Sonntag, 16. August 2015

Holger M. Pohl : ARKLAND - Aufbruch ins Gestern



Holger M. Pohl : ARKLAND - Aufbruch ins Gestern
Arkland 1
Verlag Torsten Low 2015
Originalausgabe
Taschenbuch, 436 Seiten, 14,90 €
ISBN 978-3-940036-29-2


Die Weißen Könige beherrschten den Kontinent Besceen, der durch den Dideon Lehort, den Landspalter, ein gewaltiges Gebirgsmassiv in zwei Teile getrennt wird: das kleine, schmale und zivilisierte Westküstenland und das weit größere, wilde ARKLAND. Dank ihres Wissens und ihrer Technik bestimmten sie von ihren Stadtburgen im Westküstenland aus das Schicksal der Bewohner des ARKLANDs. Zu ihrem Vergnügen, mehr aber noch um der Macht willen, inszenierten sie Kriege unter den Städten und Reichen des ARKLANDs. Eines Tages aber begehrten die Bewohner des ARKLANDs auf. Sie fanden einen Weg, den Tod ins Westküstenland und zu den Weißen Königen zu entsenden. Als der Große Krieg endete, waren die Weißen Könige besiegt und vernichtet. Und das ARKLAND schien frei. Tausend Jahre später machen sich zwei Männer auf, um Antworten auf ihre Fragen zu finden. Der eine ist Sorrent aus Shalin, einer ehemaligen Stadtburg der Weißen Könige. Der andere ist Enroc Mendolla aus dem ARKLAND, ein Krieger der Welt. Der eine sucht nach der Zukunft für seine Heimat, der andere nach den vergessenen Antworten der Vergangenheit. Doch oftmals sind Vergangenheit und Zukunft nur verschiedene Aspekte derselben Sache und untrennbar miteinander verknüpft. Manchmal sind sie sogar dasselbe …
Klappentext

Das tut mir jetzt echt leid. Im Gegensatz zu meinem Ruf habe ich keinen Spaß daran, negative Kritiken zu verfassen. Wenn möglich, bleibe ich da eher lauwarm und versuche, das Beste aus der Geschichte rauszuholen. Aber manchmal geht es nicht anders.

Denn dieser Roman ist nicht gut. Oh, gut geschrieben auf jeden Fall, es ist nicht so wie bei einigen anderen Büchern, daß ich mich zwingen musste, weiterzulesen. Nein, Holger M. Pohl erzählt schon flüssig und glatt, keine Frage. Aber inhaltlich ist der erste ARKLAND-Roman einfach Mist. Standard-Story, x-mal erzählt, x-mal gelesen. Wenn man so etwas schreibt - und man kann das, auch Uralt-Plots sind modern darstellbar - dann muß die Charakterentwicklung detaillierter sein und man sollte nicht alle Felder des Charakterbogens gleich in der ersten Hälfte des ersten Buches einer mehrbändigen Reihe beschreiben.

Das alles - also alle Bugs dieses Romans - ist meiner Meinung nach auf fehlende Routine zurückzuführen. Die schriftstellerische Entwicklung merkt man besonders bei Vielschreibern wie Dirk van den Boom oder Stefan Burban, die sich kontinuierlich vom simplen Action-Roman hin zu anspruchsvollerer SF/F hin entwickelt haben. Und man hat es schon immer bei den Perry-Rhodan-Autoren gemerkt, die in den damaligen Heft-Serien gedrillt wurden und später gute, sehr gute und geniale Romane publiziert haben. Von daher bin ich einmal gespannt auf HMPs Einstand bei Rettungskreuzer Ikarus, den ich bisher nicht gelesen habe.

Das ist natürlich meine ganz persönliche Meinung. Ralf Steinberg sieht das anders :
Interessant ist, was Holger M. Pohl, aus dieser klassischen Kulisse herausholen wird. Das hochdramatische Dilemma, in dem sich Enroc Mendolla befindet, bietet genügend Potential, die Figur deutlich aus der Masse von Fantasyhelden herauszuheben. Man kann also nach dem eher ruhigen ersten Band auf eine Zuspitzung der Konflikte hoffen. Denn gerade dem Ende von »Aufbruch ins Gestern« fehlt ein wirklicher Höhepunkt. Es wird ein wenig zuviel hin und her gedacht und das Handeln im spannendsten Augenblick auf den nächsten Band verschoben.

Aber vielleicht ist gerade die ruhige und entspannte Erzählweise Pohls der Grund, warum der Arkland-Auftakt sich so ganz anders anfühlt als gängige Fantasy-Kost.

Ein Dranbleiben lohnt sich.
Rezension auf fantasyguide.de

Von daher möge sich jeder seine eigene Meinung bilden, viel Spaß dabei. Und wer wissen will, wie der Autor aussieht und wo er wohnt, der möge sich diesen Artikel von Petra Hartmann reinziehen. :-)

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