Karl Herbert Scheer : Octavian III
Terra Extra 85, 24.12.1965
Neuauflage
Originalausgabe BALOWA 1958
Titelbild : Johnny Bruck
Geboren worden war Minc Beryl auf einem Planeten, dessen Sonne nur als winziger Fleck auf den Stereo-Karten der Milchstraße glänzte. Sein Leben war ein Traum gewesen, bis er schließlich im großen Saal der Weisheit erwachte. "Octavian III" nannte man den dritten Mond eines unbewohnbaren Riesenplaneten; aber es gab nur sehr wenige Lebewesen unter den Intelligenzen der Milchstraße, die sich unter der Bezeichnung etwas vorstellen konnten.Klappentext des BALOWA-Leihbuchs
K. H. Scheer geht mit der Handlung dieses ungewöhnlichen Romanes weit über die Grenzen der nahen Zukunft hinaus. Er findet damit den direkten Anschluß an die großen amerikanischen Erfolgsautoren, was sowohl für den sauberen Stil, als auch für die vorzüglich fundierte Charakterisierung der handelnden Personen gilt.
Mehr als achttausend bewohnte Welten gibt es in der kleinen Sterneninsel, die man Milchstraße nennt. Siebenhundert intelligente Rassen auf allen Stufen der Technifizierung und Zivilisation bevölkern Planeten mit den verschiedenartigsten Lebensbedingungen. Die Raumfahrt steht in ebenso verschiedenartigen Stadien. Indessen die Wesen einer fernen Welt kaum die Gravitation ihres Planeten überwinden können, gipfeln die Erkenntnisse anderer Intelligenzen in überlichtschnellen Raumreisen.
Es ist erregend, wie die einzelnen Entwicklungsstufen, Sorgen und Nöte geschildert werden. Bewohner des gleichen Himmelskörpers erschöpfen sich in atomaren Kriegen. Andere Rassen ersticken in Problemen, die einem Menschen unverständlich erscheinen müssen. Niemand kann genau sagen, wo der Sinn endet und der wahrscheinliche Unsinn beginnt. Nur auf "Octavian III" gibt es Wesen aus allen hochintelligenten Rassen der Galaxis, deren Denken und Fühlen mit allen Gegebenheiten koordiniert ist. Es sind die Korrektoren, zu denen ein Mensch namens Minc Beryl stößt. In ihnen vereint sich das Wissen aller Milchstraßenbewohner. Erkenntnisse, die man längst vergessen glaubt, werden auf "Octavian III" vervollkommnet. Es geschieht zum Nutzen aller Lebensarten, deren Entwicklung von den Korrektoren beobachtet und unauffällig eingerichtet wird. Eine unerhörte Technik beherbergt der kleine Mond, dessen Elitebesatzung wissen sollte, was gut und was schlecht ist. Die Eingriffe der ausgeschickten Korrektoren sollten zum Nutzen anderer Lebewesen dienen.
Zum Nutzen ...?
Lesen Sie diesen großartigen Roman, der Ihnen alles bieten und vermitteln wird, was Sie von einem utopischen Werk verlangen können. Dafür bürgt der Name des Autors.
Den habe ich als TERRA SF 100 gelesen und da auch ein bißchen was zu geschrieben. Obwohl nicht mein Lieblingsroman von Scheer, hat "Octavian III" was. Was genau, kann ich gar nicht sagen. Aber diesmal ist mir aufgefallen, daß sich KHS ja ziemlich deutlich über Gutmenschen und ihre fragwürdige Praxis auslässt. Hatte er da irgendwie Ärger mit den Amis in dieser Zeit oder woher kommt da seine Aversion, die in Form der Gutmenschdiktatoren von Octavian III (hinter denen dann wiederum fiese Aliens stecken) hier thematisiert wird ?
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