie-Reihen - weil sie sich ja schlechter verkaufen als 08/15-MilSF - gnadenlos eingestellt werden. Dies ist, wie Helmuth W. Mommers mit seine "Visionen" und NOVA mit seinen 1-2 Ausgaben pro Jahr gezeigt haben, ein echter Verlust für die deutsche SF.

TERRA SF 300 - Kurt Mahr : Die Plasma-Hölle


Kurt Mahr : Die Plasma-Hölle
Terra SF 300, 23.08.1963
Originalausgabe
Titelbild : Karl Stephan


In einer fernen Zukunft ist alles auf der Erde geregelt - das Leben, die Arbeit und die Gefühle. In dieser vermeintlichen Idylle dringen seltsame, kugelförmige Maschinen ein, die, wie man nach gewisser Zeit herausfindet, direkt aus der Sonne kommen.

Die Eindringlinge stellen sich als Raumschiffe völlig andersartiger Wesen dar, mit denen man, so wird beschlossen, Kontakt aufnehmen soll.

So startet man mit einem Raumschiff in die Sonnenkorona, auf der Suche nach einer zweiten Zivilisation im Sonnensystem.
Klappentext von Jürgen Eglseer auf fictionfantasy

Kurt Mahr legt mit "Die Plasma-Hölle" einen wissenschaftlichen Roman vor, ohne Raumschlachten, ohne Konflikte - und ohne Langeweile. Wenn man auch aus heutiger Sicht die wissenschaftlichen Aspekte eher kritisch sehen muß, so waren sie doch vor einem halben Jahrhundert durchaus im Bereich des Denkbaren.

Interessanter als die physikalischen Aspekte sind hier allerdings die gesellschaftlichen. Kurt Mahr hat hier die von Asimov in den Bailey-Romanen angedachten Berührungsängste genommen und weitergesponnen. Dies zieht sich den ganzen Roman hindurch und es ist schon faszinierend, was Kurt Mahr damit macht. Allerdings ist er deutlich pessimistischer (realistischer ?) als Asimov und stellt eine berührungsarme Welt gleichzeitig als gefühlsarm und degeneriert dar. Wenn auch das Frauenbild zwar schon emanzipiert, aber trotzdem noch archaisch ist, fand ich diesen Roman insgesamt sehr lesenswert. Schade, daß er nur einmal im Rahmen der Reihe TERRA ASTRA neu aufgelegt wurde und danach in der Versenkung verschwandt. Wie ich schon mehrfach schrieb, enthält die TERRA-Serie viele dieser vergessenen Romane und es wird dringend Zeit, sie neu aufzulegen. Eventuell als eBook, wie es bei den angloamerikanischen Altautoren ja offenbar gang und gäbe ist.

Donnerstag, 27. März 2014

TERRA SF inside - Das Wissen der Welt in 5 Bänden

Auf der Rückseite von TERRA 145 (11.11.1960) wird ein Lexikon angeboten. [Für die jüngeren Leser : Ein Lexikon ist so etwas wie die Wikipedia, nur auf Papier und wesentlich zuverlässiger. Echt retro, was ?] Der Brockhaus in 5 Bänden plus einem Kartenband. [Atlas, so etwas wie Google Maps, nur auf Papier und statisch.] Das waren noch Zeiten, als das Wissen der Welt noch nicht mal ein Bücherregal vereinnahmte. Wieviel mag das digitalisiert sein, diese 5 Bände ? 1 GB ?

TERRA SF 031 - K. H. Scheer : Die Fremden


Karl Herbert Scheer : Die Fremden
Terra SF 031, 26.09.1958
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1957
Titelbild : Johnny Bruck


Es waren Wissenschaftler, Raumpiloten, Fanatiker und Verzweifelte, die mit dem modernsten Fernraumschiff der Erde starteten. Es waren Menschen, doch als einige von ihnen zurückkamen, waren sie Fremde. Sie hatten viel riskiert, aber sie gewannen nur, um anschließend zu verlieren. Es gab niemanden an Bord des Schiffes, der nicht gewußt hätte, wie der neue Ultra-Quant-Antrieb funktionierte, doch eines Tages standen sie staunend und unwissend vor dem Fahrzeug, mit dem sie den gewaltigen Sprung gewagt hatten. Von da an wußten sie nicht mehr, wie die Triebwerke zu bedienen waren ... jene Triebwerke, die sie aus dem bekannten Raum in ein vollständig fremdes Universum geschleudert hatten. Dort wurden sie zu den Wesen, die man später als "Fremde" bezeichnete.

Der vorliegende Roman "Die Fremden" ist so ungewöhnlich, so unglaublich faszinierend und überraschend, daß uns die rechten Worte fehlen, den Inhalt andeutungsweise zu schildern. Wir, als gut orientierte und gewissenhafte Verleger, haben aber erkannt, daß unser deutscher Spitzen-Schriftsteller K. H. Scheer etwas geschaffen hat, das man nur als "Werk" bezeichnen kann. In der Handlung ist der amerikanische Science-Fiction-Stil mit der deutschen Art der gewissenhaften technischen Schilderung so meisterhaft verknüpft, daß es auch einem versierten Leser schwerfallen wird, eine genaue Trennungslinie zu ziehen.

K. H. Scheer erklärt in verständlicher und durchaus nicht unglaubwürdiger Form, daß es außer dem bekannten Universum mit unserer Milchstraße auch noch andere Universen geben muß, da ein Raum nicht unendlich sein kann. Absolut fremde Wesen werden so meisterhaft geschildert, daß der Leser ihren selbstverschuldeten Untergang plastisch vor Augen sieht. Es wird auch erklärt, was jene aussterbende Rasse unternahm, um neues Leben zu erschaffen. Es tauchen Sonnen und Planeten auf, die nicht zu unserem bekannten Universum gehören und deshalb anderen physikalischen Gesetzen unterliegen. Die technischen Daten sind logisch angeführt und ausgefeilt, was den orientierten Leser nicht überraschen wird. Dafür bürgt der Name unseres Autoren. Sie erleben Wunder, technische Großtaten, psychologische und philosophische Momente, die in unserem Universum mit seinen bekannten Gesetzen nicht möglich sein könnten. Wir sind davon überzeugt, daß K. H. Scheer ein Werk geschaffen hat, das eine neue Aera in der deutschen utopischen Literatur einleiten wird.

Sie starteten als Menschen, doch als einige von ihnen zurückkamen, waren sie Fremde ... !
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Ein früher Scheer, der einige interessante Aspekte enthält.

Die lange Exposition, bevor es zu der eigentlichen Handlung kommt, ist fast schon Scheerscher Standard. Sein Protagonist, Don Hamer, ein Rauschgiftsüchtiger, der sich allein durch Willenskraft von der Droge gelöst hat und doch von ihr gezeichnet ist. Er wird wieder in den Dienst der Flotte gepresst und auf ein Himmelfahrtskommando geschickt. So weit, so gut, das ist eben typisch Scheer. Untypisch ist die tödliche Gewalt, mit der er sich zu Anfang des Fluges seines Aufpassers erledigt, diese Brutalität ist für KHS ungewöhnlich. Aber es scheint ein Ausrutscher zu sein, der restliche Roman ist deutlich weniger extrem. Um so mehr allerdings fällt diese Passage auf.

In der Folge entwickelt sich Don Hamer zu einem der typischen KHS-Helden, die heutzutage als "Übermensch" bezeichnet werden. Die Führungsqualitäten, die KHS hier einem ehemaligem Rauschgiftsüchtigen zuweist, halte ich allerdings für übertrieben, sie passen nicht zur Biographie des Protagonisten. Nicht übertrieben sind die Führungsqualitäten an sich, die man eben nicht während eines BWL-Studiums vermittelt bekommen kann. Aber sie passen zu Don Hamer eben nicht so richtig.

Anyway, die "Hyperspace" kommt in ein anderes Universum und muß sich dort den letzten Überlebenden einer extrem kriegerischen Rasse stellen. Der Angriff dieser Wesen ebenso wie die Abwehr durch die Menschen der "Hyperspace" geschieht aber relativ friedlich, es ist weniger ein brutales Aufeinanderschießen, als mehr ein Kampf der Intelligenz, bei der die Menschen durch geschickte Schachzüge die Aliens zurückdrängen und von ihrem Planeten fliehen können. Keine Rache, kein Garnichts, sie fliegen einfach weg.

Keine Rache, kein Kanonengedonner ? Das scheint nicht so richtig zu "Handgranaten-Herbert" zu passen. Und doch ist es eines der typischen Merkmale seiner besseren Romane, daß Gewalt genau und nur zur Verteidigung eingesetzt wird. Hier, in "Die Fremden" ebenso wie bei "Der Verbannte von Asyth", "Die Großen in der Tiefe" oder in "Die Männer der Pyrrhus", um nur ein paar Beispiele zu nennen. "Wehrhaft-pazifistisch" nennt Thomas Harbach diese Darstellung, die viele von Scheers Romanen und deutlich die "Perry Rhodan"-Serie durchzieht. Man denke nur an die ersten 100 Hefte, in denen PR und die Terraner sich mit List und Intelligenz gegen den übermachtigen Robotregenten auf Arkon behaupten.

Jedesmal, wenn ich einen der frühen Scheer-Romane lese, frage ich mich, was er noch alles geschrieben hätte, wenn er sich nicht so intensiv mit "Perry Rhodan" beschäftigt hätte. Natürlich ist PR eine überragende Leistung gewesen, die Serie lebt nach einem halben Jahrhundert immer noch und die frühen Scheerschen Zyklen haben immer noch ihre Fangemeinde. Von daher hat KHS mit PR einen wirklich gewaltigen Beitrag zur deutschen SF geleistet. Aber wenn ich mir so einige andere Romane von ihm ansehe, speziell die oben genannten, dann frage ich mich, was er noch alles geschrieben haben könnte ...

Mittwoch, 26. März 2014

TERRA SF inside - Rätsel

Heutzutage sind sie nicht mehr so in, in den 50ern und 60ern waren sie einer der Renner auf dem Kiosk-Markt : Rätselhefte. Kreuzworträtsel in jeder Coleur, Silbenrätsel, Zahlenrätsel undsoweiter undsofort. Vor ein paar Jahren kam eine Renaissance mit der Sudoku-Welle, aber wenn ich das richtig sehe, ist sie auch schon verebbt. Hier zwei Anzeigen für Ratsel-Hefte aus dem MOEWIG-Verlag, von den Rückseiten von TERRA 097 und 165 aus den Jahren 1960 und 1961 :


TERRA SF 299 - Rog Phillips : Der Club der Unsterblichen


Rog Phillips : Der Club der Unsterblichen (The Involuntary Immortals)
Terra SF 299, 16.08.1963
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe 1949
Aus dem Amerikanischem von Heinz Zwack
Titelbild : Johnny Bruck


A Golden Age science fiction masterpiece from a Hugo Award nominee writer!

Rog Phillips' The Involuntary Immortals, the story of a woman who finds herself outliving her lovers - and the incredible peril she faces when she sets out to discover the source of her involuntary immortality.

Helen Ranston was one of The Involuntary Immortals. In Hugo Award finalist Rog Phillips' classic science fiction novel, Helen Ranston discovers her own daughter, Agnes, thinks she is a witch or vampire - for Agnes is forty, and her father, sixty-seven. But Helen still looks twenty, and has never aged during her daughter's entire life. But, even Agnes doesn't suspect the truth - that Helen is over a hundred years old and has no idea why she is apparently immortal. With her daughter vowing vengeance, Helen knows she will have to start her life over, under a new identity - as she has so often before. Then she meets the young man with the figure eight pin on his collar. Looking into his eyes, Helen discovers they are the eves of a much older man. When Eric Trent says, "You never thought there would be others," he catapults Helen into the midst a lethal three-corner cat-and-mouse game, the pawn of ruthless schemers who know how to kill immortals - and are willing to kill every one of them, in order to control the priceless secret of selling eternal life! Can Helen keep her immortality or will she lose it - and her life along with it?
Klappentext des Kindle eBooks

Eine klassische Geschichte über unfreiwillig Unsterbliche. Erinnert mich ein bißchen an Heinleins "Methuselah's Children", ist aber deutlich stärker in der (damaligen) Zeit verhaftet. Nicht weiter bemerkenswert, aber ebenso wie das vorige Heft von Rog Phillips (TERRA 111) flüssig lesbar.

Dies ist die einzige deutsche Ausgabe dieses Romans, wie so viele andere TERRA-Hefte wurde auch dieser Roman nie wieder aufgelegt. Allerdings scheint sich Amazon hier zu profilieren, unter dem o.a. Link findet man ein Kindle eBook für $ 3,12. Und das ist nur eines aus der Rog Phillips Collection, die Amazon vertreibt. Wer also den gesammelten Rog Phillips lesen will, ist bei den Kindle eBooks richtig.

Dienstag, 25. März 2014

TERRA SF inside - Autorenportrait Jürgen vom Scheidt

Insgesamt hat Jürgen vom Scheidt nur vier SF-Romane geschrieben, bevor er sich anderen Themen zuwandte. Wer wissen will, wie er heute aussieht, der möge hier nachsehen. Vor einem halben Jahrhundert stellte er sich folgendermaßen dar :


Faszinierend, nicht wahr ?

TERRA SF 298 - Jürgen vom Scheidt : Sternvogel


Jürgen vom Scheidt : Sternvogel
Terra SF 298, 09.08.1963
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1962
Titelbild : Johnny Bruck


Tes Dayen ist ein Übermensch. Sonst hätte man ihn nicht zum Leiter der Interstellaren Handelsgesellschaft gemacht. Er besitzt den höchsten Intelligenzquotienten unter allen Bewohnern des irdischen Imperiums. Aber Tes Dayen ist kein Held, der sich von einem Abenteuer ins andere stürzt, Mädchen aus unglaublichen Gefahren rettet und andere verwegene Erlebnisse hat. Ganz im Gegenteil. Tes Dayen dürfte der friedlichste Supermann aller Zeiten sein; er schreibt Gedichte und ist ansonsten eigentlich nichts als eine menschliche Rechenmaschine, die infolge ihrer gewaltigen Intelligenz die Geschicke einer Institution leitet, die mit der Weltraumfahrt auf Gedeih und Verderb verbunden ist. Aber da gibt es eine seltsame Krankheit - von den Experten Stellarfieber genannt - die den Geist der Raumflieger verwirrt und sie in alle Stadien des Irreseins wirft, in denen sie die ihnen anvertrauten wertvollen Schiffe in die Vernichtung steuern.

Es muß unbedingt etwas gegen dieses Stellarfieber unternommen werden; dabei kennt man noch nicht einmal genau seine eigentliche Ursache. Tes Dayen, für die Lösung solcher Aufgaben prädestiniert, kann nicht aus der soziologischen Schablone ausbrechen, in die er hineingeboren wurde. Bis die Sache mit dem Robotgehirn R 17 passiert, das aus unerklärlichen Gründen ausfällt - Tes Dayen ist als einziger Mensch in der Lage, eine spezielle Funktion dieser Maschine kurzzeitig zu ersetzen. Der Zusammenbruch unter der ungeheuerlichen geistigen und körperlichen Beanspruchung ist unvermeidlich. Und unterdessen droht die irdische Regierung, der Weltraumfahrt in selbstmörderischer Weise Beschränkungen aufzuerlegen ... Entwicklungen von einer ungeahnten Tragweite für den Fortbestand der ganzen Menschheit nehmen ihren Ablauf, während Tes Dayen, einem Jugendtraum nachjagend, mit dem sagenhaften Raumschiff "Sternvogel" von Sonnensystem zu Sonnensystem springt. Dann wirft ihn ein Unfall in die unerbittlichen Gravitationsarme einer erkaltenden Zwergsonne ...

Ist er verloren? - In einmalig packender Schilderung steuert der Autor die Lösung an und die Freunde unserer beliebten S.-F.- Romane werden fasziniert sein über die Art und Weise, in der er diese Story zu Ende führt.
Klappentext des BEWIN-Leihbuchs

Friedlich.
Das ist das Adjektiv, das mir als erstes nach dem Lesen des Romans in den Sinn kam. Der Mensch kämpft gegen die Natur, nicht gegeneinander. Das ist schon ein ziemlicher Unterschied zum heutigem SF-Standard.

Allerdings ist der Roman aus der ersten Hälfte der 60er, die 68er-Revolution schimmerte schon am Horizont, hat sich aber in den Köpfen der Autoren noch nicht wirklich festgesetzt. Insbesondere das dargestellte Frauenbild entstammt den 50ern, das Selbstverständnis des Helden ebenso. Das macht diesen Roman heutzutage nur noch eingeschränkt lesbar, wenngleich ich einigen zeitgenössischen Trivialautoren diesen Roman doch ans Herz legen möchte, es muß nämlich nicht unbedingt Krieg à la "Lensmen" sein.

Auf seiner Website beschreibt Jürgen vom Scheidt den Roman als "Ein Aussteiger zwischen Pflicht und Neigung" bzw. "Ein Top-Manager verläßt seinen Job, um sich selbst zu finden". Das ist bei mir irgendwie nicht angekommen. Allerdings gibt es eine überarbeitete Ausgabe des "Sternenvogels", 1977 unter dem Pseudonym "Thomas Landfinder" als "Die lebende Maschine" bei Bastei-Lübbe erschienen. Dürfte interessant sein, den überarbeiteten Roman einmal gegenzulesen. Mach' ich auch bei Gelegenheit.

Zu Jürgen vom Scheidt habe ich hier schon einiges gesagt, es lohnt sich, die dort angegebenen Links einmal anzuklicken.

Montag, 24. März 2014

Tanya Huff : Vicki Nelson (II)



Tanya Huff : Blood Ties
Blutzoll (Blood Price, 1991)
Blutspur (Blood Trail, 1992)
Blutlinien (Blood Lines, 1992)
Blutpakt (Blood Pact, 1993)
Blutschuld (Blood Debt, 1997)
Feder & Schwert 2002-2004
ca. 300-350 Seiten, 9,95 €


Es beginnt mit Blut und Tod in den Straßen des nächtlichen Toronto. Die Privatdetektivin Vicki Nelson wird Augenzeugin eines schrecklichen Mordes. Bald folgt ein grauenhafter Todesfall dem nächsten, und in der Stadt macht sich die Überzeugung breit, daß ein Vampir sein Unwesen treibt. Vicki, die selbst nicht weiß, was sie glauben soll, wird immer tiefer in die Untersuchung und das Böse, das dahinter lauert, verwickelt ...
Klappentext "Blutzoll"

Jahrhundertelang lebten die Werwölfe Kanadas in Frieden mit den Menschen. Doch jetzt muß jemand ihr strenggehütetes Geheimnis entdeckt haben – jemand, der einen nach dem anderen mit Silberkugeln erschießt. Vicki Nelson und ihr Vampirfreund Henry Fitzroy werden in dieser Angelegenheit um Hilfe gebeten und müssen bald darauf fürchten, daß die ganze Sache eine Nummer zu groß für sie sein könnte ...
Klappentext "Blutspur"

Zwei geheimnisvolle Todesfälle im Völkerkundemuseum von Toronto halten Vicki Nelson, Mike Celluci und Henry Fitzroy auf Trab. Jahrhunderte war er eingeschlossen in einen Sarkophag, der nie wieder geöffnet werden sollte, geduldig auf eine Gelegenheit wartend. Doch das Warten hat ein Ende. Nun greift er nach dem Geist der ahnungslosen Städter, um sich mit ihrer Hilfe für sich und seinen Gott ein Reich zu schaffen, und nur drei Leute haben eine Ahnung, was vor sich geht ...
Klappentext "Blutlinien"

Jemand ist entschlossen, die Geheimnisse des Lebens nach dem Tode zu ergründen und gedenkt, Vicki Nelsons Mutter zum Versuchskaninchen zu machen! Wird die Privatdetektivin es zusammen mit ihren Partnern, Mike Celluci und Henry Fitzroy, zu verhindern wissen, daß Mrs. Nelson zu einer der wandelnden Toten wird?
Klappentext "Blutpakt"

Bei Henry Fitzroy spukt es.

Der Vampir, Schriftsteller und Bastardsohn Heinrichs VIII. hat Jahrhunderte überlebt, indem er sich an den Kodex der Vampire hielt. Er tötete nicht ohne Not, fiel nicht auf und drang nie ins Territorium anderer Vampire ein. Doch jetzt ist Henry kurz davor, das Undenkbare zu tun. Er wird den Kodex brechen.

Alles beginnt damit, daß Henry im Zwielicht erwacht und entdeckt, daß ein Geist in seine Zuflucht eingedrungen ist. Dieser spielt mit dem Vampir ein gefährliches, allnächtliches Spiel. Henry darf seinem geheimnisvollen Besucher eine Frage stellen. Lautet die Antwort "nein", stirbt jemand. Henry gerät in eine Zwickmühle und hat nur eine Wahl: Privatdetektivin Vicky Nelson anzurufen und sie um Hilfe zu bitten. Henry kann nur hoffen, daß er und Vicky dieses Spiel überstehen werden ...
Klappentext "Blutschuld"

Nach der Serie wurden wir, meine Frau und ich, neugierig auf die Originale, in deutscher Übersetzung bei Feder&Schwert erschienen. Wie man an den obigen Klappentexten sehen kann, entspricht die Serie weitestgehend den Büchern, "Blutpakt" und "Blutschuld" sind aber beide nicht in der Verfilmung enthalten. Ebensowenig wie Colleen als Vickis Sekretärin, wobei dieser Charakter meines Erachtens eine echte Bereicherung der Geschichten darstellt. Vergleicht man jedoch die Geschichten mit der Serie, so stellt sich die literarische Vicki Nelson als deutlich düsterer dar. Die positive Grundstimmung, die die Verfilmung von "Blood Lines" auszeichnet, ist in den Büchern in deutlich geringerem Maße enthalten. Auch ist nach meinem persönlichem Eindruck die Vicki Nelson der Fernsehserie deutlich emanzipierter als ihr literarisches Original. Das ist aber den Zeitläuften zuzurechnen, die Fernsehserie ist immerhin mehr als 15 Jahre nach den Romanen produziert worden.

Dabei ist es nicht etwa so, daß die Romane schlechter als die Fernsehserie sind, sie sind nur ganz einfach anders. Die Grundstimmung ist wesentlich düsterer, das Szenario der Vampirschlampen, das durch Stephenie Meyer 2005 (also 15 Jahre nach den Romanen von Tanya Huff) populär gemacht wurde, spielt in den Romanen um Vicki Nelson keine Rolle. Die Romane erinnern eher an die Geschichten von Anne Rice, sie sind düster, blutig und schildern die phantastische "Realität" von Toronto ohne die Jahrzehnte später in derartigen Plots fast schon zum Standard verkommene romantische Brille. Von daher kann ich jedem, der die Fernsehserie mochte, die Bücher uneingeschränkt empfehlen - ebenso wie ich jedem Tanya-Huff-Fan die Verfilmung nahelege.

Montag, 10. März 2014

Tanya Huff : Vicki Nelson (I)



Blood Ties
Kanada 2007, Lifetime
Produzent : Peter Mohan
Darsteller : Christina Cox, Kyle Schmid, Dylan Neal, Gina Holden
22 Episoden in 2 Seasons
946 Minuten, 19,99 €
AMAZON-Link


Es beginnt mit Blut und Tod in den Straßen des nächtlichen Toronto. Vicki Nelson, ein früheres Mitglied der Mordkommission und jetzt Privatdetektivin, wird Augenzeugin des ersten schrecklichen Mordes. Ein grauenhafter Todesfall folgt dem nächsten, und in der Stadt macht sich die Überzeugung breit, daß ein Vampir in Toronto sein Unwesen treibt ...
Klappentext "Blutzoll"

Ich habe ja kein Problem mit den moderneren, romantischen Darstellungen der Vampire. Ich gucke Nick Knight, lese Kim Harrison und fühle mich dabei gut unterhalten. Ich gebe allerdings zu, daß ich "True Blood" und "Vampire Diaries" abgebrochen und "Bis(s) zur letzten Fangzahnkaries" nach einer Leseprobe schaudernd weggelegt habe.

Aber es gibt ja noch die anderen Romane und Serien. Etwa die Vicki-Nelson-Geschichten von Tanya Huff, einer Spitzenautorin aus Kanada. Mit ihnen kam ich das erste Mal in Berührung, als ich bei Saturn nach einer neuen Serie suchte und mir "Blood Ties" (den deutschen Titel ignorieren wir mal) in die Hände fiel. Daher auch zuerst die Serie, dann die Bücher.

Vicki Nelson wird mehr und mehr nachtblind und muß aus dem Polizeidienst ausscheiden. Sie arbeitet als Privatdetektivin und trifft auf den Vampir Henry Fitzroy. Zusammen mit ihm und ihrem Kollegen Mike Cellucci macht sie in der ersten Doppelfolge einen Dämonenbeschwörer unschädlich. Sein Opfer, eine Goth namens Colleen, wird ihre Sekretärin. Im Verlauf der Serie arbeiten die vier immer enger zusammen.

Das erste, das mir auffiel : Brilliante Schauspieler !!! Tatsächlich wird Mike Celucci für mich immer durch Dylan Neal verkörpert sein, so präzise trifft er den mit beiden Beinen in der Realität stehenden Cop. Und Henry Fitzroy, verkörpert durch Kyle Schmid, ist ein Comic-Zeichner, kein Liebesromanautor. (Sorry, Tanya.) Vicki Nelson hat eine Sekretärin, die die nötigen Kenntnisse und Kontakte zum Lösen der Fälle aufweist. Gina Holden (übrigens die Dale Arden aus der modernen "Flash Gordon"-Version) bringt sie toll rüber. Und, last but not least, Vicki Nelson herself. Verkörpert durch Christina Cox wird hier eine erwachsene und emanzipierte Frau in den Mittelpunkt gestellt, und nicht ein blutjunges blondes Küken, wie es in US-Serien leider oftmals der Fall ist. Insgesamt ein sehenswerter Cast.

Die Folgen selber sind ebenfalls sehr gut gelungen, es wiederholt sich nichts und der Sense of Wonder schimmert in jeder Folge wieder neu durch. Auch beim zweiten Mal, als ich alle Folgen bereits kannte, kam beim Sehen keinerlei Langeweile auf. [In einer Folge spielt übrigens Danny "Machete" Trejo mit.] Die Plots sind abwechslungsreich und die Interaktionen der Charaktere untereinander schön dargestellt. Schade, daß nach 22 Folgen Schluß war.

Zum Abschluß noch ein lesenswerter Bericht über die Serie von Rachel Hyland via geekspeak : After the Fall.


Sonntag, 9. März 2014

Perry Rhodan 2736 - Hubert Haensel : Der greise Hetran


Hubert Haensel : Der greise Hetran
Perry Rhodan 2736, 21.01.2014
Originalausgabe
Titelbild : Dirk Schulz


Perry und Bostich erhalten das Vektorion.
Details

Ein sehr politischer Roman, der die unterschiedlichen Strömungen in Larhatoon darstellt, die bei der Drängelei für die Nachfolge des jetzigen Hetrans Koonepher-Trest, auftreten. Sehr schön wird deutlich gemacht, daß die Laren-Gesellschaft kein homogener Block ist, sondern von sehr unterschiedlichen Individuen mit sehr unterschiedlichen, oftmals gegensätzlichen Einstellungen, insbesondere der atopischen Besatzung gegenüber, regiert wird.

An diesem Heft wird besonders gut deutlich, daß sich die PR-Macher einen altes stlistisches Mittel der Serie handwerklich wieder stark in den Vordergrund stellen : Die Ein-Heft-Protagonisten. Koccov wird sehr ausführlich dargestellt und gut eingeführt. Auch wenn seine eigentliche Bedeutung als Träger einer Bombe, die den Hetran tötet, nur wenige Zeilen ausmacht. Hat mir gut gefallen. Allerdings verkalkulierte sich Hubert Haensel durch diese Einführung etwas, die eigentlich Übergabe des Vektorions kam für meinen Geschmack zu kurz. Auch fehlten mir Hinweise darauf, was dieser "Fingerknöchel" eigentlich sein soll. Das fand ich schon etwas sehr irritierend. Aber egal, mal sehen, was Susan Schwartz aus der Situation macht.

Samstag, 8. März 2014

DieZukunft.de

Es gibt eine neue deutsche SF-Seite : DieZukunft.de.

Betrieben von Random House, die damit offenbar Alt-Artikel unter anderem aus dem überteuertem Heyne SF-Jahrbuch digital zugänglich machen wollen. Auf dieser Seite sind unter anderem mehrere lesenswerte Artikel von Cory Doctorow, Margaret Atwood, Simon Spiegel und Christian Endres. Angenehm, denn selbst ich lese Sekundärliteratur lieber digital am Bildschirm als auf Totem Baum.

Wobei offenbar nicht alle Autoren wussten, daß ihre Texte auf dieser Seite online gingen. Während Christian Endres sogar in seinem Blog auf DieZukunft.de hinwies, war sich Simon Spiegel diese Seite vollkommen unbekannt. Dürfte unter "Anlaufschwierigkeiten" zu verbuchen sein. Auf jeden Fall sollte man die Seite im Auge behalten.

Perry Rhodan 2735 - Leo Lukas : Das Kontrafaktische Museum


Leo Lukas : Das Kontrafaktische Museum
Perry Rhodan 2735, 17.01.2014
Originalausgabe
Titelbild : Swen Papenbrock


Perry und Bostich besuchen das Kontrafaktische Museum auf Axxallia-Annor.
Details

Deutlich weniger nostalgisch als bisher geht es weiter. Leo Lukas erzählt vom Kontrafaktischem Museum, in dem die Onryonen darstellen, was ohne ihre Einmischung mit der Laren-Galaxis passiert wäre. Dabei schafft er es, die Umgebung interessant darzustellen, er gibt sozusagen noch mehr "Fleisch" an das Gerippe des Laren-Universums nach dem Konzil. Und auch wenn das Ganze etwas vom Enterprise-Holodeck hat, fand ich den Roman gut.

Wobei mich dieser Roman zu Spekulationen reizt : Was, wenn Perry tatsächlich den Weltenbrand gelegt hat ? Allerdings nicht unser Perry, sondern der in 600-650 beschriebene Anti-Perry ? Das würde viel erklären ...

Freitag, 7. März 2014

Perry Rhodan 2734 - Uwe Anton : Der Wald und das Mädchen


Uwe Anton : Der Wald und das Mädchen
Perry Rhodan 2734, 10.01.2014
Originalausgabe
Titelbild : Swen Papenbrock


Auf Volterhagen wird Bostichs Arm wiederhergestellt. Perry und Bostich machen sich zusammen mit einem onryonischem und einem larischem Archäologen auf den Weg zum Kontrafaktischem Museum auf Axxallia-Annor.
Details

Volterhagen - da werden Erinnerungen wach :

[...] Ohne Zwischenfälle erreicht die MORGEN die Galaxie der Laren und nimmt dort Kurs auf Volterhagen. Im Temonth-System angekommen, fliegt ein Beiboot mit Saedelaere, Tolot, Gucky und Olw nach Volterhagen und versteckt sich in einem Gebirge. Für die Suche nach dem Beraghskolth gibt ihnen Rhodan drei Tage Zeit, und kaum gelandet, beginnen Alaska, Tolot und Gucky mit der Suche. Gucky spürt die Spannung zwischen Alaska und Tolot und bohrt nach. Endlich erklärt sich der Haluter und gibt seine Schwangerschaft offen zu.

Auf einem verlassenen Raumhafen, den die Laren als Versuchsgelände verwenden, finden sie das Beraghskolth. Ihre Ankunft ist aber von zwei Laren entdeckt worden. Greikenborth-Faalk und Leggarthor-Vrent haben den Auftrag, eine Mastibekk-Pyramide zu erforschen, und messen mit ihren Instrumenten die Teleportation Guckys an. Die beiden informieren Fonsterthan-Mork, den wissenschaftlichen Leiter der Forschungsstation. Dieser hält die Ortung für das Ergebnis eines Experiments, fragt aber zur Sicherheit bei dem Sicherheitsverantwortlichen Kario-Wurk nach ungewöhnlichen Ereignissen nach. Kario-Wurk verneint die Frage, Fonsterthan-Mork bleibt aber weiter misstrauisch und ordnet eine Routineuntersuchung des Geländes an. Greikenborth-Faalk und Leggarthor-Vrent verfolgen die Teleportationen des Ilts weiter, ohne aber den Standort bestimmen zu können. In den beiden erwacht der Jagdtrieb, und sie vermuten, dass das Ziel von möglichen Eindringlingen nur das Beraghskolth sein kann. Die beiden brechen zur Lagerhalle auf, in der das Beraghskolth aufbewahrt wird.

Tolot, Alaska und Gucky untersuchen inzwischen die Lagerhalle und das Beraghskolth. Dabei stellen sie fest, dass das Beraghskolth als Ganzes zu groß ist, um aus der Lagerhalle gestohlen zu werden. Kurz bevor sich die drei zurückziehen, beginnt bei Tolot der Geburtsvorgang. Tolot windet sich vor Schmerzen und bittet Gucky, nicht mit ihm zu teleportieren. Alaska befürchtet zu recht, dass das Gebrüll Icho Tolots die Laren auf sie aufmerksam macht. Tolot zieht sich für die Geburt zurück, und Gucky teleportiert auf das Dach der Lagerhalle, um die Gegend zu beobachten. Er entdeckt Greikenborth-Faalk und Leggarthor-Vrent, die auf das Wachpersonal der Lagerhalle einreden. Gucky paralysiert die Gruppe und kehrt zu Alaska zurück. Dieser hat in der Zwischenzeit die rettende Idee. Er will das Beraghskolth in seine Einzelteile zerlegen und diese durch den Fluchttransmitter an Bord des Beibootes zur MORGEN abstrahlen. Gucky holt den Transmitter und Olw verlässt den Planeten mit dem Beiboot. Zurück in der Lagerhalle beginnen Alaska und Gucky mit der Arbeit, als Kario-Wurk das Fehlen der Wachposten gemeldet wird. Der Lare beordert sofort Truppen und gepanzerte Gleiter zum Beraghskolth. Alaska gelingt es, die Laren mithilfe des Anzugs der Vernichtung und seines Cappin-Fragments solange aufzuhalten, bis das letzte Teil des Beraghskolth durch den Transmitter gegangen ist. Bei den Kämpfen wird aber das Kind Tolots durch Strahlschüsse getötet. Den drei Gefährten gelingt die Flucht durch den Transmitter. Tolot lässt sein totes Kind auf Volterhagen zurück.

Am 7. März 3581 kehrt die MORGEN zur SOL zurück.
PR 731

Es ist ja ziemlich mutig von Uwe Anton, sich an dieser Historie (der Autor war immerhin William Voltz) messen zu lassen. Was ebenso für Redakteur und Expokratie gilt. Einen Laren-Klon, entwickelt aus den Zellen von Tolots totem Baby auftreten zu lassen, ist schon heftig. Und doch : Es klappt. Ebenso wie vor ihm Michael Nagula gelingt auch Uwe Anton die perfekte Balance zwischen Reminiszenzen, Nostalgie und der Moderne. Man spürt die Begeisterung, mit der er an dem neuen Zyklus mitarbeitet, den Spaß, den er beim Schreiben empfunden hat, als er auf 40 Jahre alten Spuren wandeln durfte. Gerade mir als Altleser vermittelt er ein angenehmes Gefühl bei der Lektüre. Und wenn auch einige der Witze eher auf meinem Niveau liegen (bei dem selbst mir positivst zugewandte Personen erschüttert den Kopf schütteln), habe ich den Roman genossen. Und bin jetzt mal gespannt, wie es weitergeht und wie sich die anderen Autoren der Reminiszenz-Thematik annehmen.

Donnerstag, 6. März 2014

Perry Rhodan 2733 - Michael Nagula : Echo der Apokalypse


Michael Nagula : Echo der Apokalypse
Perry Rhodan 2733, 03.01.2014
Originalausgabe
Titelbild : Swen Papenbrock


Getarnt als Onryonen kommen Perry und Bostich in Larhatoon an und machen sich auf den Weg nach Volterhagen.
Details

So, nach einer kleinen Grippe und ein bißchen Arbeit geht's weiter, wieder mit einem Gastautor. Diesmal Michael Nagula. Den habe ich als Autor nicht in positiver Erinnerung, die Romane, die ich bisher vom ihm las, gefielen mir nicht. Dagegen halte ich ihn für einen begnadeten Sekundärliteratur-Autor, jedes Sachbuch, auf dem Nagula steht, kaufe ich unbesehen. So war ich ziemlich gespannt auf seinen PR-Roman, denn seine aktive PR-Zeit habe ich nicht miterlebt.

Nachdem ich den Roman zuende gelesen habe, sah ich zuerst in der Perrypedia nach. Soso, Jahrgang '59. Mein Alter. Offenbar auch Fanboy des Aphilie-Zyklus. Ebenso wie Uwe Anton. Diese Begeisterung merkt man der Geschichte an, Nagula erzählt mit Hingabe eine Lückenfüller-Story und füllt die aktuelle Laren-Galaxie mit Substanz. Es ist schwer, sich dem Sense of Wonder, den er ebenso wie Anton beschwört, zu entziehen, speziell wenn man wie ich die Aphilie-Geschichten und die Odyssee der SOL in positivster Erinnerung hat. Dabei gelingt es ihm, eine neue Geschichte zu erzählen, die einerseits mit Reminiszenzen bis zum Rand gefüllt ist, andererseits aber trotzdem innovativ bleibt. Ein solcher Lückenfüller-Band ist auch unbedingt nötig gewesen, um die Leser auf die Larhatoon-Szenerie einzustimmen. Sehr schön und - zumindestens für Perry-Rhodan-Altfans - auch unbedingt lesenswert. Das fängt ja gut an, das neue Perry-Rhodan-Jahr.