Montag, 30. April 2012

Michael K. Iwoleit : Die letzten Tage der Ewigkeit


Michael K. Iwoleit : Die letzten Tage der Ewigkeit
Wurdack-Verlag 2012, Story-Collection II
Paperback, 256 Seiten, 12,95 Euro
ISBN 978-3-938065-83-9


Diese Story-Collection ist nach "Willkommen auf Aurora", in der neue Stories von Heidrun Jänchen erschienen sind, die zweite, die der Wurdack-Verlag dieses Jahr vorlegt, "die erste Sammlung von Michael K. Iwoleits Science-Fiction-Erzählungen", wie der Verleger betont. Man kann sich also schon jetzt auf eine zweite freuen.

"Die letzten Tage der Ewigkeit" enthält sechs zwischen 1995 und 2011 entstandene Kurzgeschichten und Novellen, darunter eine erweiterte Fassung seiner Novelle »Ich fürchte kein Unglück« sowie die neue Erzählung »Zur Feier meines Todes«. Im einzelnen sind dies :

Der Schattenmann (aus Wolfgang Jeschke (Hrsg.) : "Das Proust-Syndrom", Heyne 1999)
Die letzten Tage der Ewigkeit (aus NOVA 6, BoD 2004)
Planck-Zeit (aus H.W. Mommers : "Die Legende von Eden" (Visionen 2), Shayol 2005)
Ich fürchte kein Unglück (aus NOVA 4, BoD 2003)
Zur Feier meines Todes
Wachablösung (aus Wolfgang Jeschke (Hrsg.) : "Partner fürs Leben", Heyne 1995)

Wie steht es so treffend in der Verlagsankündigung : "In Iwoleits Erzählungen geht es immer wieder um Aufbrüche in eine posthumane Welt, voller Verheißungen, aber auch voller Schrecken. Seine Figuren sind häufig Wissenschaftler oder Techniker, die an Weggabelungen des Fortschritts mit existenziellen Fragen konfrontiert werden: Was macht den Menschen aus? Was bleibt, wenn die Geschichte über den Menschen, wie wir ihn kennen, hinausgegangen ist?" Man merkt, MKIs Geschichten sind keine leichte Kost. Selbst seine vordergründig einfachen Stories enthalten tiefgründige, oftmals hochphilosophische Ideen und Gedankengänge, mit denen es sich die Auseinandersetzung lohnt. SF at its best, sozusagen. Denn bei aller Tiefgründigkeit und Philosophie vergisst MKI doch eines nie : Eine gute Geschichte zu erzählen. Und so sind seine Geschichten auch immer für den reinen Konsumenten, der sich an gut gesetzten Worten und einem interessantem Plot erfreut, ein Genuß.

Michael K. Iwoleit ist mir insbesondere durch seine Novelle "Der Moloch" aus Visionen 4 präsent. Herausragend selbst unter den Visionen-Stories erzählt hier ein deutscher Autor eine SF-Geschichte – die auch voll und ganz in Deutschland spielt und deutsche Eigen- und Gegebenheiten enthält. Für mich damals ein Novum, auch heute ganz selten in dieser Präsenz bei deutschen Autoren vorhanden ("Nebra" von Thomas Thiemeier war der letzte Roman, an den ich mich erinnere), begann für mich damals durch diesen "Moloch" die Begeisterung für deutsche Science Fiction, Fantasy und Phantastik. Von daher kann ich bei Michael K. Iwoleit nicht vollständig objektiv sein. Und will das eigentlich auch gar nicht. Mich hat das neue Konzept des Wurdack-Verlags, neben den Anthologien jetzt auch Autoren-Kollektionen herauszugeben, sowieso erfreut und beeindruckt. Daß die ersten beiden dieser Kollektionen von Heidrun Jänchen und Michael K. Iwoleit sind, fand ich ebenfalls ausnehmend gelungen. Die hier in " Die letzten Tage der Ewigkeit" enthaltenen Stories kenne ich zwar schon teilweise, so habe ich beispielsweise alle NOVA-Bände und ebenso alle 4 Visionen-Anthologien. Aber der geballte Impact von Iwoleit in dieser Kollektion hat einen gewissen Charme. Nicht nur folgt hier eine gute Geschichte der nächsten, auch werden die verschiedensten philosophischen Ideen angerissen und ausgeführt, kurz, das Hintereinanderlesen von Iwoleits Stories ist ein echter Lesegenuß.

Story-Kollektionen und Anthologien haben oftmals einen großen Mangel. Sie werden kommentarlos dem harmlosen Leser um die Ohren gehauen. Ohne Einleitung, ohne Nachwort, ohne Detail-Einleitungen zu den einzelnen Geschichten erfreut sich der Leser zwar der Stories an sich, doch oftmals fragt er sich : "Quid ?". Uschie Zietsch hat in ihrem Fabylon-Verlag bei der Uwe-Anton-Anthologie Maßstäbe gesetzt und ihn jede Story einzeln einleiten und kommentieren lassen. Soweit geht Ernst Wurdack mit dieser Anthologie zwar nicht, jedoch stösst der geneigte Leser als erstes auf ein Vorwort von Franz Rottensteiner, in dem sich dieser enthusiastisch mit der SF des Michael K. Iwoleit auseinandersetzt. Vielleicht etwas zu unkritisch, aber sehr detailliert. Ich fand das sehr angenehm und hoffe, daß der Wurdack-Verlag mehr solcher Einleitungen veröffentlicht. Das Buch endet allerdings etwas abrupt, nach der letzten Zeile kommt noch eine Seite Verlagswerbung und gut ist. Hier wünsche ich mir beim nächsten Band eine ausführliche Bio- und Bibliographie des Autors, auch gerne vom ihm selbst verfasst.

Insgesamt eine lesenswerte Story-Collection, mit der der Wurdack-Verlag sich einmal mehr als der Verlag für SF-Kurzgeschichten profiliert hat.

Sonntag, 29. April 2012

Klassiker in Neuauflage : Jim Parker

Ich erhalte ja diverse Newsletter von Kleinverlagen und SF-Versandhäusern. Oftmals werden dort klassische SF-Serien und Einzelromane liebevoll neu aufgelegt. Ein Beispiel dafür ist der HJB-Verlag mit seinen Buchausgaben von Clark Darltons "Die Zeit ist gegen uns" (Link) und William Voltz' "Die letzten Menschen der Erde" (Link). Nach dem heutigem Mail vom Mohlberg-Verlag, in dem eine Neuauflage von Jim Parker angekündigt wird, möchte ich diese News ebenso wie ältere Neuausgaben der verschiedensten Verlage einfach einmal weiterverbreiten.

Zunächst die Informationen des Mohlberg-Verlages über "Jim Parker", von mir etwas aufbereitet :


JIM PARKER
Die Serie startete in der UTOPIA-Reihe des Pabel Verlages im Jahr 1953; die ersten 43 (bis 1955) Ausgaben dieser Reihe waren allesamt den Abenteuern unseres Helden gewidmet. Danach wurden immer mehr andere SF-Romane deutscher und auch fremdsprachiger Autoren in die Reihe aufgenommen, der Anteil der JIM PARKER-Romane ging drastisch zurück. Nur noch 16 Ausgaben erschienen – über einen längeren Zeitraum verteilt – bis 1958 zum Abschluss der Serie in UTOPIA 129; dies war dann der insgesamt 59. JIM PARKER-Roman.

Die Neuausgabe erscheint in einer Sammlerauflage (111 Exemplare) der 59 Hefte in Buchform mit allen Innenillustrationen und den Titelbildern in Farbe. Jeweils vier Hefte werden in einem Buch abgedruckt.

Vorläufiger Veröffentlichungszeitplan
05/2012 - JP01 - Auf dem künstlichen Mond
08/2012 - JP02 - Kurierflug nach Orion-City
08/2012 - JP03 - Flucht vor dem Kometen
08/2012 - JP04 - Planetoid Luzifer
12/2012 - JP05 - Spione vom Mars?
12/2012 - JP06 - Gespenster im Weltraum
02/2013 - JP07 - Uranfieber
02/2013 - JP08 - Hölle Merkur
05/2013 - JP09 - Unternehmen Titan
05/2013 - JP10 - Der Kriegsplanet
06/2013 - JP11 - Sturz in die Unendlichkeit
06/2013 - JP12 - Die Kugeln der Uraniden
09/2013 - JP13 - Die Stadt der Sirianer
09/2013 - JP14 - Station Einstein
09/2013 - JP15 - Die verlorene Erfindung

JP 1 - Auf dem künstlichen Mond
Der erste Jim-Parker-Band enthält die Utopia-Hefte 1-4, die identisch mit den ersten 4 JP-Abenteuern sind.
Strafkolonie Mond
Das ›Staatliche Atom-Territorium‹ lässt die gefährlichen, bei der Gewinnung von Atomenergie anfallenden radioaktiven Nebenprodukte auf Anraten des Raumschiffkommodore Jim Parker nach dem Mond verfrachten. Die ›Gelbe Union‹ versucht, die Anlagen des S.A.T. auf dem Mond zu vernichten.
Die Macht des Unheimlichen
Alarm und Schrecken in der Atomstadt. Die ›Gelbe Union‹ hat ihren Großangriff eröffnet. Eine geheimnisvolle lenkbare Raumstation erscheint über Orion-City. Jim Parker wird als Geisel entführt. Man droht, ihn zu ermorden, falls Orion-City nicht seine geheimen Forschungsanlagen ausliefert.
Panik im Weltall
Ein interplanetarisches Verkehrsunternehmen rüstet in Detroit zur ersten ›Vergnügungsfahrt‹ in den Weltraum. Mit dreißig dollarschweren, abenteuerlustigen Passagieren an Bord startet das Raumschiff GLOBETROTTER zu einer ›Spritztour ins Weltall‹. Eine Reihe dramatischer Zwischenfälle bringt Raumschiff und Fahrgäste in eine äußerst gefährliche Situation.
Auf dem künstlichen Mond
Jenseits der Grenzen der irdischen Atmosphäre entsteht eine kosmische Außenstation. Jim Parker und seine Männer müssen nicht nur mit den technischen Schwierigkeiten fertig werden, sondern sie haben es darüber hinaus mit geheimnisvollen Gegnern zu tun, die den künstlichen Mond in den Dienst zerstörerischer Pläne stellen wollen.

274 Seiten, Innenillustrationen, Abbildung der Titelbilder in Farbe, DIN A5, 34,90 €

Die ersten UTOPIA-Bände, die hier in Neuauflage herauskommen, werden auf eBay und anderswo zu horrenden Preisen gehandelt. Daher ist es sehr schön, daß der Mohlberg-Verlag hier diese Romane wieder einem breiterem Publikum zugänglich macht. Es sind typische utopische Romane der deutschen Wirtschaftswunderzeit, also relativ konservativ und leicht naiv. Heutzutage nicht mehr unbedingt leicht lesbare Ware, definitiv nichts für den einfachen SF-Fan, aber wer sich für deutsche Nachkriegs-SF interessiert, wird um diese Ausgabe nicht herumkommen.

Bezugsquelle
Heinz Mohlberg Verlag
Büro : Hermeskeiler Strasse 9 / D-50935 Köln
Laden : Sülzburgstr. 233 / 50937 Köln / Fr 15.00-18.30 / Sa 11.30-15.00 & nach Vereinbarung
eBay-Shop : enricocolonia
E-Mail: heinz@mohlberg-verlag.de / www.mohlberg-verlag.de

Harald Giersche (Hrsg.) : space rocks


Harald Giersche (Hrsg.) : space rocks
Anthologie
Begedia 2011
Titelbild : Klaus G. Schimanski
Hardcover, 318 Seiten, 17,90 €
ISBN 978-3-9813946-1-0


Nachdem Harald Giersche mit seinen selbstverlegten "fantastic episodes" jahrelang ein relativ wenig beachtetes Dasein gefristet hat, machte er 2011 mit seinem neugeründetem Begedia-Verlag durch zwei SF-Anthologien von sich reden. Die erste, "Prototypen und andere Unwägbarkeiten", enthielt bereits diverse bemerkenswerte Geschichten bedeutender deutscher SF-Autoren. Und auch diese Anthologie enthält 8 nicht weniger faszinierende Novellen.

Uwe Post : Abgek. Mekkaterrnak
Siggi aus'm Ruhrpott trifft 'nen Außerirdischen mit 'ner Raumschiffpanne. Kurz entschlossen repariert Siggi mit'm Taschenmesser dat Ding und wird zum Dank auf einen Rundtrip ins All mitgenommen. Ein Erdling im Weltall – ein empfindlicher Wettverlust für die Leute auf Na Ta Riven, der nur durch die völlige Zerstörung der Erde abgewendet werden kann. Als Siggi durch Käferbefall zur Schwarmintelligenz wird, erledigt sich das Problem jedoch von selbst.
Platt, platter, am plattesten – so kann man die Gags dieser Story ohne Zweifel beschreiben. Und doch gelingt es Uwe Post, jeden einzelnen Gag zu zünden und die Story zu einer urkomisch-klamaukig-chaotischen Perle zu machen. Einmal mehr hat Uwe hier seine Vorherrschaft über den Humor in der deutschen SF verteidigt. Und wie auch seine Romane (Symbiose, Walpar Tonraffir) sprudelt auch diese Geschichte nur so über von wahnwitzigen, chaotischen und ungeheuer kreativen Ideen. Unbedingt lesenswert.

Karla Schmidt : Allein. Auf dem Wind
Auf den Bruchstücken einer auseinandergebrochenen Erde kämpfen Vogelartige und Menschen um ihre Existenz.
Mit dieser Geschichte kann ich nichts anfangen. Obwohl straightforward, in sich konsistent und logisch erzählt, komme ich weder mit Ambiente noch mit der Handlung wirklich klar. Was eventuell auch dadurch bedingt ist, daß die Geschichte weder SF noch Fantasy ist, sondern eine phantastische Story mit SF- und Fantasy-Elementen darstellt. Stilistisch teilweise sehr pilcheresk, bleibt der Rest Geschmackssache.

Frank W. Haubold : Das Paradies des Jägers
Die Erde ist eine Diktatur. Einer ihrer Vollstrecker wendet sich gegen die Unterdrückung – mit Hilfe von KIs und anderen freiheitsliebenden Intelligenzen.
Eine sehr interessante Story. Haubold benutzt die Form einer SF-Action-Geschichte, um hochphilosophische Gedanken und Inhalte zu transportieren. Neben der "Live Free or Die"-Aussage dreht sich diese Geschichte um die Perzeption der Welt, die Realität oder Irrealität dessen, was wir sehen, hören, schmecken, fühlen und empfinden. All dies ohne erhobenen Zeigefinger und oberlehrerhafte Attitüden. Und – und diesen Punkt halte ich für den bemerkenswertesten – in der Form einer positiven Utopie. Falls dies auch der Stil von Frank W. Haubolds neuer Space Opera ist ("Götterdämmerung" erscheint demnächst bei Atlantis), steht uns SF-Fans dieses Jahr noch ein aufregendes Leseerlebnis bevor.

Armin Rößler : Die Straße
Ger Passendale hat sich in die Wildnis zurückgezogen und hilft den Eingeborenen, eine eigene Technologie zu entwickeln. Nach einem Unfall auf der an seinem Haus vorbeiführenden Straße holt ihn seine Vergangenheit ein ...
Auch in dieser Geschichte spielt Armin Rößler den ihm eigenen "schriftstellerischen Standard" aus und erschafft in wenigen Sätze eine immens reichhaltige exotische Welt auf einem fernem Planeten. Der Leser wird sozusagen provoziert, diese Welt selbst weiterzuerkunden. Eine schöne Idylle – die unvermittelt durch Eindringlinge unwiderruflich zerstört wird, durch Menschen, die ihre eigenen absurden Vorschriften und Ehrbegriffe auch jedem anderem aufzwingen wollen und dafür über Leichen gehen. Von daher ist diese Story ein klares Statement zum heutigen Zustand der Gesellschaft in Deutschland, das Rößler geschickt in die dafür schon klassisch zu nennende Form einer SF-Story verpackt hat. Lesenswert !

Frederic Brake : Homeboy
Genialer Wissenschaftler entwickelt Sternenantrieb und wird von Konzernen verfolgt. Ihm zu Seite stehen einige Freaks, die auf dem Mond und Umgebung ihren Lebensunterhalt verdienen.
Diese Geschichte hat keinen tieferen Sinn. Überhaupt keinen ! Dafür merkt man in jeder Zeile, wieviel Spaß der Autor beim Spinnen dieses SF-Seemannsgarns hatte, beim Entwicklen dieser aus klassischen SF-Versatzstücken zusammengesetzten Räuberpistole. Nett und lesenswert, für Fans klassischer Abenteuer-SF des 19. und 20. Jahrhunderts ein unbedingtes Muß !

Nadine Boos : Kryophil
Die erste Landung auf dem Jupitermond Europa ist auch die erste Begegnung mit exoterrestrischen Lebensformen.
Spannend und stilistisch einwandfrei erzählt macht es immer wieder Spaß, Nadine Boos zu lesen. Allerdings verstehe ich den tieferen Sinn dieser Geschichte nicht, für mich ist sie eine einfach gestrickte "Go West, Young Man!"-Story, ansonsten nicht weiter bemerkenswert.

Christian Günther : Yuriks Schiff
Auf einem kargem Planeten kämpfen die Überlebenden einer Raumschiffshavarie um ihr Überleben.
Sorry, aber das ist keine Kurzgeschichte. Das ist der Anfang eines (Episoden-?) Romans, den ich gerne lesen würde. Ebenso wie bei "Rost" zeigt Christian Günther hier großes Story-Telling-Talent, so daß ich diese Geschichte (und hoffentlich bald auch den daraus resultierenden Roman) nur jedem weiterempfehlen kann.

Achim Hiltrop : Zollkontrolle
Eine Clou Gallagher-Story : Wie Trigger zur Welt kam
Eine Geschichte, die vor den bisher erschienenen Gallagher-Romanen spielt und ein (bezeichnendes) Licht auf Gallaghers frühere Jahre wirft. Nicht weniger amüsant als die Romane. Kurzgeschichten über Clou sind zwar frei auf Achim Hiltrops Website downloadbar, aber es macht mir mehr Spaß, diese gedruckt auf Papier zu lesen. Jetzt frage ich mich, welcher Verlag das Rennen macht und die gesammelten Gallagher-Short Stories veröffentlicht.

Diese Geschichten werden sehr schön im Hardcover mit Lesebändchen präsentiert und sind auch vom Haptischen her ein echter Genuß. Es fehlen nur noch die Innenillustrationen, um Wurdack und NOVA Anthologie-technisch zumindestens vom Äußeren her vollständig hinter sich zu lassen. Doch auch ohne diese Innenillus kann man diesen Novellenband nur jedem warm ans Herz legen.

Und dieser Band hat auch Fandom-intern Maßstäbe gesetzt. Denn der Herausgeber hat mit ihm bewiesen, daß es sehr wohl möglich ist, einen Story-Band mit den Autogrammen aller Autoren auszuliefern. Ich hoffe doch sehr, daß dieses Beispiel Schule macht.
*energischmitdemFußaufdenBodentappeundstrafendüberdenBrillenrandindieRundegucke*



Samstag, 28. April 2012

Anti-dystopisches Denken

1492
Kolumbus : "Gebt mir drei Schiffe und lasst mich Amerika entdecken!"
Königin : "Oah, nee, keine Großprojekte, lasst uns erst einmal die Straßen von Madrid sauber machen. Du kriegst drei Leute und organisierst eine Müllabfuhr."
Maure (im Hintergrund) : "Hihi"

Absurd ? Nicht wirklich, sondern stattdessen eine typische Denke, wie sie heute bei vielen Entscheidern und sonstigen Kleingeistern vorherrscht. Zusammen mit dem "Demnächst kommt die große Katastrophe"- und "Die Menschen sind ja soooo böse"-Ansatz führte dies in der SF der letzten Jahre zu düsteren Dystopien, die in keinster Weise mehr dem früherem Anspruch einer "Social Fiction" übereinstimmen.

Jetzt (d.h. eigentlich schon im Herbst letzten Jahres, der ursprüngliche Artikel ist vom 28.09.2011) hat sich Neal Stephenson öffentlichkeitswirksam zu Wort gemeldet : Innovation Starvation. Dort sagt er ziemlich treffend :
Believing we have all the technology we’ll ever need, we seek to draw attention to its destructive side effects. This seems foolish now that we find ourselves saddled with technologies like Japan’s ramshackle 1960’s-vintage reactors at Fukushima when we have the possibility of clean nuclear fusion on the horizon. The imperative to develop new technologies and implement them on a heroic scale no longer seems like the childish preoccupation of a few nerds with slide rules. It’s the only way for the human race to escape from its current predicaments. Too bad we’ve forgotten how to do it.
In einem Interview am 17.04.2012 vor MIT-Studenten hat er seine Gedanken aus diesem Artikel noch einmal bekräftigt (Bericht in Technology Review, deutsche Übersetzung). Dort führte Stephenson als Beispiel für kleingeistige Verhinderungspolitik von Innovationen die Versicherungswirtschaft an, die alternative Systeme für Satellitenstarts nicht versichert, weil dafür keine abgesegneten Risikomodelle existieren. Sieht man sich die Kommentare unter diesem Artikel an, findet man genau das gleiche Klein-Klein-Denken auch unter diesen Kommentaren.

Neal Stephenson hat nun eine Anthologie angestossen, die positive Utopien enthalten soll. Nett und sicherlich faszinierend zu lesen. Aber solange Schriftsteller wie John Ringo Romane wie "Planetenkrieg - Feindliche Übernahme" schreiben (hier meine Kommentare dazu) ist für mich die SF-Welt noch halbwegs in Ordnung. Nur wünsche ich mir mehr dieser optimistischen Visionen.

Samstag, 21. April 2012

A Game of Thrones


A Game of Thrones (2011)
Darsteller : Sean Bean, Lena Headey, Peter Dinklage, Madeleine Fairley, Nikolaj Coster-Waldau und andere (siehe unten)
Regisseure : Alan Taylor, Brian Kirk, Daniel Minahan, Timothy Van Patten, David Nutter, David Petrarca
FSK ab 16 Jahren, 561 Minuten


Der König von Westeros stirbt. Es beginnt ein Kampf um seine Nachfolge. Da er selber erst vor zwanzig Jahren den amtierenden König gestürzt hat, gibt es an Bewerbern für die Stelle des Königs keinen Mangel.
Gleichzeitig bedrängen im Norden die Anderen den Wall, einen 700 Fuß hohen Limes.

Damit habe ich mich selber zitiert, die Inhaltsangabe stammt aus meinem Blog-Eintrag zu den Büchern : Link. Dort habe ich weiter geschrieben : "Langweilig, extrem schlecht konzeptioniert, keine durchgängige Story-Line, zerfasert, man bleibt nur bei dem Epos, weil GRRM wenigstens einen blassen Abklatsch seiner früheren Erzählkunst dann und wann durchscheinen lässt." Dies gilt ohne Abstriche auch für die Geschichte dieser Serie. Man hat den Eindruck, der Fantasy-Version von "Unsere kleine Farm" zu folgen. Gute Nacht, John-Boy Lannister. Gute Nacht, Arya Stark.

Soviel zur Story. Und damit dem einzigen wirklich negativen Aspekt dieser Serie. Alles andere dieser Neuheit aus dem Hause HBO ist uneingeschränkt spitzenmäßig : Die Bilder gigantisch, der Sound Spitze und der Cast einfach göttlich. Und die Präsentation der BlueRay-Box i-de-al.

Die Schauspieler : Ein Zwerg dominiert den gesamten Cast. Peter Dinklage als Tyrion Lannister, der Gnom, ist einfach gigantisch. Selten habe ich jemanden so präzise eine Rolle ausfüllen sehen. Dinklage bringt den Lannister-Gnom mit all seinen Befindlichkeiten, aber auch insbesondere seiner überragenden Intelligenz derartig gut rüber, daß sich alleine wegen ihm schon das Ansehen der Serie lohnt.

EddardJaimeArya
Dabei ist er "nur" die Spitze einer wirklich überragenden Besetzung. Sean Bean als Eddard Stark ist natürlich ein Genuß, ebenso wie Nikolaj Coster-Waldau als Jaime Lannister. Aber nicht weniger schlecht sind beispielsweise die Darsteller von Arya und Sansa Stark oder Daenerys Targaryen. Beispielsweise, praktisch jede Rolle ist nicht nur ideal besetzt, sondern wird auch von wirklich guten Schauspielern interpretiert. Petyr, Viserys, Khal Drogo, Cersei : Als wären sie direkt aus dem Buch auf die Leinwand gestiegen. Jeder einzelne Darsteller ist ein guter Grund, diese Serie weiter zu verfolgen. Und das Agieren dieser Leute auf der Leinwand lässt einen die Profanität der Story fast vollständig vergessen.

Die Bilder : Schön, einfach schön. Bereits die Trailer versprachen eine Serie mit dem Sense of Wonder, den man oftmals in Fantasy-Verfilmungen vermisst. Und sie haben nicht zuviel versprochen. Es beginnt mit dem gelungenem Vorspann, in dem sich die Orte, die in dieser Folge (!) eine Rolle spielen, nach und nach entfalten. Es geht weiter mit der Mauer, dem Wall im Norden, eine gigantische Konstruktion, die in genau solchen gigantischen Bildern dem Zuschauer präsentiert wird. Eeryie, die Steppe der Dothraki : Gelungen !

Der Sound passt einfach, ohne zu stören oder die Dialoge zu überlagern, wie das ja manchmal in amerikanischen Filmen (Un-)Sitte ist. Da ich diesbezüglich kein Spezialist bin, kann ich nur sagen, daß er mir gefallen hat. In Zusammenhang mit dem Vorspann fühle ich mich an "Rom" erinnert, eine Serie, die einen ebenso gelungenen Vorspann hatte (allerdings eine bessere Story).

Das Ganze habe ich mir in der deutschen BlueRay-Box gekauft. Die darin enthaltenen Extras sind gelungen, anders kann man das nicht bezeichnen. Nicht nur wird in gezeichneten Bildern und moderiert von Arya und Eddard Stark die Vorgeschichte erzählt, es werden auch die einzelnen Häuser und die Stammbäume dargestellt. Es muß also niemand, der die Bücher nicht kennt, irgendwelche Vorbehalte gegenüber der Serie haben, es wird alles erklärt. @HBO : Ab der dritten Staffel wünsche ich mir das aber echt-verfilmt. Kriegt ihr das hin ?

Zum FSK-Rating : Voll daneben. Diese Serie ist definitiv erst ab 18. Neben diversen Blutbädern enthält die Serie auch diverse Nacktszenen und explizite Beischlaf-Darstellungen. Meistens unmotiviert und ziemlich unnötig. Speziell Girl-on-Girl-Action schien den Regisseuren zu gefallen. Kann ich ja nachvollziehen, ist aber etwas übertrieben eingesetzt. Sichert allerdings die nächsten Staffeln, schätze ich. In jedem Fall nix für Jugendliche !

Darsteller (vollständige Liste)
Lena Headey ... Cersei Lannister
Maisie Williams ... Arya Stark
Emilia Clarke ... Daenerys Targaryen
Aidan Gillen ... Petyr Baelish
Iain Glen ... Ser Jorah Mormont
Sophie Turner ... Sansa Stark
Alfie Allen ... Theon Greyjoy
Peter Dinklage ... Tyrion Lannister
Jack Gleeson ... Joffrey Baratheon
Michelle Fairley... Catelyn Stark
Kit Harington ... Jon Snow
Sean Bean ... Eddard Stark
Richard Madden ... Robb Stark
Isaac Hempstead Wright ... Bran Stark
Conleth Hill ... Lord Varys
Amrita Acharia ... Irri
Nikolaj Coster-Waldau ... Jaime Lannister
Rory McCann ... Sandor Clegane
Donald Sumpter ... Maester Luwin
Jason Momoa ... Khal Drogo
John Bradley ... Samwell Tarly
Mark Addy ... Robert Baratheon
James Cosmo ... Jeor Mormont
Kristian Nairn ... Hodor
Harry Lloyd ... Viserys Targaryen
Owen Teale ... Alliser Thorne
Charles Dance ... Tywin Lannister
Conan Stevens ... Gregor Clegane


Auf Youtube findet man übrigens auch die verschiedenen Character-Features, hier beispielhaft das von Tyrion Lannister. Lohnt sich !

Star Wars - Millenium Falcon


Definitiv ein leichter Frachter der Klasse YT-1300 : Der Millenium Falcon.
Dies erkennt man via Google, wenn man die Parkland High School in Allentown, Pennsylvania sucht. Dies ist eine High School mit langer Geschichte, vor 1945 als South Whitehall High School bekannt. Der Bau der "alten" High School-Gebäude begann dann 1953 - allerdings war sie da noch in der Orefield Road. Die oben gezeigten Gebäude wurden 1999 eröffnet. Da war der Architekt wohl ein Vorfahre von Ted Mosby, seines Zeichens auch Star-Wars-Fan.
Auf jeden Fall scheint mir diese High School neben den offensichtlichen Vorzügen auch noch einige versteckte zu haben.
Homepage
Wikipedia-Eintrag

Gefunden bei GeeksAreSexy

Donnerstag, 19. April 2012

Gesehen im Februar 2012

Oh Mann, es ist April und ich habe meine Seh- und Leselisten für Februar noch nicht einmal fertiggestellt. Da kam mir eben neben der Arbeit auch noch einiges Unangenehmes (und extrem Ablenkendes) aus dem privaten Bereich dazwischen. Aber hier nun die Liste der gesehenen Filme :


Dracula (1958)
Darsteller : Christopher Lee, Peter Cushing, Michael Gough u.a.
Regisseur : Terence Fisher
FSK ab 12 Jahren, 78 Minuten


Ein Klassiker, zu dem man nicht viel sagen muß. Gerade heutzutage, bei dem Vampir-Hype, sollte man diesen (und den folgenden) Film gesehen haben, um wenigsten den Klassiker des Vampirfilms zu kennen.
Wikipedia-Eintrag



Tanz der Vampire (The Fearless Vampire Killers, 1967)
Darsteller : Jack MacGowran, Roman Polanski, Sharon Tate (!) u.a.
Regisseur : Roman Polanski
FSK ab 12 Jahren, 107 Minuten


Auch dies ein Klassiker mit vielen schönen Bildern, siehe oben. Bei dem Vampir-Standard, der heutzutage in vielen Serien Einzug genommen hat, halte ich die Kenntnis dieser beiden Klassiker für unbedingt nötig. Junior habe ich sie so früh als möglich gezeigt, er empfand die gleiche Faszination wie ich vor 40 Jahren. Dabei fand ich diesen Polanski-Film auch beim Wiedersehen deutlich gruseliger als den echten "Dracula" mit Christopher Lee. Dies dürfte auch daran liegen, daß "Dracula" eher ein phantastischer Film ist, "Tanz der Vampire" jedoch ein Horror-Movie der damaligen Zeit.
Wikipedia-Eintrag



jahr 2022 - die überleben wollen (Soylent Green, 1973)
Darsteller : Charlton Heston, Edward G. Robinson, Leigh Taylor-Young, Chuck Connors, Joseph Cotten u.a.
Regisseur : Richard Fleischer
FSK ab 16 Jahren, 93 Minuten
Basiert auf "New York 1999" (Make Room! Make Room!) von Harry Harrison


New York im Jahr 2022 : Die Stadt hat 40 Millionen Einwohner, die meisten davon arbeitslose Hilfeempfänger. Ihre Nahrung besteht aus einer verschiedenfarbigen Keksen, angeblich aus Algen erzeugt. Bis der Polizist Thorn und sein Polizeibuch Sol die grausame Wahrheit herausfinden : Die Algen sind schon lange ausgestorben, Nahrung wird aus den Toten gewonnen, die Menschen zu Kannibalen geworden.

Nach "Planet der Affen" (1968) und dem "Omega-Mann" (1971) ist dies der dritte große dystopische Film mit Charlton Heston. Inszeniert als Mischung aus seinen früheren Historienfilmen und dem Action-Kino der damaligen Zeit ist "Soylent Green" ein Zeugnis des Beginns des Umdenkens, des erwachenden ökologischen Bewusstseins und dem Eingeständnis, daß die Technik eben doch nicht Allmächtiges leisten kann. Herausragend die Szene, in der Sol Roth den Selbstmord wählt und von Bildern einer unberührten Natur und Klassischer Musik begleitet abgeht. Diese Szene ist um so trauriger, als Edward G. Robinson Krebs hatte und kurz danach starb. Sein Freund Charlton Heston hatte es kurz vor dem Dreh dieser Szene erfahren, seine Tränen sind echt.
Wikipedia-Eintrag
Charlton Heston Filmographie



True Grit (2010)
Darsteller : Jeff Bridges, Matt Damon, Hailee Steinfeld
Regisseure : Ethan & Joel Coen
FSK ab 12 Jahren, 105 Minuten


Ein großer Film, ein wirklich gelungenes und an keiner Stelle überflüssiges Remake. Und das sage ich als eingeschworener John-Wayne-Fan. Jeff Bridges spielt sich mit dieser Rolle in die Liga der Schauspieler-Titanen hinein und wird, so er in der nächsten Zeit die richtigen Rollen annimmt, in der Zukunft in einem Atemzug mit den ganz großen Akteuren genannt werden. Hier habe ich mich schon einmal über dieses geniale Remake ausgelassen, allerdings diese sehr schöne Dokumentation über den alten John-Wayne-Film vergessen :



Django (1966)
Regie : Sergio Corbucci
Darsteller : Franco Nero, Loredana Nusciak, Eduardo Fajardo, José Bódalo u.a.
Musik : Luis Enríquez Bacalov, Franco Migliacci (Lyrics)
FSK ab 18 Jahren (???), 88 Minuten


Seit langem stehen zwei Franco-Nero-Filme bei mir im Regal. Der eine davon ist der Film, mit dem Franco Nero weltberühmt wurde : "Django". Die Geschichte des Mannes, der einen Sarg hinter sich herschleppt, war zu seiner Zeit herausragend und hat, gerade in Europa, diverse Nachahmungen erzeugt. Eine Zeitlang konnte kein Western ohne das Wort "Django" im Titel in Deutschland veröffentlicht werden. Details



Keoma (1976)
Regie : Enzo G. Castellari
Darsteller : Franco Nero, Woody Strode, William Berger u.a.
Musik : Guido & Maurizio De Angelis
FSK ab 16 Jahren, 97 Minuten


Dieser zweite Franco-Nero-Film, der bei mir im Regal stand (und steht), ist in meinen Augen der deutlich bessere. In einer Reihe mit den Filmen von Monte Hellman mit Jack Nicholson (die stehen übrigens auch noch in meinem RUF) stellt "Keoma" den etwas anderen Western dar. Details



Die Mars-Chroniken (1980)
Darsteller : Rock Hudson, Gayle Hunnicutt, Maria Schell, Wolfgang Reichmann,
Bernie Casey, Roddy McDowall, Michael Anderson Jr. und andere
Regisseur : Michael Anderson
Musik : Stanley Myers
FSK ab 12 Jahren, 281 Minuten


Eine Mini-Serie der Endsiebziger mit allen Vorzügen, die die 70er hatten und weitestgehend ohne deren Nachteile. Mit einfachsten Mitteln wird eine phantastische Welt aufgeblättert, die Erwachsene fasziniert und Kinder beeindruckt. Details habe ich hier schon einmal ausgeführt, ich kann aber nur jedem empfehlen, sich ein eigenes Bild zu machen.



Star Wars (1977)
Das Imperium schlägt zurück (1980)
Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983)
Darsteller : Mark Hamill, Carrie Fisher, Harrison Ford u.a.
Regisseure : George Lucas, Irvin Kershner, Richard Marquand
FSK ab 12 Jahren, 375 Minuten


Juniors Lieblingsfilme, die wieder einmal gesehen werden mussten. Auch beim x-ten Mal wieder ein Genuß. Mehr muß man dazu nicht sagen.



Im Schatten des Giganten (To Cast a Giant Shadow, 1966)
Darsteller : Kirk Douglas, Senta Berger, Yul Brynner, John Wayne u.a.
Regisseur : Melville Shavelson
Komponist : Elmer Bernstein
FSK ab 12 Jahren, 132 Minuten


War in einer John-Wayne-Box enthalten, ist aber eigentlich ein Kirk-Douglas-Film. Erzählt wird der Freiheitskampf der Israelis aus der Sicht eines amerikanischen Militärs, der als Berater dort eingreift. Ein großer Monumentalfilm, leider relativ wenig bekannt.



True Blood Season 3 (2010)
Darsteller : Anna Paquin, Stephen Moyer, Sam Trammell, Ryan Kwanten u.a.
FSK ab 16 Jahren, 659 Minuten


Die erste Season von "True Blood" schien eine Gegenserie zu den Vampirschlampen à la Stephanie Meyers zu sein. Deutlich düsterer, das Sexuelle klarer und stärker betont kam mir die Serie als von "Twin Peaks" und Stephen King beeinflusst vor. Schon die zweite Staffel war deutlich weniger innovativ, in dieser dritten ist die Serie endgültig in den Schlampensumpf abgerutscht. Triviale Charaktere mit klischeebehafteten Motivationen und Aktionen dominieren, der Charme der ersten Season ist dahin. Meiner Meinung nach ist das Problem an dieser Stelle, daß sich die Serienverantwortlichen an die Originalromane von Charlaine Harris halten müssen. D.h. die Qualität einer anfangs ziemlich guten HBO-Serie ist direkt mit der Qualität der neu veröffentlichten Romane gekoppelt. Nicht empfehlenswert.
Wikipedia
IMDB



Zurück in die Zukunft 1-3 (1985, 1989, 1990)
Darsteller : Michael J. Fox, Christopher Lloyd, Crispin Glover, Lea Thompson, Thomas F. Wilson u.a.
Regisseur : Robert Zemeckis
FSK ab 12 Jahren, 342 Minuten


Doc Brown entwickelt eine Zeitmaschine - womit die Probleme sozusagen vorprogrammiert sind.

Eine vergnügliche Film-Trilogie, die interessanterweise recht wenig gealtert ist. Auch heute noch ein Spaß, was nicht zuletzt durch das konsistente Kausalitätsdenken erzeugt wird. Junior hatte jedenfalls genauso viel Vergnügen an diesem Film wie meine Frau und ich.

Mittwoch, 18. April 2012

Sanctuary




"Sanctuary" erzählt die Abenteuer von Helen Magnus und Will Zimmerman, die "Abnorme", phantastische Wesen wie Werwölfe, Nixen oder Bigfoots, aufspüren um sie vor der Welt und die Welt vor ihnen zu schützen.

Vor über 150 Jahren traf sich in Oxford eine Gruppe Wissenschaftler, die mit Vampirblut experimentierten. Dies waren bzw. sind :
  • Doktor Helen Magnus, unsterblich geworden und die Tochter des Gründers des Sanctuary, der Zuflucht für Alle.
  • John Druitt, Teleporter, emotionsloser Killer und der echte "Jack the Ripper".
  • Nikola Tesla, genialer Wissenschaftler und Vampir.
  • James Watson, genialer Detektiv und der eigentliche "Sherlock Holmes"
  • Nigel Griffin, der Unsichtbare, der einzige der Fünf, der seine Gabe vererben kann.
Basierend auf dieser Ausgangsbasis entwickeln sich phantastische Geschichten. Während sich die erste Staffel noch auch an Erwachsene wendet, werden die Geschichten ab Staffel 2 immer mehr für Kinder und Jugendliche geschrieben, die Serie entwickelt sich zur Kinderserie. Im positivsten Sinne des Wortes. Plakativ wird eine zwar einfache, aber durchaus differenzierte Weltsicht und Philosophie dargestellt, die in ihren Aussagen mit dem klassischen Western vergleichbar ist. Dabei werden die Protagonisten ebenso wie die Gegenspieler nicht verkitscht als Klischees dargestellt, sondern Motivationen ebenso wie positive und negative Züge geschildert. Kindern wird hier keine Schwarz/Weiß-Sicht aufoktroyiert, sondern deutlich gemacht, daß das Leben aus Grautönen besteht. Sehr angenehm.

Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Macher ihre Klassiker kennen. Nicht nur werden Urban Legends einmal von der anderen Seite her betrachtet, auch werden mehrfach die großen Story-Lines von Jules Verne, Conan Doyle und Edgar Rice Burroughs zitiert. Dies wird durch sehr passende Bilder unterstützt, die man, so die Handlung im 19. Jahrhundert in Oxford spielt, sehr wohl dem Steampunk zurechnen kann. Daß die Kosten dabei nicht ins Unermeßliche steigen liegt in der benutzten Technik begründet : "Sanctuary" wird hauptsächlich mit Green Screens gedreht.

Die Serie entstand zunächst als reine Internet-Serie, deren Folgen man einzeln oder im Bündel downloaden konnte. 2008 wurde sie von SyFy übernommen und hier wurden insgesamt vier Seasons produziert. Sehenswerte Familienserie.

Wikipedia
Sanctury for All
Sanctuary for Kids

Dienstag, 17. April 2012

How I Met Your Mother


How I Met Your Mother (2005 - 2013 (?))
9 Staffeln (zwei geplant), über 200 Folgen
weitere Details siehe Wikipedia deutsch/englisch

In dieser amerikanischen Sitcom geht es darum, daß 2030 ein Mann seinen Kindern erzählt, wie er ihre Mutter getroffen hat.

Und mit diesem Plot füllt man mehr als sechs Staffeln. Unglaublich, oder ? Aber tatsächlich werden die Erlebnisse von 5 Freunden in ihren wilden Dreißigern geschildert, ausgiebig, absolut nicht langweilig und urkomisch.






Ted, der Architekt, der in Season 5 als Hochschullehrer seine eigentliche Karriere beginnt (glaube ich jedenfalls, ich habe bisher nur die ersten 6 Staffeln geguckt), ist dabei die zentrale Person, um die es geht. Ihm zur Seite steht Barney, der mit den besten Anmachtaktiken. Allein sein Sprüche sind legen... - wait a minute - ...där. Robin Scherbatzky wird in der ersten Folge eingeführt. Sie kommt aus Kanada und die Rivalität zwischen echten Amerikanern und diesen seltsamen Leuten aus dem Norden, die auch so seltsame Sportaktivitäten favorisieren, wird genüßlich mehrfach aufgegriffen und durch den Kakao gezogen. Lily und Marshall sind seit ihrer Uni-Zeit ein Paar - als es richtig ernst wird mit dem Kinderkriegen zeigen sie alle Macken, die ein Amerikaner nur so haben kann. Zusammen sind diese fünf Freunde eine Urgewalt der Komik und des Chaos.

Zur Alterfreigabe : Die Serie ist zwar mit einer FSK ab 12 Jahren versehen, ich empfehle aber dringend, die Kindern erst ab 14, 15 Jahren zu zeigen. Weniger wegen expliziter Nacktszenen, als wegen dem geschilderten Beziehungschaos und den legen... - wait a minute - ...dären Aufreißmethoden von Barney. Ich sage nur : "Nackter Mann. Funktioniert in zwei von drei Fällen." Kann man übrigens in einem Buch zur Serie detailliert nachlesen.

Die Schauspieler kannte ich bis auf eine Ausnahme vorher nicht. Aber sie sind einfach gut, sozusagen legen... - wait a minute - ...där. Lohnt sich, in Zukunft nach Serien mit ihnen zu gucken. Die Ausnahme ist Alyson Hannigan, die ich als Willow Rosenberg in "Buffy" in sehr guter Erinnerung hatte. Tatsächlich war sie der Hauptgrund, mir die Serie zu besorgen. Ich stehe nämlich eigentlich gar nicht auf Sitcoms, war allerdings von den positiven Besprechungen in  diversen Foren bereits aufmerksam geworden. Willow/Lily war dann der ausschlaggebende Faktor, bei einer Flaute in den phantastischen Serien hier zuzuschlagen. Und ich habe es in keinster Weise bereut, wir haben in Rekordzeit alle 6 Staffeln durchgeguckt. Dabei habe ich mich auf die absolut unzutreffende FSK-Bewertung verlassen und Sohnemann mitsehen lassen. Zusammen mit uns hat er sich auf dem Sofa gekugelt vor Lachen. Hat den Vorteil, daß dieser lesefaule Racker plötzlich mit Begeisterung Bücher liest. Hat den Nachteil, daß es die folgenden beiden sind :

Sonntag, 15. April 2012

Kölner Lehrerausbildung

Die Kölner Lehrerausbildung kenne ich nicht. Das einzige, was mir dazu in letzter Zeit zu Ohren gekommen ist, ist das Gejammer der angehenden "Pädagogen" über die ach so schwere Mathematik-Klausur. SpOn hat die Klausur jetzt in einem Artikel zum Download bereitgestellt veröffentlicht : Link

Nun ist mein eigenes Studium schon einige Jahrzehnte her, mit surjektiven oder injektiven Funktionen oder der Beweistheorie habe ich mit seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr beschäftigt. Aber ich bin ja neugierig und habe mir die Klausur einmal angesehen.



Äääh, hallo ??? Das ist doch nix anderes als die Gleichung 1050 x + 1200 y ≤ 10000 ? Funktionentheorie, wie sie auch im Abitur abgefragt wird. Die 9 Punkte sollten von jemandem, der gerade voll in der Materie steckt, leicht abzuholen sein.


 Ebenfalls Oberstufenniveau ist die Aufgabe 4. Zumindestens die ersten 6 Punkte sind eher in den Bereich "Pillepalle" einzuordnen. Surjektivität und Injektivität musste ich erst nachschlagen (ist eben zu lange her), aber das ist auch nicht sooo schwierig.




???? Bitte ??? Basiswissen mit leicht abzuholenden Punkten bei einem Single-Choice-Test zu schwer für unsere armen angehenden Lehrer ? Geht's noch ?



Na ja, mehr als zwei Punkte ist dieses kleine Einmaleins des Mathematikstudenten auch nicht wert.

Die Aufgaben 1 & 2 empfand ich als recht schwer, mein Studium liegt aber auch ein Vierteljahrhundert zurück. Der Vollständigkeit halber hier auch nochmal diese beiden :




Liebe Möchtegern-Lehrer. Ihr habt in den letzten Jahren nichts anderes zu tun gehabt, als euch in diese Materie einzuarbeiten. Ihr seid voll im Stoff drin und solltet eine solche Klausur eigentlich unproblematisch bestehen. Insbesondere, als ihr in drei Stunden nur 50 % der Punkte erreichen musstet. Von euren Schülern auf den Gymnasien wird da deutlichst mehr verlangt (was ich übrigens für ziemlich daneben empfinde, aber das ist ein anderes Thema). Wenn ihr diesen Stoff immer noch nicht könnt, wechselt das Fach und lehrt Sport oder Handarbeiten, statt daß ihr als inkompetente Mathematik-Lehrer die Schüler versaut. Euer Protest über diese ach so schwere Mathematik-Klausur zeigt nur, daß euer einziges Interesse Saufen und F... ist, bereits jetzt wird deutlich, daß ihr im Lehrer-Beruf eigentlich nix zu suchen habt. Ansonsten empfehle ich euch eine Karriere als Desinfektionstechniker.