Samstag, 18. Februar 2012

Rio

Rio (2011)
Zeichentrickfilm von den Machern von "Ice Age"
Regie : Carlos Saldanha


Blu, der blaue Ara, wurde als Jungvogel von illegalen Vogelfängern geraubt, gelangt durch Zufall nach Minnesota zur Buchhändlerin Linda und wächst dort absolut nicht artgerecht auf. Als einer der letzten seiner Art wird er als erwachsener Vogel aber dringend in Rio gebraucht, wo eine wunderbare Ara-Dame nur auf ihn gewartet hat. Und so macht er sich mit Frauchen auf den Weg.

Aber von wegen : Jewel hat weder auf ihn gewartet, noch ist sie in irgendeiner Art begeistert vom Leben in Gefangenschaft und will zurück in den Urwald. Da kommt ihr so ein flugunfähiger Partner (denn Rio hat niemals fliegen gelernt und man hat beide zur Zusammenführung aneinandergekettet) überhaupt nicht gelegen ...

Aber Blu und Jewel schaffen es, auszubrechen, treffen auf neue Freunde, werden von einer Bande illegaler Vogelhändler gefangen, sind begeistert vom Karneval in Rio und bringen am Ende ein komplettes Happy-End.

Als Kind, vor 50 Jahren, haben wir sehnsüchtig auf den einen großen Disney-Zeichentrickfilm im Jahr gewartet. "Bambi", "Dschungelbuch", die Wiederaufführung von "Schneewittchen" – das waren damals meine Erfahrungen mit diesem Genre. Nach der Einführung der Privatsender im deutschen Fernsehen wurden und werden alle möglichen, teilweise wirklich grauenvollen, Zeichentrickserien gezeigt. Man sollte meinen, daß mit diesem Überangebot auch eine Verflachung des Genres einhergeht. Doch ganz im Gegenteil, das Niveau des Zeichentrickfilms hat sich eher gesteigert. "Rio" ist ein deutliches Beispiel dafür. Mit einem klarem Blick für die Realitäten haben die Macher hier eine klassische Liebesgeschichte verfilmt, wie Disney es nicht besser konnte. Die Slums und Lebensbedingungen in Rio de Janeiro werden deutlich dargestellt, ebenso wie unmißverständlich klargemacht wird, wozu der Hunger Menschen treiben kann. Trotzdem bleibt der Film ein liebenswerter Familienfilm mit charmanten Tieren in den Hauptrollen. Wobei auch da realistisch geblieben wird, die Dogge sabbert wie nix Gutes. Naja, gut, der Tukan ist so realistisch nicht – aber hochgradig witzig.

Insgesamt ist der Film ein Erlebnis für die gesamte Familie und einer der würdigen Nachfolger der großen Disney-Filme.

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