Sonntag, 24. Februar 2013

Mercedes Lackey : Kerowyn



Mercedes Lackey : Kerowyn
By the Sword (DAW 1991)


Granddaughter of the sorceress Kethry, daughter of a noble house, Kerowyn had been forced to run the family keep since her mother's untimely death. Yet now at last her brother was preparing to wed, and when his bride became the lady of the keep, Kerowyn could return to her true enjoyments - training horses and hunting.

But all Kerowyn's hopes and plans were shattered when her anscestral home was attacked, her father slain, her brother wounded, and his fiancee kidnapped. Driven by desperation and the knowledge that a sorcerer had led the attack, Kerowyn sought her grandmother Kethry's aid, a journey which would prove but the first step on the road to the fulfillment on her destiny. For facing her family's foes would transform Kerowyn into an outsider in her own land, a warrior bound to the spell blade Need, and a mercenary forced to choose between loyalty to her comrades in arms and the Herald of Valdemar, whom she had rescued and who in his turn had helped to awaken her to the true meaning of love and to her own unique powers of magic.

Klappentext

"By the Sword" ist die Verbindung zwischen den Tarma & Kethry-Geschichten und den Romanen um die Heralds of Valdemar.

Man möge mir übrigens diese Verquickung amerikanischer und deutscher Sprache verzeihen, aber ich kenne die deutschen Übersetzungen dieser Romane nicht. Gekauft habe ich die Geschichten von Mercedes Lackey im Original vor Jahrzehnten bei Frensche, einer nur-fremdsprachlichen Buchhandlung im Zentrum von Hamburg. Bedauerlicherweise gibt es diesen Laden nicht mehr, obwohl Thalia-Mönckebergstraße sich alle Mühe gibt, diese Lücke zu füllen. Aber egal, damals in den 90ern war für mich irgendwie SF&F-Flaute und ich kaufte die Originale. Und habe mir natürlich später auch keine deutschen Übersetzungen besorgt, die meines Wissens zumindestens teilweise bei Bastei-Lübbe erschienen. Deshalb heisst es bei mir dann auch "Heralds of Valdemar" statt "Herolde von Valdemar", denn lieber gut originalzitiert als schlecht (und vor allen Dingen : anders) selbst übersetzt.

Kerowin ist die Enkelin von Kethry. Nach einem Angriff auf das Haus ihres Vaters ist sie diejenige, die die gekidnappte Verlobte ihres schwerverwundeten Bruders retten muß. Dazu erhält sie Hilfe von Tarma und Warrl sowie das Schwert Need. Nach der heldenhaften Rettung wird sie Söldnerin, kämpft in diversen Scharmützeln und hat irgendwann ihre eigene Söldnertruppe aufgebaut. Als Freundin des Königs von Rethwellan wird Kerowyn mit ihren Sunbolts als Unterstützung von Valdemar bei ihrem Krieg gegen Ancar von Hadorn losgeschickt – und der Rest ist Geschichte. [Beziehungsweise wäre ein ziemlich heftiger Spoiler.]

Die Geschichte erinnert sehr an Elizabeth Moons "Paksenarrion", hier wie dort wird der Werdegang eines jungen Mädchens als Söldnerin beschrieben. Während "Paksenarrion" jedoch definitiv High Fantasy bester Ausprägung ist, ist die Geschichte von Kerowyn im ersten Teil klassische Low Fantasy, zwar heroisch, aber eher im alltäglichen Sinn. Die High Fantasy ergibt sich dann in den sich dazu parallel ereignenden Geschichten um Thalia und Dirk, sowie der Zusammenführung beider Handelsstränge im zweiten Teil des Buches.

"By the Sword" ist ein "Coming of Age"-Roman, der die Entwicklung von Kerowyn von einem doch relativ unselbstständigem Mädchen zu einer selbstbewussten und emanzipierten Frau darstellt. Er ist insofern untypisch, als parallel dazu eine gewisse Entwicklung des magischen Schwertes "Need" eine Rolle spielt. Und da kann man nun wirklich nicht von "Coming of Age" sprechen. Aber die Darstellung von Kerowyn ist, ähnlich wie die vorheergehenden Stories um Tarma und Kethry, die Darstellung der Emanzipation einer Frau, ohne daß selbige zu einer Emanze wird. Dies ist meines Erachtens auch ein wichtiger Punkt von Mercedes Lackeys Romanen : Die Leute, seine es Frauen und Männer oder Heteros und Homos, sind schlicht und einfach gleichberechtigt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und das war vor 20 Jahren schon ein wichtiger Aspekt, den damals die wenigsten Schriftsteller in dieser Deutlichkeit herausgearbeitet haben.

Ich lese diesen Roman immer (ich lese diese Geschichten über die Heralds of Valdemar inzwischen zum fünften oder sechsten Mal) direkt nach den Tarma & Kethry – Stories, als Übergang zu den wesentlich lyrischeren (ok, das ist ein gewisser Widerspruch) Romanen über Thalia und Elspeth. Und jedes Mal wieder ist es ein Genuß, diesen Roman mit all seinen Verästelungen zu anderen Zyklen und früheren Geschichten zu lesen.

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