Karl Herbert Scheer : Unternehmen Diskus
Der Gelbe Block 01
Terra Extra 003, 05.10.1962
Originalausgabe Pfriem 1955
Titelbild: Johnny Bruck
"Unternehmen Diskus" ist gewiß ein alles gewohnte Maß übersteigender, ja ein phantastischer Roman. Aber in unserer Zeit der atomaren Explosionen ist es nciht verwunderlich, daß K. H. Scheer, der bekannte Autor vieler utopischer Romane, zu dem Grundsatz hält: "Nichts ist unmöglich!". Denn was gestern noch unmöglich erschien, ist ja heute schon wirklich. Und K. H. Scheer, Mitglied der namhaften "Gesellschaft für Weltraumforschung e. V." ist und aktuelle Fragen ständig mit ernstzunehmenden Wissenschaftlern erörtert, stützt sich auch in diesem unerhört erregenden Roman durchaus auf das Fundament bekannter Tatsachen und als richt erkannter Naturgesetze.Klappentext des Pfriem-Leihbuchs
Er schildert Dinge, die erst in 20 Jahren sein mögen. Aber mit welcher Präzision verfolgt er den Lauf der Ereignisse, auch die Ausdeutung der jetzigen politischen Zwistigkeiten. Er erkennt klar: man wird in immer größeren Räumen denken, und Rußland wird einmal ein Staat der Europa-Union sein, daß alles gegen die heraufwachsende gelbe Gefahr aufgeboten werden kann.
Das ist die Voraussetzung des vorliegenden Buches: Asien ist ein brodelnder Hexenkessel und technisch hochgerüstet, aber durch ein raffiniertes Sicherungssystem gegen alle westlichen Einblicke abgeschirmt. Doch die großen Atomindustrien des Mongolischen Reiches rüsten seit langem zum Vernichtungsschlag gegen die weiße Rasse und haben strategisch schon den Kampfplatz auf den sublunarischen Raum erweitert.
Da wird, gerade zur rechten Zeit, auf westlicher Seite ein überlegener Flugkörper entwickelt und der dazu erforderliche Flieger ist Oberst Zander! Er wird mit unbegrenzten Vollmachten beauftragt, und er schafft es! Atemberaubend, von geradezu unerträglicher Spannung gesättigt, läuft die Handlung ab. Aber jeder Leser muß zu dem Schluß kommen, daß jede technische Einzelheit des Romans so gut fundiert ist, daß sie morgen bereits Wirklichkeit sein kann.
Jo, die Gelbe Gefahr war damals in den 50ern ein Thema. Siehe dazu den ersten Bond-Film, der dies präzise auf den Punkt bringt. Aber auch diese Trilogie hat es in sich und ist an einigen Stellen ganz schön rassistisch. Thomas Harbach spricht hier von einer "einseitigen geopolitischen Vision" Scheers und ich kann ihm da nur zustimmen. Der Roman ist zwar ein netter Abenteuerroman und bis zu einem gewissem Grad auch eine spannende Agentengesschichte, aber eine derartige Schwarz-Weiß-Malerei, daß es mir doch schwer fiel, KHS hier zu folgen. Es gibt eben gute Gründe, warum die Scheerschen UTOPIA Bestseller nicht in meiner Sammlung enthalten sind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen