Fredric Brown : Einzelgänger des Alls (Rogue in Space)
Terra Sonderband 75, 27.09.1963
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe (Fix-Up) 1957
Aus dem Amerikanischen von Robert Arol (= Helmuth W. Mommers)
Titelbild : Karl Stephan
Er besaß keinen Namen, keine Sprache, keine Freunde. Ein Zufall hatte ihn erschaffen und ihm Leben gegeben. Er war seit Jahrmilliarden allein und durchstreifte das Universum. Da er auf seiner langen Wanderung keine Spuren von Leben entdeckt hatte, hielt er sich für das einzige Lebewesen im Kosmos - doch dann, eines Tages, stieß er auf eine kleine Sonne mit neun Planeten. Und im Gürtel der Asteroiden entdeckte er Crag, der ein Einzelgänger des Alls war wie er selbst ...Klappentext
Um sich Crags Freundschaft zu erwerben, mußte das Wesen ohne Namen etwas tun, das niemand für möglich, hielt: einen neuen Planeten erschaffen!
Ein Fix-Up von zwei Kurzgeschichten, "Gateway to Darkness" aus Super Science Stories (1949) und "Gateway to Glory aus Amazing Stories (1950). Und wie so viele Fix-Up einfach nur Murks. Im Gegensatz zu praktisch dem gesamten anderen Werk von Fredric Brown nicht nur substandard, sondern wirklich schlecht. Zeitgenössische Kritiker haben dies auch massiv bemängelt, da ist von "slow, ponderous, humorless [and] pretentious" die Rede.
Das Problem besteht darin, daß die Story einerseits wahnsinnig phantastisch ist, Brown an einigen Stellen hochkreativ extrapoliert, andererseits eine vollkommen absurde Geschichte mit diversen Logikbrüchen bitterernst im Stil einer typischen Space Opera dieser Zeit erzählt. Den eigentlich in diesem Roman enthaltenen Witz, die Satire und Gesellschaftskritik bringt er nicht so rüber, daß der Leser mitgerissen wird, all dies bleibt im Hintergrund und glimmt nur schwach. Schade eigentlich, den Stoff hätte Fredric Brown besser ausarbeiten können.
Sehe ich überhaupt nicht so. Ein Steinbruch an Ideen. Vergleichbar mit den nicht komplett ausgeführten Plastiken von Michelangelo oder Rodin. Wer Fredric Brown liebt, liesst hier im Subtext noch mehrere Bücher mit, die es noch zu schreiben gilt. Ideal für eine Ausarbeitung fürs Kino. Man würde auch nich H.G.Wells dafür rügen, dass in der Verfilmung viele herrliche Ideen mehr sind als in seiner Romanvorlage. Allein der Anfang ist es schon wert diese Geschichte zu lieben. Das er im weiteren nicht so umstürzlerisch fortfährt.... Kritik? Das wäre Lovecraft oder Hammett vorzuwerfen der einen oder andere Konvention eines Pulps zu entsprechen. Ohne diese Art der Veröffentlichungen mit deren Hilfe man als Autor seinerzeit überleben konnte hätten wir gar keine oder deutlich weniger Geschichten. DAS ist ja wohl keine Alternative.
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