Kurt Mahr : Die Plasma-Hölle
Terra SF 300, 23.08.1963
Originalausgabe
Titelbild : Karl Stephan
In einer fernen Zukunft ist alles auf der Erde geregelt - das Leben, die Arbeit und die Gefühle. In dieser vermeintlichen Idylle dringen seltsame, kugelförmige Maschinen ein, die, wie man nach gewisser Zeit herausfindet, direkt aus der Sonne kommen.Klappentext von Jürgen Eglseer auf fictionfantasy
Die Eindringlinge stellen sich als Raumschiffe völlig andersartiger Wesen dar, mit denen man, so wird beschlossen, Kontakt aufnehmen soll.
So startet man mit einem Raumschiff in die Sonnenkorona, auf der Suche nach einer zweiten Zivilisation im Sonnensystem.
Kurt Mahr legt mit "Die Plasma-Hölle" einen wissenschaftlichen Roman vor, ohne Raumschlachten, ohne Konflikte - und ohne Langeweile. Wenn man auch aus heutiger Sicht die wissenschaftlichen Aspekte eher kritisch sehen muß, so waren sie doch vor einem halben Jahrhundert durchaus im Bereich des Denkbaren.
Interessanter als die physikalischen Aspekte sind hier allerdings die gesellschaftlichen. Kurt Mahr hat hier die von Asimov in den Bailey-Romanen angedachten Berührungsängste genommen und weitergesponnen. Dies zieht sich den ganzen Roman hindurch und es ist schon faszinierend, was Kurt Mahr damit macht. Allerdings ist er deutlich pessimistischer (realistischer ?) als Asimov und stellt eine berührungsarme Welt gleichzeitig als gefühlsarm und degeneriert dar. Wenn auch das Frauenbild zwar schon emanzipiert, aber trotzdem noch archaisch ist, fand ich diesen Roman insgesamt sehr lesenswert. Schade, daß er nur einmal im Rahmen der Reihe TERRA ASTRA neu aufgelegt wurde und danach in der Versenkung verschwandt. Wie ich schon mehrfach schrieb, enthält die TERRA-Serie viele dieser vergessenen Romane und es wird dringend Zeit, sie neu aufzulegen. Eventuell als eBook, wie es bei den angloamerikanischen Altautoren ja offenbar gang und gäbe ist.
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