Ann-Kathrin Karschnick : Phoenix - Erbe des Feuers
Papierverzierer 2014
Originalausgabe
Paperback, ca. 450 Seiten, 14,95 €
Titelbild : Timo Kümmel
ISBN : 9783944544519
Leseprobe
In Paris haben sich die Seelenlosen zu einem Untergrund formiert, der das aus den Fugen geratene Weltsystem bekämpft.Klappentext
Nur wo hört das Verteidigen auf und wo beginnt ein Krieg auf Grund von Diskriminierung und Rassenhass?
Außerdem treibt ein Mörder sein Unwesen und meuchelt die Seelenlosen selbst dort, wo sie sich als Gemeinschaft versteckt halten. Niemand scheint mehr sicher zu sein. Befindet sich der Feind etwa in den eigenen Reihen? Und wenn ja, kann man ihn dann trotz seiner übernatürlichen Kräfte aufhalten?
Auch hier ist die Haptik ein echter Pluspunkt. Ein schönes Paperback mit umlaufenden Cover von Timo Kümmel und diesmal einem blauen Pfeil auf dem Buchschnitt. Wirklich gelungen, insbesondere als die Cover einen eigenen Reihen-Stil kreieren. Optik ist zwar nicht alles, aber macht mich zumindestens dem Roman doch eher gewogen.
Der zweite Teil der Phoenix-Trilogie spielt in Paris. Wie ich beim ersten Band bereits andeutete, kam mir hier die Szenerie wesentlich weniger diffus vor als das Hamburger Lokalkolorit des ersten Bandes. Was allerdings daran liegen kann, daß ich Hamburg sehr gut und Paris nur sehr oberflächlich kenne. Anyway, Ann-Kathrin Karschnick kommt hier jedenfalls auf Touren und erweitert das relativ einfache Invasionsszenario um diverse Facetten. Der weibliche Standpunkt der Autorin, den ich beim ersten Band bereits angesprochen habe, ist auch hier überdeutlich. Denn welcher männliche Autor wäre auf die Idee gekommen, Leon zum Cupido werden zu lassen? Oder alleine diese Klasse der Seelenlosen zu entwickeln?
Auch hier stehen die Beziehungen der handelnden Personen untereinander im Vordergrund, wenngleich die Action keinesfalls zu kurz kommt. Wie ich bereits sagte, ist die Phantastik der Phoenix-Romane durchaus innovativ, so daß man auch diesen Roman empfehlen kann. Einen Hänger, wie es so viele Mittelteile von Trilogien enthalten, habe ich jedenfalls nicht entdeckt.
Und was mir auch noch sehr gefallen hat ist der Verzicht auf die fast schon obligaten detailreich geschilderten Sex-Szenen, die viele der aktuellen Fantasy-Romane scheinbar für ein absolutes Muß halten. Im Zuge der Vampirschlampen-Welle sind da ja viele Schranken durchbrochen worden, viele aktuelle Fantasyromane wären vor zwanzig Jahren nur verschämt unter dem Ladentisch verkauft worden. Ann-Kathrin Karschnick ist zwar nicht ganz so der hochmittelalterlichen Minne-Dichtung verfallen wie Stefan Burban, sondern durchaus erdverbundener, bleibt aber im Bereich der High Fantasy. In meinen Augen ein deutliches Plus der Phoenix-Romane.
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