Samstag, 16. Februar 2013

Poul Anderson : Das geborstene Schwert



Poul Anderson : Das geborstene Schwert (The Broken Sword)

Deutsche Erstausgabe 1979, Originalausgabe revised edition 1971
Aus dem Amerikanischen von Rosemarie Hundertmarck
Titelbild von Patrick Woodroffe
Bastei-Lübbe Fantasy 20012
ISBN 3-404-01391-3


Skafloc ist ein Mensch, aber er wächst im Elfenreich auf. Der Elfenkönig nennt ihn seinen Sohn, denn es ist prophezeit, daß nur Skafloc das geborstene Schwert führen kann - das Schwert, das die letzte Hoffnung der Elfen im Krieg gegen die grausame Trolle ist.

Viele kennen Poul Anderson nur als Science Fiction-Autor (siehe dazu Dominic Flandry). Aber obwohl er in der SF hauptsächlich agierte, schrieb er ebenfalls Fantasy und historische Romane. In seinen Fantasy-Romanen, zumindestens in denen, die ich kenne, besinnt er sich auf seine skandinavischen Wurzeln und schreibt sozusagen "nordische Fantasy". Auch in diesem Roman ist das Lokalkolorit ganz klar skandinavisch, Odin hat einen Auftritt und die Elfen sind deutlich nach der "Edda" designed. Und nicht nach dem verklärtem Bild aus dem "Herrn der Ringe". Was kein Wunder ist, denn beide Romane, "Lord of the Rings" und "The Broken Sword", kamen praktisch gleichzeitig 1954 heraus. Im Gegensatz zum HdR ist die 54er-Version vom "Broken Sword" aber deutlich düsterer und blutrünstiger. Dies schimmert auch in dieser Ausgabe noch durch, die auf der vom Autor entschärften Version von 1971 basiert.

Kurz, knapp, knackig : So war die Fantasy damals, vor einem halben Jahrhundert. Im Gegensatz zur heutigen Tradition, in der Details und Gesellschaftskritik Ziegelsteine und Trilogien erfordern. Ich persönlich mag den modernen Stil ebenso wie den klassischen, was ich bereits bei Dirk van den Booms "Ein Lord zu Tulivar" angesprochen hatte. Beide hatten bzw. haben ihren Charme.

Fazit : Ein sehr empfehlenswertes Buch abseits der Tolkien-Tradition.

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