Samstag, 14. Mai 2016

Piers Anthony : Reiter auf dem schwarzen Pferd



Piers Anthony : Reiter auf dem schwarzen Pferd (On a Pale Horse)
Inkarnationen 01
Bastei SF Bestseller 22098, 1986
Originalausgabe 1983
Taschenbuch, 375 Seiten
Aus dem Amerikanischen von Ralph Tegtmeier
Titelbild : Three Lions


Es begann damit, daß Zane den Tod erschoß. Und das war, wie er alsbald entdeckte, ein Fehler. Denn der Mensch, der die Inkarnarion des Todes tötete, war gezwungen, dessen Stelle einzunehmen. Danach war es sein Schicksal, selbst auf seinem schwarzen Pferd über die Welt zu reiten und das Leben anderer Menschen zu beenden. Nur – Zane war damit nicht einverstanden. Und so geschah das Undenkbare: der Tod trat in den Streik.
Klappentext

Der erste Band des Inkarnationen-Zyklus. Diesen Roman habe ich in sehr positiver Erinnerung, den gesamten Zyklus eher nicht. Ich wollte mal sehen, ob meine Wahrnehmung heute eine andere ist und habe in meinem Pfingsturlaub die Geschichten wieder angefangen.

Der erste Roman der Serie ist echt gelungen. Die personifizierten menschlichen Aspekte werden vorgestellt, Tod/Thanatos steht hier im Mittelpunkt. Der Roman sprüht nur so vor Einfällen, neben diesem unglaublich großen kreativem Potential beschäftigt sich Piers Anthony hier auch mit der gesellschaftlichen Akzeptanz bzw. Nicht-Akzeptanz des Todes, diskutiert die Sterbehilfe und macht deutlich, daß der Tod manchmal eine Erlösung sein kann. [Ich sehe das zwar anders, aber ich bin auch erst 56. Mal sehen, wie ich in dreißig Jahren darüber denke.]

Die lockere, leicht humoristische Vorgehensweise ist ein weiterer Vorzug des Romans. So gibt es als Fortbewegungsmittel neben dem Flugzeug auch den Fliegenden Teppich - und die gegenseite Anti-Werbung, die im Roman geschildert wird, ist einfach köstlich. Aber auch in dieser Geschichte werden einige Ideen nur skizziert und nicht wirklich ausgeführt. So ist etwa das Fegefeuer eine amüsante Bürokratie mit einem eigenen Fernsehkanal - doch über die Hintergründe dieser Gesellschaft erfährt man so gut wie gar nichts. Trotzdem insgesamt ein schöner Roman, der Lust auf die weiteren Bände der Serie macht.

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