Mittwoch, 4. Mai 2016

Wes Andrews : Blutfehde auf Alvarado



Wes Andrews : Blutfehde auf Alvarado
Frontiersmen 02
Bastei Lübbe 2016
Taschenbuch, 382 Seiten, 8,99 €
auch als Hörbuch und eBook erhältlich
Titelbild : Guter Punkt nach Motiven von Arndt Drechsler
ISBN: 978-3-404-20809-8
Leseprobe



Der Raumhafen auf dem Planeten Alvarado ist ein Sprungbrett zu vielen Randplaneten. Entsprechend gut laufen die Geschäfte. Seit Jahren schon streiten zwei Familien um die Kontrolle über diesen Umschlagplatz, und mittlerweile wird die Fehde mit harten Bandagen geführt. In diesen Kleinkrieg geraten John Donovan und seine Crew, als sie nichts weiter als ein paar Rinder verkaufen wollen. Und auf einmal muss John verdammt schnell lernen, auf zwei Hochzeiten zu tanzen, wenn er sich keine Kugel einfangen will.
Klappentext

Besser, aber noch nicht gut.

In diesem zweiten Space Western nimmt sich Wes Andrews alias Bernd Perplies den guten alten Clint Eastwood mit seinem ersten Sergio-Leone-Western vor. Wer wie ich "Für eine Handvoll Dollar" auswendig kennt, erlebt keine Überraschungen, sondern eine ganz nette Nacherzählung des Originalfilms. Und da ist auch die Crux des Ganzen : Es bleibt in weiten Teilen eine Nacherzählung, die Transkription vom Wilden Westen in den Weltraum ist in vielen Fällen nicht gelungen. Banal gesagt : Es ist noch zuviel Clint Eastwood im Roman und zuwenig Han Solo. Der Rindertransport geht ja noch, obwohl ich mich schon frage, warum nicht einfach genetisches Material von A nach B transportiert wird. Aber die Ranches und die Action dort enthält keinerlei SF-Elemente, das war schon ziemlich anachronistisch. Und stieß mir beim Lesen auch negativ auf. Und Colts passen in dieses Szenario auch so überhaupt nicht. Wesentlich besser gefielen mir die Passagen in der Raumstation, hier hat Perplies die SF-Adaption wirklich geschafft.

Die "Frontiersmen" sind Fastfood, bisher jedenfalls. Sie haben aber - und das merkt man an einigen Passagen hier im zweiten Roman sehr deutlich - ein erhebliches Entwicklungspotenzial. Schelmenromane wie die frühen Han Solo-Bücher von Brian Daley gibt es definitiv zuwenig, da passen diese Space Western sehr gut rein. Und da Bernd Perplies genüßlich seinen Fundus an Lieblingswestern plündert, kann man davon noch einiges erwarten. Gelangweilt habe ich mich auch nicht, der Roman las sich flüssig runter. Und wenn das Inhaltliche noch etwas optimiert wird, dürften uns da demnächst ein paar echte Pageturner ins Haus stehen. Ich bin mal gespannt...

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