Donnerstag, 9. Mai 2013

Jack Ketchum : Die Schwestern



Jack Ketchum : Die Schwestern (The Crossings)
Atlantis 2010, Originalausgabe Cemetery Dance Publications 2003
Aus dem Amerikanischem von Ben Sonntag
Titelbild : Timo Kümmel
Mit einem Vorwort von Jack Ketchum und einem Nachwort von Christian Endres
Hardcover mit Lesebändchen, ca. 100 Seiten, 12,90 €

Homepage von Jack Ketchum

Arizona, 1848. Kurz nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg.

Schicksal und Pulverdampf führen dazu, dass sich die Wege des Reporters und Gelegenheitstrinkers Marion T. Bell, des beinahe legendären Revolverhelden John Charles Hart und des raubeinigen Mother Knuckles im Grenzgebiet kreuzen.
Noch ganz andere Mächte sind am Werk, als die drei über Elena stolpern, eine wilde, schwer misshandelte junge Frau, die den drei Männern von ihrer Entführung und unvorstellbaren Gräueln in einem Sklavenlager jenseits des Flusses berichtet.
Das Lager wird von den grausamen Valenzura-Schwestern und ihrem Handlanger Paddy Ryan beherrscht. Für sie sind die alten Götter Mexikos auch 300 Jahre nach Cortez noch äußerst lebendig. Blut für Regen. Blut für Macht.
Und Elenas Schwester ist noch immer in ihrer Gewalt ...
Klappentext

Wie Jack Ketchum im Vorwort schrieb, entstand die Idee zu dieser Novelle unter dem Eindruck von Clint Eastwoods "Erbarmungslos" 1992. Doch erst ein Jahrzehnt später, 2003, wurde die aus dieser Idee entstandene Novelle veröffentlicht.

Die Geschichte liest sich wie ein typischer Italo-Western der 70er oder 80er. Kompromißlos, gewalttätig, mit einer gehörigen Portion Sex. Der Horror, weswegen dieser eigentlich absolut pure Western unter "Weird Western" abgelegt wird, entsteht rein durch die enthaltenen Figuren und ihre Handlungen. Und dadurch, daß die Geschichte, wie Ketchum im Vorwort erzählt, auf einer tatsächlich geschehenen Begebenheit beruht. Was den Horror um so größer macht. Damit steht der Roman in der Tradition der Non-Mainstream-Westernfilme wie etwa "Keoma" oder die (existentialistischen) Western mit Jack Nicholson.

Das Hardcover ist sehr gefällig und enthält alles, was ich mir bei einem Roman wünsche. Ein inhaltsvolles Vorwort des Autors, ein Interview und ein Nachwort von Christian Endres. Aber es ist dünn, 100 Seiten ist nicht viel. Wer also eine Kostenoptimierung anstrebt, dem sei das Paperback für 8,90 € empfohlen. Lesen sollte man diese Novelle auch und gerade in dieser Form auf jeden Fall, sie ist spannend, die Bilder hat man als Western-Fan sofort vor Augen und das Sekundärmaterial ist optimal.

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