Dienstag, 23. Februar 2016

TERRA Sonderband 95 - H. G. Ewers : Der Weltraumkrieg


H. G. Ewers : Der Weltraumkrieg
Terra Sonderband 95, 09.04.1965
Originalausgabe
Neuauflagen als TERRA NOVA 140 (1970)
PABEL UTOPIA CLASSICS 046 (1982)
Titelbild : Karl Stephan


Weil sie Angst voreinander haben, bekriegen sie sich - die einen mit den Waffen der Elektronik, die anderen mit den Waffen der Telekinese. Die Menschen des Sonnensystems, im Solaren Weltenbund zusammengeschlossen, fürchten sich vor den Piriit mit ihren telekinetischen Fähigkeiten. Und die Piriit, die Bewohner des Centauri-Systems, wiederum fürchten die Technologie der Menschen. Und so bekämpfen die Sternenvölker einander bereits seit tausend Jahren mit wechselseitigem Erfolg. Da unternimmt ein Mann von Terra einen verzweifelten Schritt. Er begibt sich in die Gewalt des Gegners, um eine Entscheidung im Weltraum-Krieg herbeizuführen...
Klappentext der UTOPIA CLASSICS-Ausgabe

Ewers thematisiert in seinem Roman den Kalten Krieg, der nach der Kubakrise 1962 im Bewusstsein der Menschen stark präsent war. Sehr schön zeigt Ewers die auf beiden Seiten vorhandene Ideologie auf und konterkariert sie mit dem terranischen Geheimdienst-Chef, der sich für einen Einsatz psychisch behandeln liess und mit seiner neuen Persönlichkeit zu den Piriit desertiert. Ewers vermeidet billige Klischees und beschreibt die Piriit ebenso wie die Menschen als durchgängig positiv. Und obwohl er den Krieg die meiste Zeit nicht als solchen thematisiert, stellt er durch diese positive Darstellung beider Seiten den Irrsinn eines Krieges deutlicher dar, als plakative Worte es hätten ausdrücken können.

Auffallend ist der optimistische Grundtenor der Geschichte. Im Gegensatz zum Mainstream der heutigen Literatur beschreibt Ewers keine unüberwindlichen Schranken, glaubt an eine im Endeffekt utopische Zukunft der Menschen. Das fehlt mir bei vielen modernen SF/F-Romanen.

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