Dienstag, 8. November 2016

TERRA EXTRA 148 - George O. Smith : Schiffbruch im All

George O. Smith : Schiffbruch im All (Lost in Space)
Terra Extra 148, 23.06.1967
Neuauflage
Deutsche Erstausgabe UTOPIA Großband 136, 1960
Originalausgabe STARTLING STORIES 1954
Aus dem Amerikanischen von Gerhard Ledig
Titelbild : Johnny Bruck


In nicht mehr allzu ferner Zeit wird die Raumfahrt zur alltäglichen Gewohnheit geworden sein. Der Weltraum wird immer weiter erforscht, und die Raumschiffe werden ihre Bahn von Sonnensystem zu Sonnensystem ziehen. Was geschieht nun, wenn einmal eines dieser Schiffe eine Havarie hat und im Weltraum Schiffbruch erleidet? Wir erleben die Verzweiflung der Schiffbrüchigen und der Männer des Suchgeschwaders, wobei der Leser mit den neuen Gegebenheiten des Alls vertraut gemacht wird, die zum Teil eine völlig andersartige Denkweise von uns verlangen.
Klappentext UTOPIA

Na also, dieser Roman hat mir den Glauben an George O. wiedergegeben. Ted Wilson ist Raumfahrer, doch seine Verlobte Alice weigert sich, einfach nur auf der Erde auf ihn zu warten, ohne selbst jemals im All gewesen zu sein. Doch das Raumschiff, mit dem sie fliegt, havariert und sie ist im Weltraum verschollen. Doch ihr Verlobter lässt nicht locker und zusammen mit der Raumpatrouille suchen sie nach Überlebenden von Flug 79. Meanwhile, in another part of the dungeon, Verzeihung, des Universums, finden Aliens die Erde und beobachten die Havarie. Sie halten sich zurück und beobachten die Menschen, denn man weiss nicht so recht, ob man schützen oder schießen soll...

Brilliant erzählt vermengt George O. Smith hier zwei Basisthemen der SF der Goldenen Jahre. Einerseits die Muffigkeit und geistige Enge auf der Erde, die speziell durch die Sicht auf die Rolle der Frau hier dargestellt wird. Alice ist der Prototyp des modernen Menschen, der den "Muff von tausend Jahren" durchbrechen wird. Was nicht bedeutet, wie einige Fanatiker meinten, daß alles auf den Kopf gestellt werden muß. Denn die positiven Aspekte des Konservativismus werden durch die Raumpatrouille und ihre Bereitschaft, auch die anstrengendsten Dinge wie die Suche nach einer kleinen Rettungskapsel in einem riesengroßen Raumquadranten so lange durchzuführen, bis alle Überlebenden gerettet sind.

Und andererseits hält George O. Smith all dem einen Spiegel vor, indem er die Aktionen der Menschen von Aliens beobachten und interpretieren lässt. Was macht eine humanistische gesellschaft aus, wann zählt das Wohl eines Einzelnen mehr als das Wohl von vielen ? Diese Gedanken transportiert der Autor über die Sicht der Aliens auf die menschlichen Aktionen hin zum Leser, ohne sie schlußendlich explizit zu beantworten. In der heutigen Zeit, in der "man" sich als allererstes Gedanken über die Kosten eines solchen Rettungseinsatzes gemacht hätte, würde der Roman wohl anders geschrieben worden sein, doch man merkt ihm an jeder Zeile an, daß George O. Smith an eine positive Entwicklung der Menschen und insbesondere des SF-Fandoms glaubte. Schade, daß es anders kam.

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