Harald Jacobsen : Der Janus-Spalt
Atlantis 2013
Titelbild : Mark Freier
Hardcover mit Lesebändchen, ca. 224 Seiten, 14,90 €
alternativ als Paperback (12,90 €) oder als eBook (8,90 €)
Bei einem Einsatz der Homeland Security in Chicago tötet eine menschenähnliche Kreatur über ein Dutzend Agenten und Cops. Agent Jeff Harper und Dr. Catherine Porter, eine Biologin die sich auf Kryptozoologie spezialisiert hat, werden auf den Fall angesetzt. Bald schon stellt sich ihnen die Frage, ob es mehr als eines dieser Wesen gibt. Und als noch beängstigender entpuppt sich eine andere Frage: Woher kommt diese Bedrohung? Aus einer anderen Welt, wie es den Anschein hat? Und welche anderen Gefahren lauern noch von dort?Klappentext
Nett ! Ein wirklich empfehlenswerter B-Film, äääh -Roman. Also nicht der große, alles erklärende und gewichtige SF-Roman des Jahrtausends, sondern gut gelungene Unterhaltung aus dem Bereich der Near Future. Und dieses nah an unserer Gegenwart sein ist auch der große Vorzug dieses Romans. Harald Jacobsen extrapoliert mögliche bedenkliche Entwicklungen der Gegenwart ein paar Jahre in die Zukunft und siedelt sie auf einer Parallelwelt an. Durch Risse im Raumzeit-Kontinuum kommt es zu Übergängen zwischen beiden Welten, was dem Autor über implizite Vergleiche nicht nur eine deutliche Darstellung negativer Entwicklungsmöglichkeiten bietet, sondern auch den Boden für ein paar gelungene Actionszenen bereitet. Letztere lesen sich zwar spannend, das Salz an der Suppe sind aber die kreativen und innovativen Extrapolationen der Entwicklung der Parallelwelt. Hier hat Harald Jacobsen ein konsistentes Universum geschaffen, das leicht das unsere werden kann. Dabei sind auch die Details stimmig, Jacobsen belässt es nicht bei der großen Idee, sondern denkt sie bis ins Kleinste weiter. [Um hier nicht zu spoilern, drücke ich mich etwas schwammig aus, ich hoffe, das stört keinen.] Allerdings merkt man, das Jacobsen vom Heftroman kommt, der Stil ist für mich als Vielleser unverkennbar. An vielen Stellen wird auch mehr erzählt statt gezeigt, "Show, don't tell !" lag mir recht häufig auf der Zunge. Tut aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch, ich habe den Roman und ganz besonders die grundlegenden Ideen, die hinter dem Roman stecken, sehr genossen. Das auch um so mehr, als mir vieles sehr bekannt vorkam. Nicht im Sinne von abgekupferten Plagiaten, sondern sehr gelungenen eigenständigen Hommagen. Etwa an Asimovs Bailey-Romane, "Twin Peaks" oder die Carpenter(?)-Fassung von "Who goes there ?". Von daher : Daumen hoch !
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