Mittwoch, 20. Juli 2016

TERRA EXTRA 097 - Murray Leinster : Zwischen Erde und Mond


Murray Leinster : Zwischen Erde und Mond (Space Tug)
Joe Kenmore 02
Terra Extra 97, 10.06.1966
Neuauflage
Deutsche Erstausgabe UTOPIA Großband 049, 1957
Originalausgabe SHASTA 1953
Neuübersetzung aus dem Amerikanischen von Horst Mayer
Titelbild : Johnny Bruck


Der Roman zeigt die Abenteuer und Gefahren einer Weltraumstation. Er berichtet von den mutigen Männern, die allen Angriffen von Roboterbomben und Einflüssen aus dem All widerstehen.
Klappentext

Die Raumstation der Amerikaner ist ins All geschafft worden und wird jetzt von dem weiterhin vollkommen gesichtslosem Feind angegriffen. Joe Kenmore und sein Team verteidigen die Station mit innovativen Mitteln gegen innere und äußere Feinde.

Die Gefahren lauern jetzt nicht nur Außen, sondern auch innen. Nicht jeder ist ein Held, einige Leute zerbrechen an den an sie gestellten Anforderungen. Das stellt Murray Leinster schön dar, wenn er den ersten Kommandanten der Raumstation durch die Bedrohungssituation durchdrehen lässt. Der zweite ist ein typischer Kommisshengst der Armee, dem die Einordnung des Zivilisten Kenmore in die Hierarchie deutlich mehr Kopfzerbrechen macht als die Raketen, die auf seine Station abgeschossen werden.

Aber Kenmore und sein Team haben für alles eine Lösung. Und das Team ist das eigentlich Interessante an diesen Romanen. Sie sind 1953 veröffentlicht worden, zu einer Zeit, in der Farbige in den Staaten um ihre Rechte kämpften. Murray Leinster bezieht zu den Diskriminierungen hier im Kenmore-Zyklus eindeutig Stellung. Am deutlichsten wird das bei Mitch, dem Liliputaner. Leinster zeigt deutlich auf, daß das Aussehen eines Menschen nichts mit seiner Intelligenz und seinen Fähigkeiten zu tun hat, Mitch ist durchgehend ein hochqualifiziertes Mitglied des Teams und bringt bei einem Problem auch ganz alleine die Lösung zustande. Und würde er nicht immer wieder betonen, daß kleine Leute viel besser als Raumfahrer geeignet sind, würde man seine Andersartigkeit schnell vergessen. Leinster schreibt hier deutlich gegen Diskriminierungen jeglicher Coleur an, bis zu einem gewissem Grad hat mich die Figur des Mitch auch an die des Hikaru Sulu erinnert. Hier wie dort wird in eleganter Weise gegen Unrecht angeschrieben, und eben nicht platt und mit erhobenem Daumen polemisiert. Und mir ist auch nicht ganz klar, inwieweit Brown tatsächlich braun, also ein Farbiger ist, meiner Meinung nach wird dazu nix gesagt - sondern nur in eleganter Weise eben dieser Eindruck vermittelt.

Solche Details machen diese Romane auch heute noch lesbar, ich kann jedem nur empfehlen, mal einen Blick hineinzutun.

"Space Tug" auf gutenberg.org

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