Samstag, 17. März 2012

Die Mars-Chroniken


Die Mars-Chroniken (1980)
Darsteller : Rock Hudson, Gayle Hunnicutt, Maria Schell, Wolfgang Reichmann,
Bernie Casey, Roddy McDowall, Michael Anderson Jr. und andere
Regisseur : Michael Anderson
Musik : Stanley Myers
FSK ab 12 Jahren, 281 Minuten


Die "Mars-Chroniken" beschreiben die Besiedlung des Mars durch die Erde, beginnend bei den ersten Erkundungsmissionen. Nachdem die Erde durch einen Atomkrieg unbewohnbar wird, leben die letzten Menschen auf dem Mars und beginnen sich als Marsianer zu verstehen.

Diese dreiteilige Mini-Serie basiert auf dem Buch von Ray Bradbury und fängt weitestgehend seine Visionen ein. Dabei weicht Richard Matheson in seiner Filmversion an einigen Stellen deutlich von Bradburys geschriebener Version ab, was der Serie aber nur gut tut. So versucht Matheson, eine mehr "runde" Version der Besiedlung des Mars zu erzählen. Dazu werden die Handlungsträger einiger Bradbury-Stories umdefiniert, so daß beispielsweise die Begegnung zweier Zeiten der Kommandant der ersten erfolgreichen Erkundungsmission und spätere Gouverneur des Mars durchlebt. Auch andere Handlungsträger werden immer wieder aufgegriffen, so daß man den Eindruck einer kontinuierlichen historischen Entwicklung mit den gleichen Protagonisten bekommt.

Sehr positiv an dieser Serie ist, daß das Bradburysche Feeling eingefangen wird. Die echten Marsianer sind "anders", unheimlich fast. Obwohl humanoid stellt die Serie sehr schön diese Andersartigkeit dar. Ebenso wie bei Bradbury sind auch bei Matheson die Marsianer nicht vollständig konsistent, die erste Episode, in der ein eifersüchtiger Marsianer die erste Expedition tötet, zeigt ganz andere Marsianer als bei der zweiten Expedition, die auf eine nachgebaute Stadt aus Illinois treffen. Was der Film mit seinen Mitteln allerdings vielleicht sogar besser als das Buch transportiert ist die Architektur, das Exotische des alten Mars. Hier wurde stilbildend gearbeitet, daß sich das Ansehen der Serie auch heute noch lohnt. Im klassischen Stil der 70er Jahre wird eine exotische Gegend derartig faszinierend dargestellt, daß mein Sohn mich nach der Serie ganz begeistert nach ähnlichen Filmen fragte. Außer "Zardoz", für den er noch zu jung ist, fiel mir da allerdings nichts passendes ein.

Die gesamte Serie kommt in excellenter Bildqualität von meinem Lieblingslabel, Koch Media. Im Gegensatz zur Fernsehausstrahlung sind hier die Folgen auch ungekürzt, was ein paar Stellen mit Original-Dialogen zur Folge hat. Nicht störend, besser jedenfalls als eine komplette Neusynchronisation. Für SF-Serien-Fans ein unbedingtes Muß.

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